ETF Rendite: Welche Rendite erzielt ein ETF wirklich?
ETFs sollten vor allem eins: Rendite abwerfen. Doch wie viel Zugewinne pro Jahr sind langfristig realistisch – und warum findet man für ein und denselben ETF eigentlich so oft viele abweichende Renditen?
In diesem Artikel erklären wir, was mit dem Rendite-Begriff überhaupt gemeint ist, wie hoch die Renditen bei ETFs ausfallen und wovon die Höhe der Wertzuwächse bei ETFs abhängt.
Die Rendite bezeichnet den Wertzuwachs einer Geldanlage pro Jahr im Verhältnis zum eingesetzten Kapital
(Formel: Wertzuwachs / Kapitaleinsatz × 100).Es gibt unterschiedliche Angaben zu den Renditen von Indizes und ETFs, weil es verschiedene Varianten des gleichen Index gibt und ein ETF auf verschiedene Währungen laufen kann.
Wie hoch die ETF-Rendite ausfällt, lässt sich nicht pauschal sagen. Das variiert je nach historischem Betrachtungszeitraum und Referenzindex. Der MSCI World erzielt langfristig eine Rendite von 8 % pro Jahr.
Rechnet man Steuern, Kosten und die Inflation ein, so könnt ihr gemäß unserer Schätzung langfristig mit einer Rendite von 2,8 bis 3,8 % pro Jahr rechnen. Das entspricht einer Verdopplung eures eingesetzten Kapitals nach 18 bis 25 Jahren.
Was ist mit Rendite bei ETFs gemeint?
Der Begriff „Rendite“ beschreibt die Wertsteigerung eines Investments pro Jahr. Sie wird üblicherweise in Prozent angegeben und für den Zeitraum von einem Jahr berechnet. Die allgemeine Formel lautet:
Rendite = Wertzuwachs / Kapitaleinsatz × 100
Investiert ihr 10.000 € in einen „MSCI World“-ETF und die Anteile sind nach einem Jahr 11.000 € wert, dann liegt eure Rendite bei 10 %. Bei den Renditen von ETFs sind die Verwaltungsgebühren (TER) bereits enthalten.
Warum gibt es verschiedene Renditen bei ETFs und Indizes?
Wenn ihr nach „MSCI World Rendite“ googelt, findet ihr stark voneinander abweichende Angaben. Für das Jahr 2021 liegen diese beispielsweise zwischen 20 und 32 % pro Jahr. Das liegt zum einen an den drei Ausprägungen, die Indizes annehmen können. Man unterscheidet zwischen einem:
Kursindex (auch Preisindex genannt): Dieser berücksichtigt bloß die Kursgewinne der enthaltenen Aktien und lässt Dividenden außen vor (etwa der Dow Jones, der Nikkei 225 oder der S&P 500).
Performanceindex (auch Total Return Index oder Gross Return Index genannt): Dieser enthält neben den Kurssteigerungen auch sämtliche Erlöse der Indexwerte wie Dividenden oder Zinsen.
„Net Total Return“-Index (auch Net Return Index genannt): Hier werden Steuern wie Quellensteuern berücksichtigt, die die ETFs abführen müssen. Es werden also bloß die Dividenden reinvestiert, die nach Steuern übrig bleiben.
Außerdem können ETFs, die den „MSCI World“-Index nachbilden, auf verschiedene Währungen lauten, z. B. Euro oder US-Dollar. So erklärt sich die Vielzahl an „MSCI World“-Renditen – beispielsweise die folgenden für das Jahr 2021:
MSCI World (Kursindex in US-Dollar): +20,14 %
MSCI World (Net Total Return Index in US-Dollar): +22,35 %
MSCI World (Net Total Return Index in Euro): +31,07 %
iShares Core MSCI World UCITS ETF: +21,9 % (in US-Dollar)
Amundi MSCI World UCITS ETF EUR (C): +30,94 % (in Euro)
ETFs bilden in der Regel die „Net Total Return“-Variante eines Index in US-Dollar oder Euro ab. Solange ihr in Deutschland oder der Eurozone lebt, bekommt ihr aber immer die Rendite in Euro. Eure Depotbank rechnet bei einem Dollar-ETF die Renditen um. Auf Zendepot findet ihr daher die ETF-Renditen eines konkreten ETFs in Euro.
Für euch als Anleger ist natürlich immer auch wichtig, ob von der Brutto- oder Netto-Rendite die Rede ist.
Die Brutto-Rendite eines ETFs ist die Gesamtrendite ohne Abzug von Gebühren, Steuern oder der Berücksichtigung der Inflation. Sie zeigt, wie gut der ETF die Marktentwicklung vor sämtlichen Abzügen widerspiegelt.
Die Netto-Rendite hingegen ist die Rendite nach Abzug aller Kosten und Steuern. Damit sind nicht nur die Quellensteuern gemeint, die im Net Return Index berücksichtigt werden, sondern auch anlegerseitige Steuern wie Kapitalertragsteuern.
Wenn die Netto-Rendite zusätzlich die Inflation berücksichtigt, spricht man von der realen Netto-Rendite, die die tatsächliche Zunahme der Kaufkraft des investierten Kapitals anzeigt.
Wie hoch ist die Rendite von ETFs?
Wie hoch die Rendite von ETFs ist, lässt sich natürlich nicht pauschal sagen. Weil jeder ETF aus einer Sammlung von Aktien, Anleihen oder anderen Wertpapieren besteht, hängt sie stark von den enthaltenen Wertpapieren und der zugrunde liegenden Strategie ab.
Es gibt aber langfristige Daten, die uns Hinweise darauf geben können, wie sich die Renditen entwickeln könnten. Etwa lagen die inflationsbereinigten Wertzuwächse von Aktien in 35 Industrie- und Schwellenländern von 1900 bis 2022 bei 5 % pro Jahr, wie das „Global Investment Returns Yearbook 2023“ zeigt.
Ein breit gestreutes Portfolio aus Staats- und Unternehmensanleihen rentierte real mit 1,7 % pro Jahr. Hättet ihr in ein gleichgewichtetes Portfolio aus 30 Rohstoff-Futures investiert, hättet ihr Zugewinne von 3 % pro Jahr eingefahren.
nach Abzug der Inflation, 1900 bis 2022
Aktien | Anleihen | Rohstoff-Futures¹ | |
---|---|---|---|
Rendite pro Jahr | 5,0 % | 1,7 % | 3,0 % |
Quelle: Credit Suisse Global Investment Returns Yearbook 2023
¹ Daten von 1877 bis 2022
Diese Renditen enthalten zahlreiche Phasen hoher Inflation, zwei Weltkriege und unzählige Börsencrashs. Sie bieten eine hilfreiche Orientierungshilfe, um mögliche künftige Renditen von ETFs abzuschätzen, sollten aber natürlich nicht als exakte Vorhersage verstanden werden.
Außerdem fallen noch Kosten innerhalb eines ETFs an, wie Verwaltungsgebühren, sowie externe Kosten wie Steuern und Transaktionskosten bei eurem Depot. Beim Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen über Börsenplätze enstehen euch ebenfalls Handelskosten.
In der Realität kann eure tatsächliche Rendite daher niedriger ausfallen, als die historischen Daten vermuten lassen.
Mit unserem ETF Backtest könnt ihr selber berechnen, welche Rendite ihr mit einem Investment in einen bestimmten Index bzw. ETF in den letzten Jahren erzielt hättet.
Wie hoch ist die Rendite des MSCI World?
Der MSCI World, der die Wertentwicklung von mehr als 1.500 großen und mittelgroßen Unternehmen aus 23 Industrieländern abbildet, ist einer der bekanntesten Indizes. Er bietet eine umfassende Diversifikation und wird daher von vielen ETF-Anlegern als Basisinvestment genutzt – und ist deshalb ein guter Anhaltspunkt, um die potenziellen Renditen einer langfristigen ETF-Strategie zu verstehen.
ETFs auf den MSCI World entwickelten sich in den vergangenen zehn Jahren extrem positiv. Etwa hätte sich euer Geld in einem MSCI-World-ETF fast verdreifacht (+11,1 % pro Jahr).
Jahr | Rendite |
---|---|
2014 | 20,1 % |
2015 | 10,8 % |
2016 | 10,7 % |
2017 | 7,7 % |
2018 | -5,1 % |
2019 | 31,1 % |
2020 | 5,5 % |
2021 | 32,8 % |
2022 | -13,7 % |
2023 | 20,2 % |
Historisch gesehen waren die vergangenen zehn Jahre aber überdurchschnittlich. Doch selbst wenn ihr kurz vor der Finanzkrise in 2007 investiert hättet, hätte sich euer eingesetztes Kapital bis 2023 um mehr als den Faktor 3,5 erhöht (+8,0 % pro Jahr).
Unser MSCI World Renditedreieck zeigt die durchschnittliche Jahresrendite für alle Zeiträume seit 2007.
In den vergangenen 36 Jahren stieg der Index um 8,4 % pro Jahr (vor Inflation). Auch andere Indizes rentierten auf lange Sicht etwas langsamer als in den vergangenen zehn Jahren, etwa der S&P 500 oder der DAX.
Hier haben wir die annualisierten Renditen des MSCI World und diverser Indizes für euch zusammengestellt:
Welche Faktoren beeinflussen die realen Netto-Renditen eines ETF?
Neben der Werteentwicklung der enthaltenen Wertpapiere gibt es viele andere Faktoren, die sich auf die reale Netto-Rendite eines ETF auswirken können – und das meist negativ. Vor allem vier Faktoren sind entscheidend:
Kosten des ETFs
Darunter fallen die Verwaltungsgebühren des ETF, die über die TER bzw. die laufenden Kosten in den ETF-Informationsblättern veröffentlicht werden, aber auch weitere ETF-interne Kosten wie die Transaktionskosten beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren.
Laut einer Masterarbeit aus dem Jahr 2021 an der Hochschule Ludwigshafen liegen die Gesamtkosten von passiven Fonds bei 0,22 %. Der Autor ermittelte die sogenannte reale TER der 50 größten aktiven und passiven Fonds aus Deutschland zwischen 2015 und 2020.
Die reale TER berücksichtigt neben den Kosten, die in der TER erfasst werden, auch Performancevergütungen, Transaktionskosten, Zinsen auf Kreditaufwendungen und sonstige Aufwendungen des Fonds.
Anlegerseitige Kosten
Darunter fallen die Kosten für euer Depot und die Handelskosten beim Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen. Die Handelskosten an der Börse (Geld-Brief-Spanne bzw. Spread) sind üblicherweise gering. Sie liegen bei breit streuenden ETFs auf den MSCI World und Co. unter 0,1 % der angelegten Summe.
Mehr dazu lest ihr in unserem Artikel „Wann ETFs kaufen?“
Inflation
Steigende Konsumgüterpreise schmälern eure Rendite, weil ihr euch von euren ETF-Erträgen weniger Güter und Dienstleistungen leisten könnt. In Deutschland lag die Inflationsrate zwischen 1900 und 2022 bei 4,5 % pro Jahr, wobei die Jahre der deutschen Hyperinflation 1922 und 1923 nicht eingerechnet sind.
In Österreich lag die Teuerungsrate bei 12,2 %. In der Schweiz war sie mit 2,1 % am geringsten von 35 Industrie- und Schwellenländern. In der Nachkriegszeit war die Inflation in Deutschland allerdings deutlich niedriger. Laut dem Statistischen Bundesamt lag sie im Jahresschnitt bei 2,1 %.
1900 bis 2022
Land | Inflationsrate |
---|---|
Deutschland | 4,5 % |
Deutschland (1962 bis 2022)¹ | 2,1 % |
Österreich | 12,2 % |
Schweiz | 2,1 % |
USA | 2,9 % |
Vereinigtes Königreich | 3,6 % |
Frankreich | 6,6 % |
Italien | 7,8 % |
Japan | 6,4 % |
Quelle: Credit Suisse Global Investment Returns Yearbook 2023
¹ Berechnung von Zendepot auf Basis von Angaben des Statistischen Bundesamts.
Kapitalertragssteuern
ETF-Erträge müsst ihr versteuern. Es fallen Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag von insgesamt 26,375 % an. Wer Kirchenmitglied ist, kommt je nach Bundesland auf eine Gesamtsteuerlast von circa 28 %. 70 % der Erträge sind bei Aktien-ETFs steuerfrei.
Pro Jahr müsst ihr zudem die ersten 1.000 € Kapitalerträge nicht versteuern. Die tatsächliche Steuerlast liegt also unter 26 bis 28´%. Langfristig kosten euch Kapitalertragssteuern rund 0,5 Prozentpunkte Rendite pro Jahr.
Die Kosten sind bei ETFs relativ gering, aber dennoch höher als in der TER ausgewiesen. Das Institut für Vermögensaufbau untersuchte in einer Studie aus dem Jahr 2017 die Gesamtkosten von ETFs (auch Total Cost of Ownership, kurz TCO, genannt).
Hier wurden nicht bloß alle ETF-internen Kosten berücksichtigt, die über die reale TER erfasst werden, sondern auch die Handelskosten, die beim Anleger beim Kauf von ETF-Anteilen anfallen (Geld-Brief-Spanne). Anlegerseitige Steuern und Depotgebühren blieben außen vor. Die Studie untersuchte dabei 195 Aktien-, Anleihen- und Rohstoff-ETFs.
Das Ergebnis: Bei marktbreiten Aktien-ETFs lagen die Gesamtkosten bei kleinen Orders von 10.000 € zwischen 0,4 und 0,9 % pro Jahr, etwa bei ETFs auf den MSCI World (0,75 %), dem S&P 500 (0,44 %) oder dem MSCI Europe (0,9 %). Bei Staatsanleihen-ETFs waren die Gesamtkosten geringer (zwischen 0,2 und 0,4 %).
Erreichen ETFs die Rendite des Index in der Praxis?
Aufgrund der ETF-Kosten müsst ihr damit rechnen, dass ETFs um wenige Zehntel Prozentpunkte schlechter abschneiden als der zugrunde liegende Index. In der Praxis kommt es aber durchaus häufig vor, dass ETFs den Index sogar übertreffen. Grund dafür sind unter anderem Erträge aus der Wertpapierleihe.
Bei beliebten Indizes wie dem MSCI World gibt es einige ETFs, die deutlich vor dem Referenzindex liegen. Teils beträgt der Vorsprung über einen Zeitraum von zehn Jahren über 0,1 Prozentpunkte pro Jahr, wie unsere Liste der Tracking-Differenzen zeigt:
Etwa war der HSBC MSCI World in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt 0,11 Prozentpunkte pro Jahr besser als der Index. Andere ETFs liegen aber auch deutlich zurück.
Für den Unterschied zwischen ETF-Performance und Index-Performance gibt es übrigens auch eine Kennzahl. Die sogenannte Tracking-Differenz wird von manchen Experten sogar als die bessere Maßzahl für die eigentlichen Kosten eines ETFs bezeichnet. Mehr dazu lest ihr hier:
Wie hoch sind die Renditen von ETFs im Vergleich zu aktiven Fonds?
Die meisten aktiven Fonds liegen hinter den passiven ETFs. Die Ratingagentur Morningstar verglich im sogenannten Aktiv-Passiv-Barometer 2023 rund 26.000 aktive und passive Fonds mit Sitz in Europa.
„Im Durchschnitt gelang es nur 17,1 % der aktiven Aktienmanager und 23,1 % der aktiven Rentenmanager, ihre passive Alternative im Zehnjahreszeitraum bis Ende Juni 2023 zu schlagen“, berichtet der Morningstar-Analyst Dimitar Boyadzhiev über die Ergebnisse.
Laut Morningstar hat die schwache Performance vor allem zwei Ursachen: Zum einen die höheren Kosten der aktiven Fonds, zum anderen die zunehmende Informationseffizienz der Finanzmärkte. Auch in unserem Vergleich eines passiven Welt-ETFs mit großen aktiv gemanagten Fonds zeigt sich, dass die Kosten deutlich höher sind und die Riesen-Fonds hinter dem ETF liegen:
in Euro und zum 29. Februar 2024
Fondsvermögen | Kostenquote (TER) | Performance in den vergangenen zehn Jahren | |
---|---|---|---|
Amundi MSCI World UCITS ETF (Euro) | 3,2 Mrd. € | 0,38 % | 12 % pro Jahr¹ |
Templeton Growth Fund (Euro) | 8,6 Mrd. US-Dollar | 1,04 % | 4,34 % pro Jahr |
DWS Top Dividende | 19,8 Mrd. € | 1,45 % | 6,62 % pro Jahr |
Uniglobal | 15,4 Mrd. € | 1,2 % | 11,96 % pro Jahr |
Quellen: Fondsunterlagen der Anbieter, Scope
¹ (zum 20. März 2024)
Wie hoch ist die ETF-Rendite nach Steuern, Kosten und Inflation?
Je nach Aktienquote könnt ihr mit Renditen zwischen 2,8 bis 3,8 % nach Abzug von Inflation, Steuern und Kosten rechnen. Das ergibt unsere Schätzung auf Basis der historischen Renditen von Aktien und Anleihen (siehe Tabelle).
Ihr seht also: Steuern, Kosten und Inflation verschlingen einen großen Teil der Rendite von ETFs. Dennoch sind 2,8 % nicht zu unterschätzen, denn damit verdoppelt ihr euer Vermögen nach 25 Jahren. Bei 3,8 % Rendite dauert es sogar nur knapp 19 Jahre.
Annahmen: Sparplan von 400 Euro pro Monat über 30 Jahre, Sparplanerhöhung von 2 % pro Jahr, Sparerpauschbetrag von 1000 Euro, Basiszins von 1,5 %
60/40-Portfolio | 80/20-Portfolio | Reines Aktienportfolio | |
---|---|---|---|
Rendite nach Abzug der Inflation¹ | 3,68 % | 4,34 % | 5,0 % |
- Steuern |
| ||
- Kosten² |
| ||
Rendite nach Steuern, Inflation und Kosten | 2,8 % | 3,25 % | 3,8 % |
Quelle: Eigene Berechnungen.
¹ Grundlage der Berechnung waren die historischen Renditen der beiden Anlageklassen Anleihen und Aktien in 35 Industrie- und Schwellenländern zwischen 1900 und 2022 gemäß dem Global Returns Investment Yearbook 2023. Diese lagen inflationsbereingt bei 5,0 % für Aktien und bei 1,7 % für Anleihen.
² Die Schätzungen beruhen auf den Ergebnissen einer Studie des Instituts für Vermögensaufbau aus dem Jahr 2017 zur Höhe der Total Cost of Ownership (TCO) bei ETFs.
Fazit: Wie viel Rendite liefern ETFs?
Wenn ihr im Netz nach der Rendite von ETFs und Indizes sucht, findet ihr abweichende Zahlen – was daran liegt, dass es verschiedene Index-Varianten und ETFs in unterschiedlichen Währungen gibt. Für euch am wichtigsten ist die Euro-Rendite auf den sogenannten „Net Total Return“-Index. Dieser berücksichtigt ETF-seitig anfallende Steuern sowie Wertpapiererlöse wie Zinsen und Dividenden.
Die reale Netto-Rendite von ETFs – die letztlich in der Praxis bei euch übrig bleibt – wird darüber hinaus auch von Steuern, anleger- und ETF-seitigen Kosten und der Inflation beeinflusst. Unsere Beispielrechnung zeigt: Bei diversen Aktien-Anleihen-ETF-Portfoliomischungen könnt ihr mit langfristigen Renditen zwischen 2,8 und 3,8 % nach Abzug von Steuern, Inflation und Kosten rechnen. Das bedeutet eine Verdopplung eures eingesetzten Kapitals innerhalb von 18 bis 25 Jahren.
Natürlich lässt sich die vergangene Entwicklung nicht in die Zukunft vorhersehen. Je nach Marktlage könnten sich ETFs auch besser oder schlechter als der historische Schnitt entwickeln.
Häufige Fragen & Antworten
Indizes wie der MSCI World, der Dax oder der S&P 500 rentierten langfristig mit 8 bis 10 % pro Jahr. Nach Abzug der Inflation lag die Rendite von globalen Aktien zwischen 1900 und 2022 bei 5 %. Allerdings mindern Steuern sowie ETF- und anlegerseitig anfallende Kosten die endgültige Anlegerrendite. Nach unserer Schätzung können Anleger je nach Aktienquote mit einer Rendite von 2,8 bis 3,8 % pro Jahr nach Steuern, Kosten und Inflation rechnen.
Langfristig stieg der MSCI World um circa 8 % pro Jahr an. In den vergangenen zehn Jahren betrug die Jahresrendite im Schnitt sogar 11,1 Prozent.
Anleger bezahlen Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag von insgesamt 26,375 %. Kirchenmitglieder kommen je nach Bundesland auf eine Gesamtsteuerbelastung von rund 28 %. Kapitalertragssteuern mindern die ETF-Rendite langfristig um rund 0,5 Prozentpunkte pro Jahr.
Welcher ETF die höchste Rendite liefert, lässt sich nicht sagen, weil niemand die künftige Entwicklung der Aktienmärkte voraussagen kann. Experten raten daher, möglichst breit zu streuen und möglichst günstige ETFs zu kaufen, um die Rendite zu maximieren.
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