Zendepot Blog

10 Wege wie du garantiert dein Geld versenkst

Autor
Holger Grethe
Letzte Aktualisierung
15. Aug. 2013

Es ist verrückt: die meisten Leute haben große Angst vor Verlusten und würden ihr Geld aus diesem Grund niemals an der Börse anlegen.

Dabei kann man sein Geld auch auf ganz unspektakuläre Weise verlieren, denn die Liste der finanziellen Dummheiten ist lang.

Ich habe 10 populäre Wege zusammengetragen, auf denen du dein Geld spielend loswerden kannst.

Es geht ganz einfach. Du musst dafür noch nicht mal an die Börse…

1. Du kaufst, um zu sparen

Beim Shoppen macht dir keiner was vor. „3 zum Preis für 2“ oder „2 zum Preis für 1″…Du weißt jederzeit, wo es die günstigsten Angebote gibt und schlägst gezielt zu.

Die Geschäfte in der Innenstadt wissen, was sie an dir haben. Dein Portemonnaie platzt vor Rabattmärkchen, Kundenkarten und Treuepunkten fast aus allen Nähten.

Der Lohn für deine „Cleverness“: du kannst dir laufend schöne Dinge leisten und sparst dabei noch Geld!

Denkst du…aber eine alte Redewendung sagt: „Rabatt, Rabatt, das lass dir sagen, wird vorher immer draufgeschlagen.

2. Du kaufst auf Kredit

Egal ob Fernseher, Motorrad, Reisen, neue Zähne oder Silikonbrüste: es gibt heute nichts, dass sich nicht irgendwie finanzieren ließe.

Ein hoher Kaufpreis verliert schnell seinen Schrecken, wenn man ihn nur auf genügend Monatsraten verteilt. 10.000€? „Hab ich nicht“. Jeden Monat 199€ für die nächsten 5 Jahre? „Das kann ich mir leisten!“

Ok, durch den effektiven Jahreszins von 7,5% wirst du am Ende knapp 12.000€ gezahlt haben und nicht 10.000€, aber was solls!? So darf sich auch noch die Bank über deine letzte Anschaffung freuen.

3. Du kaufst nur neue Sachen

Wer liebt ihn nicht, den Geruch von Neuwagen? Wer holt Sachen nicht am liebsten aus der Originalverpackung? Das ist verständlich, kostet aber Geld. Denn die Exklusivität der Erstnutzung hat immer ihren Preis.

Gebrauchte Sachen kaufen? „Igitt, das haben ja schon andere Leute angefasst. Wer weiß, was die so alles damit angestellt haben…“

Wer dem Reiz des Neuen erliegt, rechtfertigt seine Entscheidung gerne mit der Garantieleistung, einer makellosen Oberfläche und einem höheren Wiederverkaufswert.

Apropos Wiederverkauf: wie wahrscheinlich ist es, dass die Sachen am Ende im Keller oder auf dem Sperrmüll und nicht wie geplant bei ebay landen?

4. Du reizt deinen Dispo aus

Es ist wohl der teuerste Weg, bei seinen Finanzen zu schludern. Und eines der lukrativsten Geschäfte für deine Bank. Ohne irgendetwas aktiv verkaufen zu müssen, verdient sie sich an dir eine goldene Nase.

Denn trotz der allgemeinen Zinsflaute liegen die Dispo-Zinsen durchschnittlich bei über 10 Prozent, der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) hingegen bei 0,5 Prozent (Stand August 2013). Die Differenz zwischen beiden Zinssätzen darf die Bank als Gewinn verbuchen. Eine gute Sache, oder? Leider nicht für dich…

5. Du investierst in Dinge, die du nicht verstehst

Ob geschlossene Fonds mit Schiffsbeteiligungen, Garantie-Zertifikate oder Devisen. Irgendein Berater schafft es erfolgreich, dich von Anlagemöglichkeiten zu überzeugen, von denen du noch nie gehört hast und die du kaum verstehst.

Das Problem: Ohne Verständnis für die Risiken musst du dich blind auf deinen Berater verlassen. Und der kann sich ja mal irren.

Am Ende ist es auf jeden Fall dein Geld, das fehlt, wenn die Sache schief läuft. Dann ist es leider zu spät, um nachzuvollziehen, was du da eigentlich gekauft hast.

6. Beim Investieren folgst du immer der Masse

Du willst keine Chance verpassen und auf Nummer sicher gehen. Daher machst du einfach das, was „alle“ machen, denn die Mehrheit kann ja nicht irren, Stichwort „Schwarmintelligenz“.

Alle kaufen Immobilien, egal wie teuer? Du bist dabei. Der Goldpreis steigt? Schnell investieren, bevor der Preis noch höher klettert.

Und so sieht es dann auch bei der Rendite aus: bevor du begreifst, was gespielt wird, sind die vorderen Plätze schon vergeben. Wer zu spät kommt, darf sich hinten anstellen und die Gewinne der anderen bezahlen.

7. Du achtest beim Geld anlegen nicht auf Kosten

Ob Beratungsprovisionen oder Verwaltungsgebühren: bei den meisten Anlageprodukten lauern im Verborgenen erhebliche Kosten, die deine Rendite schmälern oder sogar völlig zunichte machen.

Denn es zählt nicht die Traumrendite aus dem Werbeprospekt, sondern das, „was am Ende rauskommt“. Also unter Berücksichtigung aller Kosten und nach Abzug von Inflation und Steuern.

Aber was du nicht weisst, macht dich nicht heiß…

8. Du fällst auf unseriöse Angebote herein

Garantiert 8% Zinsen ohne Risiko? 4.575€ verdienen in nur einer Woche?

Es mangelt nicht an windigen Angeboten, die dir die Existenz von scheinbar unentdeckten Goldgruben vorgaukeln wollen.

Dabei ist die Sache ganz einfach: Chance und Risiko bilden ein unzertrennliches Gespann. Du bekommst das eine niemals ohne das andere. Daran können auch vermeintliche „Innovationen“ auf dem Finanzmarkt nichts ändern.

Am Ende verdient immer nur einer, nämlich der, der dir den „Geheimtipp“ verkauft hat.

Hinzu kommt: sollte wider Erwarten doch jemand das finanzielle Perpetuum mobile (er)finden, wird er garantiert Besseres zu tun haben, als dir davon zu erzählen.

9. Du spielst Lotto

Mit einem Schlag Millionär – das wärs doch, oder? Neben der Tatsache, dass es wahrscheinlicher ist, vom Blitz getroffen zu werden als im Lotto zu gewinnen, spricht noch etwas anderes gegen das staatlich organisierte Glücksspiel.

Nur die Hälfte der eingezahlten Wetteinsätze steht überhaupt für die Ausschüttung zur Verfügung, den Rest behält größtenteils Vater Staat ein.

Angesichts der verschwindend geringen Gewinnchancen werden die Ausgaben fürs Lotto spielen daher auch gerne als „Narrensteuer“ bezeichnet…

10. Du hortest dein Geld auf dem Sparbuch

Du hast keine der bisher beschriebenen Dummheiten begangen? Glückwunsch. Aber sag jetzt bitte nicht, dein Geld liegt auf dem Sparbuch!?

Falls du denkst, das wäre die sicherste Anlageform, dann hast du absolut Recht. Denn du wirst bei einer Verzinsung unterhalb der Inflationsrate ganz sicher Geld verlieren. Und zwar Jahr für Jahr.

Das geschieht schön langsam, so dass es du es kaum merkst. Es tut also gar nicht weh.

Autsch!

Kennst du noch weitere Möglichkeiten, wie man spielend sein Geld los wird? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Bildquelle: „Water down the drain“ von David Blackwell (bearbeitet), lizensiert unter CC BY 2.0

Mein Dank geht an Markus Cerenak für die Idee zu diesem Artikel.

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Autor: Holger Grethe
Holger hat Zendepot Anfang 2013 gegründet und dort als einer der ersten deutschen Blogger regelmäßig über passives Investieren mit ETFs und weitere Finanzthemen informiert. Im Juni 2021 beschloss Holger, das Projekt Zendepot für sich abzuschließen, um sich auf sein Kerngeschäft, die eigene Praxis, zu konzentrieren. Die Beiträge von Holger können jedoch weiterhin im Zendepot-Blog abgerufen werden.
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