Online Depot: Welcher ETF Broker ist der Beste?
Wenn du nicht weißt, für welches Online Depot du dich entscheiden sollst …
In diesem Artikel findest du die Antwort.
Die Wahl des richtigen Brokers ist gar nicht so kompliziert, wie viele Privatanleger denken.
Und für den Erfolg beim Vermögensaufbau mit ETFs (exchange traded funds) auch nicht der entscheidende Faktor.
Welche Kriterien bei der Suche nach dem passenden ETF Depot eine Rolle spielen, habe ich in diesem ausführlichen Übersichtsartikel für dich zusammengefasst:
Was ist ein Online Depot?
Ein Online Depot bietet Anlegern die Möglichkeit, in Wertpapiere wie Aktien und ETFs zu investieren und diese im Depot zu verwahren. Die Depotbank stellt dafür den Zugang zum Onlinehandel bereit und wickelt Kauf sowie Verkauf der Wertpapiere über die Börse ab.
Was muss ein gutes Online Depot können?
Einfache Antwort: Ein Onlinedepot muss seinen Kunden den unkomplizierten Zugang zum Handel mit Aktien, Aktienfonds und anderen Wertpapieren gewähren und dies bei möglichst geringen Kosten.
Handelssysteme und -plätze
Der Aktienhandel kann über sowohl über Börsenplätze als auch über elektronische Handelssysteme abgewickelt werden.
Eine gute Depot Bank bietet dem Anleger eine Auswahl an deutschen Börsenplätzen (zum Beispiel Frankfurt, Stuttgart, München) sowie Auslandsbörsen (zum Beispiel die NYSE/New York Stock Exchange).
Die meisten Wertpapiergeschäfte werden heutzutage allerdings nicht an Handelsplätzen abgewickelt.
Sondern über elektronische Handelssysteme wie Xetra und Tradegate Exchange. Letztere ist auf den Wertpapierhandel mit Privatanlegern spezialisiert.
Ein dritter Weg, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen, ist der außerbörsliche Handel. Dieser wird vermittelt durch den Online Broker.
Weil solch ein Direkthandel unter Umgehung der Börse zwischen Anleger und Fondsgesellschaft stattfindet, fallen weder Börsen- noch Maklergebühren an.
Direktbanken sind günstiger
Die Stiftung Warentest kommt in einem groß angelegten Broker-Vergleich zu der wenig überraschenden Erkenntnis:
Durch den Wechsel von einer Filialbank hin zu einem Online Depot lassen sich eine Menge Kosten sparen.
Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass es heute überhaupt (noch) Leute gibt, die ihre Börsenorders am Bankschalter in Auftrag geben, aber gut …
Die erste banale Erkenntnis ist demnach diese:
Wer beim Handel mit Aktien beziehungsweise Fonds Geld sparen will, muss online handeln.
Das lenkt unseren Blick auf das Angebot der Direktbanken und Online-Broker:
Die Kosten: Pauschale versus Provision
Ein in Gänze kostenloses Depot ist verständlicherweise illusorisch. Immerhin ist die Depotführung bei deutschen Anbietern in aller Regel kostenfrei.
In unseren deutschsprachigen Nachbarländern Österreich und Schweiz sind Depotgebühren hingegen üblich, worauf ich später noch eingehen werde …
Ordergebühren, die Gebühren für den Handel von Wertpapieren über die Börse, sind damit der einzig relevante Kostenpunkt.
(Abgesehen von einer geringfügigen Börsengebühr, die je nach Handelsplatz erhoben werden kann. Und einem Ausgabeaufschlag für Fonds, sofern nicht kostengünstige ETFs gekauft werden)
Erfreulicherweise zeigt die Tendenz bei den Handelskosten für ETF-Depots seit Jahren nach unten.
Die immer größer werdende Konkurrenz auf dem deutschen Online-Broker-Markt belebt das Geschäft – zugunsten der Anleger.
Was die Handelskosten angeht, fallen so gut wie alle Online-Broker und Direktbanken in eine der beiden Kategorien: Kostenpauschale (“flat”-Tarif) oder prozentuale Provision.
Das Provionsmodell
Beim Provisionsmodell berechnen sich die Transaktionskosten wie folgt:
Wertpapierorder in Euro x Provision in Prozent
Die Höhe der Orderprovision bewegt sich bei den meisten Anbietern zwischen 0,2 und 0,45 Prozent.
Beispiel
Werden Fondsanteile eines MSCI World Index ETF für 1.000 Euro gekauft, fallen Orderkosten in Höhe von 2,50 Euro an (bei einer Provision von 0,25 Prozent).
Hinzu kommt bei einigen Online-Brokern allerdings noch ein Grundpreis, der sich zwischen 4,90 und 4,99 Euro pro Order bewegt.
Darüber hinaus definieren so gut wie alle Anbieter einen Mindest– sowie einen Höchstpreis der Transaktionskosten pro Order.
Der Mindestpreis liegt bei etwa 8-10 Euro, der Höchstpreis bewegt sich zwischen etwa 40 und 99 Euro.
Wer, wie im Beispiel gezeigt 1.000 Euro investiert, zahlt also den Mindestpreis von knapp 10 Euro.
Beispielhaft ein paar Vertreter des Provisionsmodells:
Comdirect
Consorsbank
Lynx
Targobank
ING (vormals) ING-DiBa
Sparkassen-Broker
Degiro
Die Kostenpauschale
Online-Broker, die nach dem “flat”-Tarif abrechnen, locken Kunden mit Kostenpauschalen (Festpreis), die im Vergleich zur provisionsbasierten Abrechnung paradiesisch niedrig erscheinen.
Diese bewegen sich in einer Größenordnung von 0,99 bis 7,90 Euro pro Order – unabhängig vom Ordervolumen.
Anbieter mit Kostenpauschale:
Flatex (Minimum/Maximum pro Order: 7,90 Euro; zusätzlich Depotgebühr 0,1% p.a. plus MwSt.)
Onvista Bank (Minimum/Maximum pro Order: 7,00 Euro)
Smartbroker (Minimum/Maximum pro Order: 4,00 Euro)
Trade Republic (Minimum/Maximum pro Order: 1,00 Euro)
Scaleable Capital (Minimum/Maximum pro Order: 0,99 Euro)
Die Kostenfrage bei der Einmalanlage ist ohne Zweifel wichtig, es gibt aber noch ein weiteres Kriterium, dass für ETF-Anleger eine Rolle spielen kann (nicht muss):
Auswahlkriterium ETF-Sparpläne
Für Anleger, die regelmäßig Geld in Indexfonds anlegen und den Investment-Prozess unkompliziert auf “Autopilot” stellen wollen, ist die Auswahl an ETF-Sparplänen interessant.
Diese werden in der Regel für die meist gehandelten Fonds der wichtigsten ETF-Anbieter (iShares, xtrackers, lyxor, comstage, stoxx etc.) angeboten.
Allerdings findet sich nicht bei jedem Broker ein Sparplan für jeden x-beliebigen ETF an. Das Sparplan-Angebot der wichtigsten Anbieter (Stand Juli 2020):
Scaleable Capital: 1.300 (alle gebührenfrei im „Prime Broker“-Tarif für 2,99€/Monat)
Flatex: 1.015 (davon 250 gebührenfreie Aktions-Sparpläne)
ING: 700 (200 gebührenfrei)
DKB: 670 (115 gebührenfrei)
Comdirect: 622 (134 gebührenfrei)
Smartbroker: 604 (295 gebührenfrei)
Sparkassen-Broker: 570 (100 gebührenfrei)
Consorsbank: 680 (270 gebührenfrei)
Trade Republic: 300 (alle gebührenfrei, aber ausschließlich iShares-ETF)
Onvista Bank: 166 (kein gebührenfreies Sparpan-Angebot)
Kosten für ETF-Sparpläne
Selbstverständlich unterscheiden sich auch hier die Gebühren(Systeme) von Depot zu Depot.
Bei den provisionsbasierten Anbietern liegen die Gebühren pro Sparplanausführung zwischen 1,5 und 2,5 Prozent.
Vergleichsweise günstig erscheint dagegen die Kostenpauschale von nur 1,50 Euro pro Sparrate, die Flatex für sein umfangreiches Sparplan-Angebot in Rechnung stellt. Dafür wird allerdings eine Depotgebühr in Höhe von 0,1% p.a. (zzgl. MwSt) fällig.
Bei Scalable Capital sind ETF-Sparpläne gänzlich gebührenfrei, aber nur für „Prime Broker“-Kunden, was diese monatlich 2,99 Euro kostet.
Ein Vergleich der Anbieter wird nicht zuletzt durch das ständig wechselnde Angebot an kostenfreien “Aktions-ETFs” verkompliziert, bei der die Gebühren des ETF-Sparplans erst nach Ablauf der Werbeaktion anfallen.
ETF Depot eröffnen
Sobald du dich auf einen Online Broker festgelegt hast, kannst du dein Aktiendepot eröffnen.
Fülle dazu im ersten Schritt die Kontoeröffnungsunterlagen des gewünschten Depotanbieters aus.
Anschließend must du dich entweder durch das Postident-Verfahren (offline) oder per Videoident (online) bei der Depotbank legitimieren. Dazu benötigst du deinen Personalausweis.
Sobald die Depoteröffnung abgeschlossen ist und du die Zugangsdaten fürs Online-Banking erhalten hasst, kannst du dich in dein ETF Depot einloggen.
Zum Depotkonto gehört zwangsläufig ein Verrechnungskonto (mit eigener IBAN), von dem das Geld für die Wertpapierkäufe eingezogen wird.
Bevor du mit dem Aktien Handel beginnen kannst, musst du also erst einmal Geld vom Girokonto deiner Hausbank (oder einem anderen Konto) zum Broker überweisen.
Übrigens: Das Guthaben auf dem Verrechnungskonto ist durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt, sofern es sich um eine deutsche (europäische) Depotbank handelt.
Aufpassen beim Depotwechsel
Falls du angesichts der bisherigen Überlegungen über den Wechsel deines Brokers nachdenkst …
Theoretisch ist so ein Depotwechsel relativ einfach zu bewerkstelligen, praktisch jedoch nicht ganz ohne Tücken.
Werden beim Übertrag der Wertpapiere das Kaufdatum und der Kaufkurs nicht vom alten zum neuen Broker übermittelt, droht eine pauschale Besteuerung.
Und zwar des Gesamtwerts(!) aller Depot-Positionen zum Zeitpunkt der Veräußerung der jeweiligen Anteile.
Das Finanzamt betrachtet in diesem Fall nicht nur Kursgewinne und Gewinnausschüttungen als Kapitalerträge sondern besteuert fatalerweise auch den Kapitalstock, sprich: das vom Anleger investierte Kapital.
Die zu viel gezahlten Steuern können – sofern man selbst oder die Bank die Kaufdaten und Anschaffungskosten noch nachweisen kann – mit der nächsten Einkommenssteuererklärung zurückgefordert werden.
Doch das Geld ist erst einmal weg bzw. es hat ein anderer. In diesem Fall das Finanzamt.
Bei einem Depotwechsel sollte man sich deshalb beim neuen Broker unbedingt rückversichern (am Besten schriftlich), ob die Anschaffungsdaten aller Depot-Positionen vollständig vom alten Depot-Anbieter übertragen wurden.
Ändert sich der Depotinhaber im Rahmen des Depotübertrags, unterstellt das Finanzamt einen Verkauf der Anteile und der Broker hält entsprechend Abgeltungsteuer ein.
Apropos Abgeltungssteuer …bitte die Freistellungsaufträge für den neuen Broker nicht vergessen!
Wo sind die Wertpapiere?
Falls du wissen möchtest, was im Hintergrund beim Wechsel des Depot-Anbieters abläuft, interessiert dich sicher dieser Wikpedia-Eintrag zum Thema Zentralverwahrer:
Die Aufbewahrung von börsengehandelten Wertpapieren erfolgt in einem zentralen Wertpapierlager. Diese Funktion wird sinnvollerweise nicht von einzelnen Banken, sondern für den gesamten Finanzmarkt durch einen autorisierten Zentralverwahrer wahrgenommen […]
An der Börse kommt eine Wertpapiertransaktion zustande und wird elektronisch verbucht.[…] Die Daten werden von der Börse online und in Echtzeit an den Zentralverwahrer übermittelt. Dieser belastet nun das Konto des Verkäufers mit den Gebühren und schreibt den Kauf dem Käufer gut. Umgekehrt fließt das Geld.
Das Wertpapier verbleibt im Zentrallager. […] Mit der zentralen Verwahrung hat der Eigentümer keinen Zugriff mehr zu seinen Wertpapieren. Er erhält lediglich einen Depotauszug von seinen eingelagerten Papieren.
Mit anderen Worten:
Gekaufte ETF-Anteile „liegen“ gar nicht im Online Depot bei Comdirect, Flatex und Co., sondern werden zentral aufbewahrt.
In Deutschland ist das Unternehmen Clearstream, eine Tochter der Deutschen Börse AG, für diese Aufgabe autorisiert.
Mit diesem Hintergrundwissen erscheint auch die Pleite eines Online-Brokers nicht mehr als Schreckgespenst.
Denn Clearstream muss in einem solchen Fall für betroffene Kunden nur den neuen „Aufenthaltsort“ der Wertpapiere in den Stammdaten umschreiben.
Für den Übertrag des Depots dürfen Banken und Broker in Deutschland im Übrigen nur Fremdgebühren (die des Zentralverwahrers) an die Kunden weiterreichen.
Der Wettbewerbsdruck unter den Brokern sorgt in der Praxis allerdings dafür, dass wechselwilligen Anlegern keinerlei Kosten entstehen.
Im Gegenteil: Neukunden werden von den Anbietern mit verlockenden Prämien, Boni, Zinsversprechungen und allerlei Vergünstigungen zum Wechsel motiviert.
Vor- und Nachteile eines Auslandsdepots
Grundsätzlich ist es möglich, ein Wertpapierdepot im Ausland zu führen. Ausländische Direktbanken und Online-Broker sind jedoch nicht verpflichtet sind, Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge einzubehalten und diese an den deutschen Fiskus abzuführen.
Zinserträge, Dividendenausschüttungen und realisierte Kursgewinne werden demnach ohne Abzug von Steuern ausgezahlt, müssen aber im Wohnsitzland des Anlegers versteuert werden.
Dieser ist dazu verpflichtet, alle Kapitalerträge in der jährlichen Einkommenssteuer-Erklärung anzugeben. Eine Aufgabe, die zwar nicht unlösbar, aber durchaus mit gewissem Aufwand verbunden ist.
Durch die Veranlagung der Kapitalerträge in der Steuererklärung ergibt sich ein gewisser Steuerstundungseffekt, denn bei einem inländischen Online-Depot wird die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge ja direkt abgeführt.
Bis zum endgültigen Steuerbescheid können mit den ausländischen Kapitalerträgen dadurch weitere (Zins-)Gewinne erzielt werden.
Online Depot in Österreich und der Schweiz
Schaut man sich das Broker-Angebot unserer beiden deutschsprachigen Nachbarländer an, muss man leider feststellen: Südlich der Alpen ticken die Uhren für Privatanleger noch anders.
Erwartungsgemäß ist die Auswahl an Depot-Banken in Österreich und der Schweiz kleiner als in Deutschland und damit offensichtlich auch der Wettbewerb.
Anders lassen sich anachronistisch wirkende Gebühren, die jährlich prozentual auf den Depotwert und/oder pauschal für die Depotführung erhoben werden, kaum erklären.
Auch beim Depotwechsel muss der Kunde aufpassen, am Ende für den Wechsel nicht draufzuzahlen. Denn Gebühren für die Übertragung von Wertpapieren hin zum Broker der Wahl werden meist nur bis zu einer gewissen Höhe (ca. 500 Euro) erstattet.
Anleger in Österreicher und der Schweiz haben bei der Auswahl ihres Depotanbieters diese drei Optionen:
Option 1: Das geringste Übel im Heimatland wählen
Sprich den Anbieter mit den geringsten Kosten. Österreichische Anleger können sich auf dieser Seite über das Broker-Angebot informieren. Eine gute Übersicht der Schweizer Online-Broker liefert justetf.com auf dieser Seite.
Option 2: Einen Anbieter im Ausland wählen
Bei der OnVista-Bank beispielsweise können auch Österreicher und Schweizer Kunden problemlos ein Online Depot eröffnen. Sofern du mit dem steuerlichen Mehraufwand leben kannst, eine echte Alternative.
Option 3: Mit der Hausbank verhandeln
Diesen Weg ist einer der österreichischen Absolventen meines Online-Kurses ZENinvestor gegangen. Markus hat mir folgendes berichtet:
„Ich bin dann auf die glorreiche Idee gekommen, den Bankberater von meiner Hausbank (das ist die Raiffeisenbank Oberösterreich) zu besuchen und hab mit ihm verhandelt.
Der Deal kann sich sehen lassen – ich habe eine 50%ige Reduzierung der Depotführungsgebühr (nun 0.12% p.a. anstatt 0.24%) und eine ebenso hohe Reduzierung der Transaktionsgebühren in Form einer Gutschrift am Jahresende erwirkt.
Damit bin ich glücklich, denn das Produkt der Raiffeisen mit dem Namen BoerseLive hat wirklich eine professionelle und übersichtliche Bedieneroberfläche und es gibt Bankstellen überall in Österreich für den Fall, dass es Mal Fragen gibt.“
Nach all den genannten Überlegungen möchte ich zum Abschluss die Rolle des Online-Depots noch einmal ins rechte Licht zu rücken.
Wie wichtig ist der Depotanbieter wirklich?
Lass es mich ganz deutlich sagen:
Wenn du Börseneinsteiger bist und wenig Plan von der Börse hast, ist die Auswahl des Brokers nicht dein größtes Problem.
Wirklich nicht.
Viel wichtiger ist, dass du die Grundbegriffe des Wertpapierhandels verinnerlicht und ein paar wichtige Zusammenhänge verstanden hast.
Denn für deinen Erfolg an der Börse hat das ETF Depot eine eher untergeordnete Bedeutung. Ob du mit deinem Aktiendepot Erfolg haben wirst, entscheidet sich an anderer Stelle …
Um es in die richtige Perspektive zu setzen:
Das Betriebssystem deines Computers, mit dem du online Wertpapiere orderst: ist völlig unwichtig.
Der Broker: ist nicht so wichtig.
Die Auswahl der ETFs: ist schon wichtiger.
Die Wahl der Indizes, die den ETFs zugrunde liegen: ist ziemlich wichtig.
Die Anlagestrategie (Asset-Allocation, Rebalancing, Gestaltung von Anspar- & Entsparphase etc): ist sehr wichtig.
Der mit Abstand wichtigste Faktor beim Investieren aber bist: du selbst.
Denn ob du mit deinem Aktiendepot Erfolg haben wirst, hängt vor allem von deinem Mindset ab, deinem Know-How, deiner Erfahrung, deiner persönlichen Reife und deinen charakterlichen Eigenschaften.
Zu letzteren zählt zum Beispiel die Fähigkeit zur Impulskontrolle und die Risikotoleranz.
Über die Wahl des Brokers solltest du also nicht versäumen, dich mit den wirklich wichtigen Fragen zu beschäftigen …
Welchen ETF Broker kann ich dir empfehlen?
Gleich vorweg: ich werde an dieser Stelle keinen Namen nennen.
Mein Angebot finanziert sich bewusst nicht durch Provisionen (weder von Brokern noch ETF-Anbietern) oder Werbung, sondern über meine Online-Kurse und eBooks.
Als ich mich vor über 10 Jahren für einen Online-Broker entschieden habe, gab es nur das Provisionsmodell. An irgendwelche „Flat-Tarife“ war damals gar nicht zu denken …
Nenn es Faulheit oder mangelnden Ehrgeiz beim Kosten sparen – ich bin all die Jahre bei dem Anbieter geblieben, mit dem ich die Welt der ETFs gestartet bin.
Weil es abgesehen von den Kosten auch nie einen Grund zum wechseln gab oder gibt.
Dass dieser Broker heute noch existiert, liegt sicher auch daran, weil er zu den größeren Playern am Markt gehört.
Denn …
Der Kuchen wächst nicht, aber die Zahl der Stücke
In seinem Jahresbericht 2019 stellt das Deutsche Aktieninstitut (DAI) einmal mehr fest: „Deutschland bleibt ein Land der Aktien-Muffel.“
Im Klartext:
Es legen nicht mehr Leute ihr Geld in Aktien (ETFs) an, nur weil es jedes Jahr drei neue Online-Broker mit tollen Sparplan-Angeboten und fancy Trading-Apps gibt.
Wenn es also einen Rat gibt, den ich dir an dieser Stelle geben kann, dann diesen:
Im Zweifel würde ich eher einen bewährten Anbieter nehmen, der ein solides Geschäftsmodell hat.
Sprich: bei dem der ETF-Handel ein paar Euro kostet.
Und nicht dem neuesten Start-up hinterher hecheln, das zwar mit (nahezu) kostenfreiem Trading wirbt, mangels Einnahmen aber entweder am Tropf irgendwelcher Risikokapitalgeber hängt oder nur als Wurmfortsatz (Vertriebsplattform) einer bestimmten ETF-Gesellschaft fungiert.
Je mehr Anbieter in den Broker-Markt drängen und je niedriger die aufgerufenen Gebühren sind, desto wahrscheinlicher ist das frühzeitige Ableben eines Neuanbieters.
Weil es diesem nicht oder nicht schnell genug gelingt, anderen Brokern die Kunden abzujagen. Denn da der Kuchen nachweislich nicht wächst, bleibt ja nur der Kampf um die besten Stücke (Marktanteile).
Es kann also sein, dass du dich mit deinen kostenfreien ETF-Sparplänen gerade häuslich eingerichtet hast und bald darauf schon wieder die Koffer packen musst.
Wie im echten Leben gilt auch für den Depotwechsel: Umziehen ist ein „pain in the ass“ (siehe oben).
Ich kann darauf jedenfalls gut und gerne verzichten …
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