ETF Theorie

Aktien oder ETFs: Was ist die bessere Wahl?

Autor
Martin Gschwentner
Geprüft durch
Prof. Dr. Alexander Zureck
Letzte Aktualisierung
26. Feb. 2023

Ihr möchtet auf dem Aktienmarkt mitmischen? Dann gibt es verschiedene Wege, die zum eigenen Anlageportfolio führen: Wenn ihr den Aktienmarkt aktiv mitverfolgt, könnt ihr euch ein Portfolio an Einzelaktien zusammenstellen. Wenn ihr lieber passiv und ohne großen Aufwand investiert, sind ETFs die logische Alternative. Doch welche Form des Investierens ist für Privatanleger:innen besser?

Wir schauen uns einmal an, wie sich Aktien und ETFs voneinander unterscheiden, was die Vor- und Nachteile der Anlageformen sind, und welche davon sich für welchen Anleger:innentyp besser eignet.

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Das Wichtigste auf einen Blick
  • Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen. Mit einer Aktie werdet ihr Miteigentümer:in dieses Unternehmens und profitiert von Dividendenausschüttungen und vom Wertzuwachs des Unternehmens.

  • Ein ETF ist eine Art Fonds, also ein Korb von Wertpapieren (z. B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe, etc.). Im Gegensatz zu klassischen Fonds wird ein ETF nicht aktiv verwaltet, sondern bildet passiv einen Marktindex nach.

  • ETFs sind für passive Anleger:innen mit einem längeren Anlagehorizont geeignet, die ohne großen Aufwand ein diversifiziertes Portfolio zusammenstellen möchten.

  • Einzelaktien eignen sich auch als kürzere Anlage und für aktive Anlagestrategien (beispielsweise für Trader:innen, die den „Markt schlagen“ möchten). Allerdings ist das Investieren in einzelne Aktien aufwändiger und risikoreicher.

Was sind Aktien und ETFs?

Bevor wir uns näher ansehen, wo genau die Unterschiede zwischen Aktien und ETFs liegen, sind zunächst ein paar Definitionen nötig:

Was sind Aktien?

Aktien sind Anteile an Unternehmen (Aktiengesellschaften). Wenn ihr eine Aktie eines Unternehmens kauft, werdet ihr also Miteigentümer:in dieses Unternehmens.

Dabei könnt ihr auf zwei Arten Geld verdienen: Unternehmen lassen ihre Anteilseigner:innen regelmäßig in Form von Dividenden an ihren Gewinnen teilhaben. Außerdem profitiert ihr vom Wertzuwachs des Unternehmens: Der Preis einer Aktie hängt vom Handelswert des Unternehmens an der Börse ab.

Wenn ihr eure Anteile am Unternehmen also für mehr Geld verkauft als sie beim Kauf wert waren, habt ihr Gewinn gemacht. Umgekehrt könnt ihr natürlich auch Verluste einfahren, wenn sich der Wert des Unternehmens in der Zwischenzeit verringert hat

Was sind ETFs?

ETFs (Exchange Traded Funds = börsengehandelte Indexfonds) sind Körbe von Wertpapieren, die neben Aktien auch andere Werte, wie z. B. Anleihen oder Rohstoffe, enthalten können. Somit ist ein ETF eine Art Fonds, doch im Gegensatz zu klassischen, aktiv verwalteten Investmentfonds, entscheiden beim ETF keine Fondsmanager:innen, welche Wertpapiere zum Korb hinzugefügt werden.

ETFs bilden Marktindizes passiv nach.

Stattdessen bildet jeder ETF passiv einen Marktindex nach. Nehmen wir den DAX als Beispiel: Der enthält die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Ein ETF auf den DAX investiert also exakt in diese Werte - und ihr, wenn ihr ETF-Anteile kauft, ebenfalls.

DAX
TOP 10Andere
sap se / xetra13,0 %
siemens ag-reg9,7 %
allianz se-reg7,6 %
airbus se7,1 %
deutsche telekom namen (xetra)5,8 %
mercedes-benz group ag4,5 %
muenchener rueckver ag-reg4,2 %
basf se xetra3,6 %
infineon technologies ag3,2 %
dhl group (xetra)2,8 %
andere38 %
Basis: Amundi DAX III (LU0252633754), 14.04.2024

Auch ETFs können Dividenden ausschütten und auch bei ETFs profitiert ihr von der Wertsteigerung.

Wie unterscheiden sich Aktien und ETFs?

Soviel zu den Basics - wie unterscheiden sich ETFs und einzelne Aktien nun im Detail? Diese Unterschiede solltet ihr kennen:

1.

Kosten

Auf dem Papier sind Einzelaktien etwas günstiger, wobei ETFs diesen Nachteil durch den Preis-Leistungs-Faktor wieder mehr als wettmachen.

Doch der Reihe nach: Immer wenn ihr Wertpapiere kauft und verkauft, werden Transaktionskosten fällig. Dies gilt für ETFs und einzelne Aktien gleichermaßen. Bei ETFs kommen zusätzlich ein paar laufende Kosten hinzu, beispielsweise Verwaltungsgebühren, Lizenzkosten oder Transaktionskosten auf Fondsebene.

Diese ETF-Kosten werden beispielsweise mit der Total Expense Ratio (TER) ausgedrückt. Im Vergleich zu aktiven Fonds sind die Gebühren bei ETFs sehr gering: Die durchschnittliche TER liegt bei etwa 0,3 %. Das bedeutet: Wenn ihr 1.000 € in einen ETF mit 0,3 % TER investiert habt, bezahlt ihr dafür jährlich 3 €.

Die TER enthält nicht alle Kosten eines ETFs, ist aber ein guter Richtwert.

Vergleicht man also die Kosten eines ETFs mit den Kosten einer Aktie, sind Aktien ein bisschen günstiger, weil sie keine laufenden Kosten verursachen. Allerdings hinkt dieser Vergleich etwas, weil ihr mit einem ETF schließlich in viele Unternehmen auf einen Schlag investiert. Ein ähnlich diversifiziertes Portfolio mit Einzelaktien aufzubauen, wäre deutlich teurer (und ein verwalterischer Albtraum), weil schließlich bei jedem Kauf und jeder Umschichtung Transaktionsgebühren fällig werden.

Solange ihr es mit dem An- und Verkauf nicht übertreibt, müsst ihr euch um die Kosten weder bei Einzelaktien noch bei ETFs große Sorgen machen. Mit ETFs bekommt ihr aber mehr Diversifizierung für weniger Geld.

2.

Risiken

Wer den Aktienmarkt betritt, muss gewisse Risiken in Kauf nehmen. Die Kunst ist, diese Risiken richtig zu balancieren – und in dieser Hinsicht liefern ETFs ein paar wesentliche Vorteile. Hier sind die Risiken im Vergleich:

  • Diversifikation
    Wenn ihr in Einzelaktien investiert, seid ihr für die Diversifikation eures Portfolios selbst verantwortlich. Das ist aufwändig und (wie oben beschrieben) teuer. Mit ETFs könnt ihr hingegen ganz einfach in ganze Märkte oder sogar die Weltwirtschaft investieren.

  • Totalverlustrisiko
    Je kleiner euer Portfolio ist, desto größer ist die Gefahr, dass ihr alles verliert. Wenn ihr nur bei einem oder zwei Unternehmen Aktien kauft, setzt ihr alles auf ein paar wenige Karten – und könnt somit auch alles verlieren. Beim ETF ist das Risiko hingegen von Natur aus breit gestreut (wie breit, hängt vom jeweiligen ETF ab).

  • Kursschwankungen
    Einen Totalverlust müsst ihr beim ETF kaum fürchten, doch Kursschwankungen seid ihr natürlich auch als ETF-Anleger:innen ausgesetzt. Aufgrund der hohen Diversifikation fallen aber auch jene weniger dramatisch aus als bei Einzelaktien, denn deren Kurse können selbst in wenigen Stunden stark einbrechen.

3.

Rendite

Dass die Kurse von Aktien stärker schwanken, hat aber auch Vorteile: Aktien liefern nämlich bessere Renditechancen als ETFs, sofern ihr es schafft, in die richtigen Aktien zu investieren.

Wir erinnern uns: ETFs bilden Marktindizes ab, können also nicht (oder genauer gesagt kaum) besser als die zugrunde liegenden Indizes abschneiden. Somit beschränkt ihr euch als ETF-Anleger:innen in der Regel darauf, eine durchschnittliche Marktrendite zu erzielen (wobei es natürlich auch mit ETFs Möglichkeiten gibt, den Markt outzuperformen – beispielsweise mit Themen-ETFs).

Wer in Einzelaktien anlegt, kann hingegen versuchen, den Markt zu schlagen und eine überdurchschnittlich hohe Rendite herauszuholen. Das Problem an der Sache: Es ist schwierig, die Gewinner-Aktien zu finden, sonst würde es schließlich jeder tun. Selbst professionelle Fondsmanager:innen, die Aktienportfolios basierend auf intensiver Recherche und jahrelanger Erfahrung zusammenstellen, schaffen es vergleichsweise selten, die Performance von ETFs zu schlagen.

In Sachen Rendite liefern ETFs also mehr Beständigkeit als aktive Anlagestrategien mit Einzelaktien, weil die Rendite stark von der aktuellen Marktentwicklung abhängt. Einzelaktien bieten die Chance auf größere und schnellere Gewinne, allerdings zu einem wesentlich größeren Risiko.

4.

Anlagehorizont

Rendite und Anlagehorizont sind eng miteinander verknüpft. Idealerweise häuft ihr natürlich mit jedem Jahr, in dem ihr eure Anteile behaltet oder weitere nachkauft, mehr Vermögen an. Doch weil der Aktienmarkt ein ständiges Auf und Ab ist, könnte es sein, dass ihr zum „falschen“ Zeitpunkt investiert und bis zum nächsten „Auf“ einige Jahre warten müsst.

Wer in ETFs anlegt, geht davon aus, dass die Märkte grundsätzlich langfristig wachsen. Statt ständig aufs Auf und Ab des Aktienmarktes zu schauen, verlasst ihr euch auf langfristige Trends, die von den Indizes widergespiegelt werden. Deshalb sind die meisten ETFs als kurzfristige Anlage weniger geeignet (Ausnahmen sind beispielsweise spekulative und gehebelte ETFs, die aber nur Profis zu empfehlen sind).

Langfristig wachsen die Märkte – doch der Weg nach oben ist ein ständiges Auf und Ab (Bildquelle: MSCI).

Natürlich kann sich auch bei Aktien eine langfristige Anlage auszahlen. Doch weil einzelne Aktien viel stärker schwanken als die Index-basierten ETFs, sind sie auch für kurze Anlagezeiträume interessant.

5.

Mitspracherecht

Hier ist der Unterschied einfach: ETFs bieten kein Stimmrecht, Aktien in der Regel schon. Heißt: Als Aktien-Anleger:innen könnt ihr auf der Hauptversammlung des Unternehmens, dessen Anteile ihr besitzt, über bestimmte Entscheidungen abstimmen. Die Dividendenhöhe wird beispielsweise auf der Hauptversammlung von den Aktionär:innen mitbestimmt.

Wenn ihr in ETFs anlegt, kauft ihr ebenfalls ein Stimmrecht – gebt jenes jedoch an eure Fondsgesellschaft bzw. euren ETF-Anbieter ab. Kauft ihr beispielsweise einen ETF von iShares, erhält Blackrock Stimmrecht eurer Anteile. Das fällt bei breit gestreuten ETFs, die in große Unternehmen investieren, weniger ins Gewicht, weil Normalo-Anleger:innen sowieso nicht allzu viel mitbestimmen können. Doch je kleiner die Unternehmen sind, in die ihr anlegen möchtet, desto wichtiger ist euer Stimmrecht.

6.

Aufwand

Egal ob Aktien oder ETFs: Investieren war für Privatanleger:innen noch nie einfacher. Mit Trading-Apps, Online-Brokern oder den Handelsplattformen klassischer Banken könnt ihr blitzschnell in ETFs oder Einzelaktien investieren. Aus praktischer Sicht gibt es keine großen Unterschiede zwischen den beiden Anlageformen.

Organisatorisch ist das Investieren in Aktien jedoch deutlich aufwändiger. Schließlich seid ihr bei der Diversifikation eures Portfolios auf euch allein gestellt, und müsst ausgiebig Recherche zu den Unternehmen, in die ihr investiert, und den Risiken eures Portfolios (z. B. Branchenrisiko) betreiben. Wenn ihr auf schnelle Gewinne spekulieren und vorübergehend unterbewertete Aktien gewinnbringend kaufen und verkaufen möchtet, ist das Trading natürlich mit zusätzlichem Zeitaufwand verbunden.

Weil ETFs von Natur aus diversifiziert und für die langfristige Anlage gedacht sind, müsst ihr euch weniger ausgiebig mit der Auswahl und Verwaltung beschäftigen. Sobald ihr euch auf die ETFs, in die ihr investieren möchtet, geeinigt habt, könnt ihr das Ganze einfach laufen lassen.

7.

Spaß am Investieren/ Psychologischer Effekt

Viele Anleger:innen verstehen, dass ETFs aus vielen Gründen die rationalere Entscheidung sind, investieren aber trotzdem lieber (oder zusätzlich) in Einzelaktien. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Investieren in einzelne Aktien einfach deutlich spannender ist.

Jeder hofft, früh das nächste Tesla, Microsoft oder Apple zu finden, und Renditen zu erzielen, von denen man mit einem marktbreiten ETF nur träumen kann. Aktives Investieren in Einzelaktien ist risikoreicher, macht vielen Investor:innen aber auch einfach mehr Spaß.

Wer am Aktienmarkt also nach Spaß, Spannung und der Chance auf lebensverändernde Renditen sucht, wird dieses Verlangen mit klassischen ETFs kaum stillen können.

Zusammenfassung

Hier haben wir die wesentlichen Unterschiede zwischen ETFs und Aktien noch einmal zusammengefasst:

ETFs

Aktien

Kosten

  • Kauf-/Verkauf und laufende Kosten

  • günstige Zusammenstellung eines diversifizierten Portfolios

  • nur Kauf- und Verkaufskosten

  • keine laufenden Kosten (aber: Diversifikation ist deutlich teurer als beim ETF)

Risiken

  • geringeres Risiko durch hohe Diversifikation

  • mehr Risiken (Kursschwankungen und Totalausfall) durch Konzentration auf Einzelwerte

Rendite

  • i. d. R. nur die vom Index vorgegebene Marktrendite möglich

  • Chancen auf höhere Rendite (allerdings auch mit größerem Risiko)

Anlagehorizont

  • hauptsächlich als längere Anlagen nützlich (< 10 Jahre)

  • für lange oder kurze Anlagen sinnvoll

Mitspracherecht

  • kein Mitspracherecht

  • i. d. R. Mitspracherecht auf Hauptversammlungen

Aufwand

  • geringer Aufwand durch integrierte Diversifikation und langfristigen Anlagenfokus

  • hoher Aufwand (Zusammenstellung des Portfolios, Kauf und Verkauf bei kürzeren Anlagestrategien)

Was nun also: ETFs oder Aktien?

Ihr wisst jetzt, worin sich Aktien und ETFs im Wesentlichen unterscheiden. Vielleicht hat sich die Entscheidung damit für euch bereits gefestigt. Falls nicht, solltet ihr euch vor dem Investment folgende Fragen stellen:

  • Wie viel Zeit möchte ich mit dem Investieren verbringen?

  • Wie lange möchte ich mein Geld anlegen?

  • Gibt es ein bestimmtes Unternehmen, in das ich investieren möchte (und wünsche ich mir ein Stimmrecht)?

  • Welche realistische Rendite erhoffe ich mir?

  • Bin ich bereit, ein größeres Risiko einzugehen, um potenziell schneller höhere Gewinne zu machen?

  • Bin ich bereit, alles zu verlieren?

Je nachdem, wie eure Antworten auf diese Fragen ausfallen, könnt ihr nun eure Auswahl treffen:

Für wen sind ETFs geeignet?

Aufgrund der oben genannten Eigenschaften sind ETFs vor allem für passive Investor:innen geeignet. Sie sind dann am besten, wenn ihr:

  • nicht allzu viel Zeit mit dem Investieren oder Trading verbringen möchtet

  • ohne großen Aufwand ein breit gestreutes Portfolio zusammenstellen möchtet

  • euer Geld viele Jahre lang als Sparplan anlegen möchtet

  • nicht darauf aus seid, den Markt zu schlagen

ETFs sind weniger geeignet, wenn ihr:

  • den Markt schlagen und schnell eine hohe Rendite erzielen möchtet

  • euer Portfolio nach eigener Strategie zusammenstellen möchtet

  • ein Stimmrecht bei den Unternehmen, in die ihr investiert, benötigt

Für wen sind Aktien geeignet?

Aktien hingegen sind eine gute Option für Anleger:innen, die eine aktivere Rolle am Aktienmarkt einnehmen möchten. Sie lohnen sich dann, wenn ihr:

  • gezielt in bestimmte Unternehmen/ Einzelwerte investieren möchtet

  • versuchen möchtet, den Markt zu schlagen

  • bereit seid, euch mit den Unternehmen, in die ihr investiert, im Detail zu beschäftigen (z. B. Kennzahlen, Geschäftsmodell, Prognosen, etc.)

Aktien sind hingegen weniger geeignet, wenn ihr:

  • wenig Zeit und Erfahrung mitbringt

  • sehr risikoscheu seid

  • euer Geld langfristig als Sparplan anlegen möchtet

Fazit

Was ist nun besser: ETF oder Aktien? Das hängt ganz davon ab, wie ihr investieren möchtet:

ETFs sind vor allem für passive Anleger:innen geeignet, die ihr Geld langfristig anlegen und sich nicht allzu viel mit dem Aktienmarkt beschäftigen möchten. Sie verschaffen euch ohne viel Aufwand ein breit diversifiziertes Portfolio und liefern historisch betrachtet zuverlässige Renditen – die allerdings nur so hoch ausfallen, wie vom zugrunde liegenden Index vorgegeben.

Für die meisten Anleger:innen halten wir ETFs deshalb für die beste Option: Geld mit ETFs anzulegen ist unkomplizierter und vernünftiger, auch wenn man sich vom Wunsch nach Renditen à la Tesla verabschieden muss.

Wer trotzdem versuchen will, den Markt zu schlagen, ist bei Aktien an der richtigen Adresse: Jene sind auch für aktive Anlagestrategien und kurze Anlagehorizonte geeignet. Allerdings erfordert aktives Trading mehr Wissen und Erfahrung. Und wenn ihr euch ein Portfolio aus Einzelaktien für die langfristige Anlage zusammenstellen möchtet, bedeutet dies wesentlich mehr Aufwand (und höhere Kosten).

ETFs und Aktien bedienen also unterschiedliche Anlagestrategien und Anlegertypen. Deshalb muss es gar kein Entweder-oder sein: Die beiden Optionen können sich gut ergänzen. Wenn ihr von einem bestimmten Unternehmen überzeugt seid, spricht nichts dagegen, zusätzlich zu eurem ETF-Portfolio in ein paar Einzelaktien zu investieren. Und wenn ihr Geld, das ihr zu verlieren bereit seid, in Einzelaktien investiert, könnt ihr natürlich auch parallel die Altersvorsorge mit ETFs in die Wege leiten.

Häufig gestellte Fragen

Was ist besser, Aktien oder ETFs?

ETFs sind besser, wenn ihr ohne großen Aufwand ein diversifiziertes Investmentportfolio aufbauen möchtet, das für die langfristige Geldanlage bestimmt ist. Aktien sind besser, wenn ihr in ganz bestimmte Einzelwerte investieren möchtet, oder wenn ihr versuchen möchtet, den Markt durch eine aktive Anlagestrategie und häufige Käufe und Verkäufe zu schlagen.

Sind ETFs sicherer als Aktien?

ETFs sind sicherer als Einzelaktien, weil sie weniger starken Kursschwankungen unterliegen und das Risiko von Natur aus breit gestreut ist. Ein ETF besteht nämlich (je nach dem zugrunde liegenden Index) aus vielen Einzelaktien unterschiedlicher Branchen und Regionen.

Welche Nachteile hat ein ETF?

Ein ETF hat im Vergleich zu Aktien einige Nachteile: Für die kurzfristige Anlage sind die meisten ETFs beispielsweise weniger geeignet. ETFs sind auch nicht darauf aus, den Markt zu schlagen (sprich: stärker zu wachsen als die Wirtschaft). Wer in einen ETF investiert, verzichtet zudem auf das Stimmrecht, das Aktionär:innen normalerweise zusteht. In unserem Artikel ETF-Nachteile findet ihr zehn ETF-Kritikpunkte, die ihr kennen solltet.

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Martin schrieb schon im Studium über Finanzthemen: Seine Masterarbeit verfasste er über die Geschichte amerikanischer Zentralbanken, später forschte er zum Thema Wahlkampffinanzierung. Privat investiert er seit mehreren Jahren in ETFs und Aktien. Heute lebt er in London und arbeitet als freier Texter in den Bereichen Technologie und Finanzen.
Geprüft durch: Prof. Dr. Alexander Zureck
Alexander ist Professor für Banking & Finance an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management und freiberuflich als Coach und Consultant tätig. In seiner Lehre und Forschung befasst er sich mit den wichtigsten Themen zu Finanzierung und Investition, wobei ein Schwerpunkt auf der Finanzbildung liegt. Bei Zendepot stellt er sicher, dass sich keine Fehler oder Ungenauigkeiten in die Artikel einschleichen.
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