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Vermögensaufbau: Mehr Verdienen, Sparen und Anlegen (Guide)

Autor
Holger Grethe
Letzte Aktualisierung
22. Apr. 2021

Du möchtest ein (großes) Vermögen aufbauen?

Dann bist du auf dieser Seite richtig.

Egal ob du private Altersvorsorge als Ziel hast, dem Nachwuchs eine optimale Ausbildung ermöglichen oder einfach nur das Beste aus deinem Geld machen willst:

Vermögensbildung ist für jeden Privatanleger eine gute Idee.

Doch das Ganze funktioniert nur dann, wenn du es richtig angehst.

Keine Sorge, der Aufbau eines Vermögens erfordert weder überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten.

Noch ist es notwendig, Großverdiener zu sein. Vermögen aufbauen kann man auch mit wenig Geld.

Es geht vor allem darum, das Beste aus den finanziellen Möglichkeiten zu machen, die dir zur Verfügung stehen.

Langfristiger Vermögensaufbau vollzieht sich auf fünf Ebenen, die alle auf einander aufbauen

Für jede Ebene findest du fünf nützliche Tipps, macht insgesamt also 25 Handlungsempfehlungen. Los geht’s …

In aller Kürze: Was ist Vermögensaufbau?

Vermögensaufbau bedeutet, regelmäßig Geld zu sparen und dieses so anzulegen, dass es sich durch Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden und Kursgewinne vermehrt.

Ebene 1: Mehr Verdienen

Die Logik ist klar: du kannst nur das Geld anlegen, das du zuvor gespart hast. Und sparen kannst du nur, wenn du mehr verdienst, als du unbedingt zum Leben brauchst.

„Gutes Geld“ zu verdienen ist also der erste Baustein für den gelungenen Vermögensaufbau.

Das Ziel, mehr zu verdienen als heute, lässt sich natürlich nicht einfach mal so realisieren.

Aber wie du anhand der folgenden fünf Tipps sehen wirst: es ist durchaus machbar …

#1 Erhöhe deine Preise

Egal ob angestellt oder selbständig – dein Motto sollte lauten: Gute Arbeit, gutes Geld.

Für Selbständige ist es in der Theorie ganz simpel, mehr zu verdienen. Sie müssen „nur“ ihre Preise erhöhen.

Das trauen sich viele aber nicht, aus Angst vor der Reaktion ihrer Kunden. Wie du als Selbständige(r) mehr für deine Leistungen bekommst, ohne dass dir die Käufer abhanden kommen, kannst du bei Roman Kmenta lernen.

Wenn du als Angestellte(r) einen guten Job machst, dann frage deinen Chef doch einfach mal nach einer Gehaltserhöhung!

Wie du erfolgreich ein höheres Gehalt aushandelst, erfährst du in diesem Artikel von der Karrierebibel.

Dein Arbeitgeber stellt sich in Sachen Gehaltserhöhung stur? Dann probiere es mit Tipp 2 …

#2 Suche dir bessere Kunden

Auch wenn es hart klingen mag: Selbständige sollten sich jedes Jahr von den „unteren 20 Prozent“ ihrer Kundschaft verabschieden.

Also von denjenigen Kunden, die für 80 Prozent der Probleme – wiederholte Reklamationen, exotische Sonderwünsche, unverschämte Forderungen etc. – verantwortlich sind.

Investiere deine Zeit lieber in die Akquise von Kunden, mit denen du wirklich gerne arbeitest.

Das wirkt sich positiv auf die Qualität deiner Arbeit aus. Was wiederum bedeutet, dass du dafür einen höheren Preis verlangen kannst.

Bei Angestellten stellt sich die Situation etwas anders dar. Denn sie haben genau einen Kunden: ihren Arbeitgeber.

Sich einen besseren Kunden zu suchen, bedeutet sich nach einem neuen Job umzusehen. Was ja nicht die schlechteste Entscheidung sein muss.

Wenn dir dieser Schritt zu groß ist, dann schau dir Tipp 3 an …

#3 Investiere in deine Bildung

Wenn es dir weder gelingt, deine Preise (dein Gehalt) zu erhöhen, noch bessere Kunden (Arbeitgeber) zu finden …

…könnte es daran liegen, dass dein Angebot aus Sicht des Kunden (Arbeitgebers) nicht „wertvoll“ genug ist.

Überlege also, wie du den Wert deiner Leistungen erhöhen kannst.

Welche Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung könntest du nutzen? Ist eine Höherqualifizierung durch ein zusätzliches Studium oder eine zusätzliche Ausbildung denkbar?

Sofern du absolut kein Weiterkommen in deinem jetzigen Arbeitsumfeld siehst …

#4 Schaffe dir ein zweites Standbein

Sein Einkommen durch einen Minijob oder eine Selbständigkeit in Teilzeit zu erhöhen, hat seinen Reiz.

Nicht wenige Leute schaffen es auf diese Weise, ihr Hobby zum (Haupt)Beruf zu machen.

Der Vorteil einer Nebentätigkeit besteht zusätzlich in der Diversifikation des Einkommens. Man steht finanziell sprichwörtlich „auf zwei Beinen“.

Ich selbst lebe dieses Konzept seit 2013 (ich bin Praxisinhaber und betreibe „nebenbei“ Zendepot).

Allerdings ist eine solche Zweigleisigkeit auch nicht ganz ohne. Nicht umsonst heißt es:

„Vermögen bildet man durch Konzentration und bewahrt es durch Diversifikation.“

Statt sich auf eine Sache richtig zu konzentrieren, geht eine Nebentätigkeit immer mit der Gefahr einher, sich zu verzetteln.

Zudem bedeuten zwei Jobs nicht gerade wenig Arbeit. Womit wir beim nächsten Punkt wären …

#5 Arbeite nicht zu viel

Fleiß in allen Ehren, aber Gesundheit ist und bleibt die Basis für den Aufbau deines Vermögens.

Denn lange Zeit ist es unser Humankapital – die Fähigkeit durch Arbeit Einkommen zu erzielen -, das Vermögensbildung überhaupt möglich macht.

Erst später überwiegt das Kapitalvermögen und lässt den gewohnten Lebensstandard zunehmend unabhängig von Erwerbsarbeit werden – Stichwort: finanzielle Freiheit.

Natürlich führt ein hoher Arbeitseinsatz zu einem gutem Verdienst. Zumindest sollte er das.

Doch wer sich ohne Pause abplackt, ist nicht nur anfällig für körperliche und seelische Leiden, die Geld kosten (Magengeschwür, Burn-Out, Rückenprobleme etc.)

Darüber hinaus fehlt auch die Zeit, sich mit seinen Finanzen zu beschäftigen:

Wer den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen.
John D. Rockefeller

Teile dir deine Kräfte also gut ein, denn du brauchst noch ein paar Ressourcen für die Ebenen zwei bis fünf …

Ebene 2: Clever Sparen

Ich will mich hier nicht lange mit dem Kleinklein der Einsparmöglichkeiten des Alltags (immer Großpackungen beim Klopapier kaufen, jedes Jahr Stromanbieter wechseln usw.) aufhalten.

Dazu findest du genügend Artikel bei Google. Mir geht es hier um grundsätzliche Prinzipien …

#6 Gib weniger aus als du einnimmst

Quasi die Definition des Begriffs „Sparen“. Denn Sparen bedeutet im Kern schlicht und einfach Konsumverzicht.

Damit wird auch klar, warum Konsumkredite eine Todsünde für den Vermögensaufbau sind: Weil du heute Geld ausgibst, das du in der Zukunft erst noch verdienen musst.

Langfristig Vermögen aufbauen funktioniert verständlicherweise genau anders herum: Du verzichtest heute auf Konsum, um einen Teil deines Geldes in der Zukunft ausgeben zu können. 

Solltest du bereits Schulden haben, tilge diese so schnell du kannst!

Das sollte höchste Priorität haben, bevor du auch nur einen Gedanken daran verschwendest, wie du Vermögen aufbauen willst.

#7 Gib nur Geld aus, das du hast

Warum Konsumkredite keine gute Idee sind, haben wir gerade besprochen. Doch in die Schuldenfalle kann man auch mehr oder weniger unbemerkt geraten – und das ganz ohne Kreditvertrag.

Die Rede ist vom Dispositionskredit beim Girokonto, auch “Dispo” genannt.

Halte dich in puncto Kontostand einfach an das alte Fußballer-Motto: „Hinten muss die Null stehen.“

Sprich, am Ende des Geldes sollte nicht noch Monat übrig sein!

Bei gut 10 Prozent Dispozins ist das Überziehen deines Girokontos ein teurer Spaß. Und macht vielleicht die Bank reich, aber niemals dich.

#8 Fange heute an zu sparen und höre niemals damit auf

Je früher du mit dem Sparen anfängst, desto weniger musst du jeden Monat zurücklegen. Vorausgesetzt du legst dein Geld gewinnbringend an (siehe Ebene 4).

Den Rest der Arbeit erledigt der Zinseszins. Wie dieser wirkt, kannst du dem folgenden Beispiel entnehmen:

100.000 Euro Vermögen in 20 Jahren

Zielvermögen: 100.000 Euro in 20 Jahren,Kalkulation: 4 Prozent Rendite pro Jahr (netto = nach Inflation und Kosten)

  • Laufzeit: 10 Jahre, Sparrate (monatlich): 679€

  • Laufzeit: 15 Jahre, Sparrate (monatlich): 407€

  • Laufzeit: 20 Jahre, Sparrate (monatlich): 274€

  • Laufzeit: 25 Jahre, Sparrate (monatlich): 196€

  • Laufzeit: 30 Jahre, Sparrate (monatlich): 145€

Tipp: Ich habe das Beispiel mit dem Vermögensaufbau Rechner von Zinsen-berechnen.de erstellt. Ich kann dieses Tool nur empfehlen!

Du siehst: Bei gleicher Rendite sinkt die Sparrate um so mehr, je länger der Anlagehorizont ist.

Solltest du noch nicht mit dem Sparen begonnen haben, dann fange heute damit an!

Am Besten nach dem folgenden Prinzip …

#9 Spare zuerst und konsumiere dann

Die Reihenfolge ist entscheidend: Wenn du zuerst konsumierst, bleibt am Ende des Monats unter Umständen nichts zum Sparen übrig.

Sparst du hingegen zuerst einen festen Betrag, kannst du den Rest ruhig ohne schlechtes Gewissen ausgeben.

Die praktische Umsetzung gelingt so:

Richte einen Dauerauftrag für dein Girokonto ein, der am Stichtag X (möglichst direkt nach Gehaltseingang) einen festen Betrag Y auf ein Tagesgeldkonto überweist. Fertig!

Was auf deinem Girokonto bleibt, kannst du ohne schlechtes Gewissen ausgeben.

Apropos Geld ausgeben …

#10 Definiere deinen maximalen Lebensstandard

Ganz sicher kennst du die Untergrenze deiner finanziellen Bedürfnisse. Die Summe, die notwendig ist, um alle notwendigen Ausgaben (Miete, Lebensmittel, Versicherungen etc.) bestreiten zu können.

Aber hast du dir schon einmal Gedanken über eine finanzielle Obergrenze gemacht?

Welches Netto-Einkommen reicht aus, um deine materiellen Bedürfnisse zu befriedigen? Um die Dinge zu kaufen, die du wirklich brauchst?

Wenn du es schaffst, diese Grenze für dich in Euro zu definieren, wird dir Sparen immer leichter fallen.

Weil du deinen Lebensstandards bei wachsendem Einkommen nicht einfach unkritisch steigerst.

Und dich hinterher nicht fragen musst, wo all das viele Geld geblieben ist … (im Zweifel für irgendwelche nutzlosen Anschaffungen).

Ebene 3: Mieten statt Kaufen

Du ahnst es vielleicht bereits, es geht um das heilige Thema Immobilien.

Vorweg: Selbstverständlich kann auch ein Eigenheim dazu beitragen, Vermögen aufzubauen.

Es ist aber kein Muss und in Zeiten explodierender Immobilienpreise für viele Normalverdiener schlicht unerschwinglich geworden.

Was kein Drama ist, denn Vermögen kann man auch als Mieter aufbauen …

#11 Kaufen ist nicht grundsätzlich besser als Mieten

Schon gar nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Denn um zu berechnen, ob ein Käufer besser abschneidet als ein Mieter (der sein Geld beispielsweise in Aktien anlegt), müsste man die Gesamtrendite für beide Anlagestrategien im Voraus kennen.

Und die kennt niemand, siehe: Kaufen oder Mieten?

Rückwirkend sieht es übrigens auch nicht so rosig aus …

„In fast allen Szenarien, die ich mir angeschaut habe, war Mieten in den 46 Jahren von 1970 bis 2015 rentabler als Kaufen. Das Ausmaß des “Mieter-Vorsprungs” hat mich selbst überrascht.“
Dr. Gerd Kommer

Natürlich ist der Kauf eines Eigenheims immer auch mit emotionalen Beweggründen verbunden.

Aber es geht ja darum, unsere finanziellen Ziele zu erreichen und nicht um die Frage, welche Anlageform sich am schönsten anfühlt.

Wie auch immer, Vermögen bilden lässt sich auch ohne Wohneigentum …

#12 Mieten hat Vorteile bei der Vermögensbildung

Hier sind sechs handfeste Argumente, die fürs Mieten sprechen:

  • 1.

    Keine Instandhaltungskosten (die Miete entschädigt den Vermieter für die Abnutzung der Immobilie – Reparaturen sind damit seine Sache)

  • 2.

    Bessere Risikostreuung (Mieter können ihre Ersparnisse leichter über mehrere Anlageklassen und -objekte streuen)

  • 3.

    Höhere Rendite mit Aktien (siehe Tipp 16)

  • 4.

    Geringe Transaktionskosten (Kauf und Verkauf von Immobilien gehen mit deutlich höheren Transaktionskosten einher – verglichen mit einem Wertpapierdepot)

  • 5.

    Räumliche Flexibilität (Mieter können Größe und Lage ihres Wohnraums deutlich einfacher an unterschiedliche Lebensphasen anpassen)

  • 6.

    Finanzielle Flexibilität (Mieter verpflichten sich nicht per Kredit auf ein bestimmtes Einkommensniveau für die nächsten 15-20 Jahre).

Die selbstgenutzte Immobilie ist keineswegs „alternativlos“, denn …

#13 Vermögen aufbauen geht auch ohne Immobilien

Das funktioniert allerdings nur unter zwei Voraussetzungen:

  • 1.

    Es wird diszipliniert Geld zurückgelegt (mindestens 10 Prozent des Nettoeinkommens) und

  • 2.

    Die daraus resultierenden Ersparnisse werden systematisch investiert. Am Besten in Aktien-ETFs (mehr dazu erfährst du auf Ebene 4).

Ich will noch einmal den wesentlichen Punkt herausgreifen, der mich ein (alleiniges) Investment ins Eigenheim kritisch sehen lässt:

#14 Setze nicht alles auf eine Karte

Wer neben dem Eigenheim über keine nennenswerten Geldanlagen verfügt, legt sprichwörtlich alle Eier in einen Korb.

Das kann gut gehen, muss es aber nicht.

Besser ist es, seine Investments auf mehrere Anlageklassen beziehungsweise Finanzprodukte zu verteilen und damit das Risiko zu diversifizieren.

Das spricht gegen Immobilien als alleinige Anlageform.

#15 Triff (endlich) eine Entscheidung

Immobilien sind in vielen Lagen mittlerweile unerschwinglich geworden. Nicht wenige Leute wollen gerne kaufen, können es aber aus finanziellen Gründen nicht.

Trotzdem halten sie am Wunsch nach Wohneigentum auf unbestimmte Zeit fest. Damit sind jedoch nicht unerhebliche Opportunitätskosten verbunden.

Denn Geld, das vielleicht in ein, zwei, drei oder fünf Jahren als Eigenkapital für einen Haus- oder Wohnungskauf gebraucht wird, kann nicht langfristig angelegt werden.

Und damit keine hohe Rendite erwirtschaften.

Daher solltest du irgendwann zu einer (endgültigen) Entscheidung kommen:

Will ich kaufen? Und, falls ja, bis wann?

Oder entscheide ich mich gegen Wohneigentum und investiere mein Geld in ein Wertpapierdepot?

Womit wir bei der nächsten Ebene wären …

Ebene 4: Sinnvoll anlegen

Die Betonung liegt auf sinnvollSparbuch, Sparkonto und Festgeld mögen zwar sicher sein, aber mangels Rendite auch keine große Hilfe.

Aktienfonds sind für den langfristigen Vermögensaufbau eindeutig besser geeignet, wie wir gleich sehen werden …

Bevor du dein Geld langfristig investierst, solltest du allerdings die folgenden beiden Bonus-Tipps beherzigen:

Bonus-Tipp 1: Die großen Lebensrisiken absichern

Prüfe, ob du Versicherungen für die großen Lebensrisiken abgeschlossen hast:

  • Krankheit und Pflegebedürftigkeit: Kranken- und Pflegeversicherung (Pflichtmitgliedschaft)

  • Haftpflichtschaden: Haftpflichtversicherung (keine gesetzliche Verpflichtung, unbedingt abschließen!)

  • Tod: Risiko-Lebensversicherung (wenn Lebenspartner oder Kinder abgesichert werden müssen)

  • Berufsunfähigkeit: Berufsunfähigkeitsversicherung (empfehlenswert)

Bonus-Tipp 2: Lege eine finanzielle Notfallreserve an

Prüfe, ob du über ausreichend Geld verfügst, das dir im Notfall schnell zur Verfügung steht:

Für den Fall unvorhergesehener größerer Ausgaben (Waschmaschine kaputt, Autoreparatur, ungeplanter Umzug etc.) solltest du auf einem Tagesgeldkonto eine Notfallreserve bereithalten.

Diese sollte etwa dem 3-4fachen deines Nettomonatseinkommens entsprechen. Bei einem Gehalt von 2.500 Euro wäre das demnach ein Betrag zwischen 7.500 und 10.000 Euro.

Erledigt? Prima, damit kommen wir zu einer ganz wesentlichen Empfehlung …

#16 Lege dein Geld in Aktien an

Zumindest einen Teil deiner Ersparnisse. Es gibt eine ganze Reihe guter Argumente für ein Investment in Aktien, denn diese bieten …

  • Die höchste Rendite aller Anlageklassen (ein breit gestreutes Aktiendepot bringt langfristig eine durchschnittliche Nettorendite von 6-7 Prozent pro Jahr)

  • Eine Gewinnbeteiligung an Unternehmen (du kaufst „echte Werte“ und profitierst von Kursgewinnen und Dividenden)

  • Schutz vor Geldentwertung (Stichwort: Währungsreform)

  • Geringe Transaktionkosten (damit bleibt dir als Sparer mehr von deiner Rendite)

  • Gute Risikostreuung mit wenig Aufwand (siehe nächster Punkt)

#17 Investiere in Aktienfonds, nicht in einzelne Aktien

Es ist in jedem Fall besser, einzelne Aktien zu kaufen als gar nicht in den Aktienmarkt zu investieren.

Weitaus sinnvoller ist aber der Kauf von Aktienfonds.

Denn händisch ein einigermaßen diversifiziertes Aktien-Portfolio aufzubauen, erfordert zum einen viel Arbeit und verursacht zum anderen eine Menge Transaktionskosten (Gebühren für Kauf und Verkauf).

Mit Aktienfonds streut man sein Risiko auf Knopfdruck. Neben der breiteren Risikostreuung spricht auch die nicht unerhebliche Zeitersparnis für Fonds.

Denn der Recherche-Aufwand, um eine Vielzahl von einzelnen Wertpapieren beurteilen zu können, entfällt damit.

Fonds ist aber nicht gleich Fonds, was uns zum nächsten Punkt führt …

#18 Kaufe Indexfonds (ETFs), nicht klassische Investmentfonds

Anders als beim aktiv gemanagten Fonds, entscheidet beim ETF (Exchange Traded Fund) kein Fondsmanager über Auswahl und Handel von Wertpapieren.

Ausschlaggebend ist allein Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index: Der DAX enthält beispielsweise 30 Titel, der MSCI World Index sogar mehr als 1.600 Unternehmen.

Das Fondsmanagement eines ETF hat vor allem das Ziel, die Entwicklung des Index möglichst genau abzubilden.

Das spart unterm Strich eine Menge Verwaltungsgebühren (sowie Ausgabeaufschläge) und führt so langfristig zu einer höheren Rendite.

Vorsicht: da ETFs an der Börse wie Aktien gehandelt werden (selbst wenn ein Rentenfonds drinsteckt!), lässt sich mit ihnen auch „traden“.

Meine Empfehlung lautet allerdings …

#19 Spekuliere nicht – Investiere (langfristig)!

Der Kauf von Aktien ist nicht gleichbedeutend mit Spekulation, auch wenn viele das glauben.

Spekulanten sind auf schnelle Kursgewinne aus. Sie kaufen und verkaufen ihre Wertpapiere daher kurzfristig und häufig.

Der Investor hingegen steckt sein Geld in Aktien (ETF), damit das Geld sprichwörtlich für ihn arbeitet. Sein Anlagehorizont ist langfristig.

Denn entscheidend ist, was hinten rauskommt. Das gilt auch beim Geld anlegen. Vermögensaufbau ist ein Langstreckenflug und kein kurzer Luftsprung.

Wenn du in Aktien investieren willst, solltest du gut 20 Jahre Zeit mitbringen. Oder noch mehr.

Dann hast du genügend Zeit, um Kursverluste auszusitzen. Denn wie du sicher weißt, geht es an der Börse mal rauf mal runter.

Was uns zum nächsten Punkt führt …

#20 Ignoriere das Tagesgeschehen an der Börse

Ob Aktie X oder ETF Y heute um 5 Prozent im Wert schwankt, ist auf lange Sicht genauso irrelevant wie der sprichwörtliche Sack Reis in China.

Genau. Der, der immer umkippt.

Wer in Aktien investieren will, muss sich nicht pausenlos mit Kursen und Börsennachrichten beschäftigen. Ganz im Gegenteil!

Mach, woran du Freude hast und lass dein Geld in Ruhe arbeiten. Daher mein Motto: Lebe aktiv, investiere passiv! 

Womit wir bei der letzten Ebene für den erfolgreichen Vermögensaufbau angelangt wären …

Ebene 5: Das richtige Mindset

Wer erfolgreich Vermögen aufbauen will, braucht auch die nötigen „soft skills“. Oder anders gesagt: die richtige innere Haltung …

#21 Delegiere die Verantwortung für den Vermögensaufbau nicht an andere

Auch wenn du die Dienste eines Finanzberaters (wenn, dann auf Honorarbasis) in Anspruch nehmen solltest – vergiss dabei nie:

Die Verantwortung für deine Investitionen und den Aufbau deines Vermögens liegt am Ende immer bei dir.

Es ist schließlich dein Geld, nicht das des Beraters.

Das gilt auch für deinen Ehe- oder Lebenspartner. Insbesondere Frauen sollten sich klarmachen: Ein Ehemann allein ist noch keine Altersvorsorge.

Ein emotionales Thema, ich weiß. Apropos …

#22 Lass dich beim Vermögensaufbau nicht von Emotionen leiten

Auch wenn es unmöglich erscheint, absolut rationale Entscheidungen zu treffen. So sollten wir uns zumindest darum bemühen, unseren Emotionen nicht das Ruder zu überlassen.

Denn die größte Gefahr für unser Vermögen geht nicht von niedrigen Zinsen, hoher Inflation oder stark schwankenden Aktienkursen aus.

Die größte Gefahr liegt in unserer Anfälligkeit für finanzielle Fehlentscheidungen. Welche vor allem dadurch zustande kommen, dass wir auf unser „Bauchgefühl“ hören.

Kurz gesagt: Vertraue deiner Intuition, außer wenn es um Geld geht!

Denn finanzielle Entscheidungen haben so gut wie immer langfristige Auswirkungen. Und diese lassen sich mit kühlem Kopf eindeutig besser abwägen …

#23 Bleib optimistisch

Die Nachrichten sind voller Hiobsbotschaften. Wirtschaftskrisen kommen und gehen. Aktienkurse bewegen sich ständig auf und ab.

Der ganz normale Wahnsinn also …

Wichtig ist: So düster dir die Lage an der Börse in einem Moment erscheinen mag. Langfristig betrachtet zeigen die Kurven der großen Aktienindizes stets nach oben. 

Und machen diejenigen reich (vermögend), die auch bei schlechten Kursen nie die Hoffnung verlieren.

Doch was ist überhaupt Reichtum?

#24 Reichtum ist die Differenz aus deinem Vermögen und deinen Ansprüchen

Auch Reiche können sich arm fühlen und (vermeintlich) Arme reich. Es kommt letztlich auf das Verhältnis an zwischen dem, was du hast und dem, was du glaubst, haben zu müssen.

Wie viel brauchst du, um „ausgesorgt“ zu haben oder dich „sicher“ zu fühlen?

100.000 Euro? 1 Million? 10 Millionen?

Eines steht fest: Es wird nie genug sein, wenn deine Wünsche parallel zu deinem Vermögen wachsen (siehe Punkt 10). 

Und ein ganz wichtiger Punkt zum Schluss:

#25 Investiere nicht in Anlageprodukte, die du nicht verstehst

Ohne Verständnis für die Chancen und vor allem Risiken einer Anlageform lässt sich keine vernünftige Anlageentscheidung treffen.

Ja, ich empfehle dir mit voller Überzeugung, in ETFs zu investieren. Sie sind für meinen Vermögensaufbau der wichtigste und größte Baustein.

Tue mir bitte nur einen Gefallen – insbesondere wenn das Thema Aktien neu für dich ist: Kaufe nicht einfach irgendwelche ETFs.

Mache dich unbedingt vorher schlau und lies zumindest ein paar Bücher, bevor du loslegst.

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Autor: Holger Grethe
Holger hat Zendepot Anfang 2013 gegründet und dort als einer der ersten deutschen Blogger regelmäßig über passives Investieren mit ETFs und weitere Finanzthemen informiert. Im Juni 2021 beschloss Holger, das Projekt Zendepot für sich abzuschließen, um sich auf sein Kerngeschäft, die eigene Praxis, zu konzentrieren. Die Beiträge von Holger können jedoch weiterhin im Zendepot-Blog abgerufen werden.
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