ETF Theorie

ETNs und Krypto-ETNs: Was ist das - und wo liegt der Unterschied zu ETFs?

Letzte Aktualisierung
26. Juli 2024
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Wahrscheinlich habt ihr schon oft von ETFs gehört – oder vielleicht sogar schon in einen investiert. Doch wie sieht es mit ETNs aus? Hinter den drei Buchstaben versteckt sich eine in mancher Hinsicht ähnliche, aber doch spezielle Anlageform, die heute besonders im Krypto-Bereich an Bedeutung gewinnt.

Wir erklären euch, was ETNs sind, wie sie sich von ETFs unterscheiden und was ihr in Bezug auf Sicherheit beachten solltet. Zudem zeigen wir euch Schritt für Schritt, wie ihr ETNs handeln könnt.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Ein ETN ist eine Schuldverschreibung und bildet einen Vermögenswert ab. Dabei garantiert der Herausgeber, dass der ETN stets dem Kurs des entsprechenden Wertes folgt.

  • Der Begriff wird oft im Zusammenhang mit Kryptowährungen erwähnt. So könnt ihr beispielsweise in einen Bitcoin-ETN investieren oder mit einem Kryptowährungs-ETN ein ganzes Bündel digitaler Währungen handeln.

  • Der größte Unterschied zwischen einem ETF und einem ETN liegt in den abgebildeten Vermögenswerten. Während ETFs in der Regel einen Aktienindex abbilden, sind ETNs für andere Vermögenswerte zuständig, neben Kryptowährungen beispielsweise Edelmetalle oder Derivate.

  • ETNs sind allerdings weniger streng reguliert als ETFs. Daher ist es wichtig, seriöse Herausgeber auszuwählen, die freiwillig eine Besicherung gewährleisten und damit eine vergleichbare Sicherheit zu ETFs bieten.

ETN – was ist das?

ETN steht für „Exchange Traded Notes“. Übersetzt heißt das „börsengehandelte Schuldverschreibungen“. Damit könnt ihr gewisse Vermögenswerte, wie etwa Kryptowährungen, an der Börse handeln, ohne den Coin direkt zu halten. So müsst ihr euch beispielsweise nicht darum kümmern, wo ihr Bitcoin am besten verwahren solltet, sondern könnt dort in Kryptos investieren, wo ihr auch ETFs kauft. 

Vereinfacht gesagt entspricht der Kurs des ETNs immer dem abgebildeten Vermögenswert. Bei einem Bitcoin-ETN ist der Kurs dementsprechend etwa gleich wie der des „richtigen“ Bitcoins. Bei einem breit gestreuten Krypto-ETN entspricht der Preis eines Anteils dem Mittelwert aller darin enthaltenen Kryptowährungen.

Wenn ihr in einen ETN investiert, kauft ihr aber nie den echten Wert.

Die Herausgeber von ETNs, sogenannte Emittenten, sind meist Banken, die garantieren, dass der ETN an den Vermögenswert angekoppelt bleibt. Wichtig zu wissen ist, dass ETNs kein Sondervermögen darstellen. Das bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz des Emittenten ein Totalverlust des investierten Kapitals möglich ist (mehr dazu später). Genau deshalb spielt die Besicherung eine wichtige Rolle.

Die Emittenten müssen die ETNs zwar nicht zwingend besichern – also mit Sicherheiten unterlegen, um das Risiko eines Zahlungsausfalls zu minimieren. Vertrauenswürdige Herausgeber tun es aber oft trotzdem. Dafür hinterlegen sie entweder den abgebildeten Vermögenswert selbst, etwa die entsprechende Kryptowährung, oder sie verwenden eine andere Sicherheit, wie Staatsanleihen.

Ob und wie genau ETNs besichert werden, ist vom Emittenten abhängig.

Ähnlich wie bei ETFs besteht auch hier der große Vorteil gegenüber einem aktiv gemanagten Fonds vor allem in den niedrigen Gebühren. Zudem könnt ihr mit ETNs diversifiziert und trotzdem unkompliziert anlegen. Statt nämlich einzelne Vermögenswerte aus einer Branche einzeln kaufen zu müssen, könnt ihr damit mit einem Kauf direkt ein breit gestreutes Portfolio aufstellen.

Was sind Krypto-ETNs?

Krypto-ETNs, auch Notes genannt, bilden eine oder mehrere Kryptowährungen ab. Ein Bitcoin-ETN bildet etwa den Kursverlauf von Bitcoin ab. Es kann aber auch ein ganzes Bündel verschiedener digitaler Währungen abgebildet werden.

Der Vorteil für Anleger:innen besteht vorwiegend darin, dass man sich nicht mit der komplexen Blockchain-Technologie auseinandersetzen muss, um zu investieren. So könnt ihr ETNs auf fast allen handelsüblichen Börsen handeln, während die eigentlichen Kryptowährungen nur auf bestimmten Online-Brokern, wie Binance oder Coinbase, verfügbar sind. 

Zudem müsst ihr euch hier auch nicht um die Verwahrung kümmern. Denn um Bitcoin, Ethereum und andere Kryptos richtig aufzubewahren, muss man sich schon ein wenig tiefer mit der Materie befassen. Ihr benötigt ihr ein sogenanntes Wallet, welches entweder ein weiteres Programm oder sogar ein physisches Gerät ist, welches ihr mit eurem PC verbinden müsst.

Es gibt spezielle Krypto-Broker wie Coinbase, auf der ihr Bitcoin & Co. kaufen könnt.

Theoretisch könnt ihr die Kryptowährungen natürlich auch auf dem Broker lassen. Damit ist euer Kapital im Falle einer Insolvenz oder eines Hackerangriffs aber meistens überhaupt nicht geschützt.

Bei besicherten Krypto-ETNs ist dies nicht der Fall. Dabei garantiert der Herausgeber den Wert der entsprechenden digitalen Währung, indem er entweder selbst dafür sorgt, dass der Coin richtig verwahrt wird, oder indem er eine andere Sicherheit verwendet, um euch im Falle eines Verkaufs euer Kapital garantieren zu können.

ETN vs. ETF: Wo liegen die Unterschiede?

Die prinzipiellen Unterschiede zwischen ETNs und ETFs sind gar nicht so groß. Grundsätzlich funktionieren ETNs und ETFs ähnlich, denn in beiden Fällen werden Werte abgebildet und an der Börse gehandelt. Deshalb gibt es auch einen Überbegriff, der beide Produkte beschreibt: ETP (Exchange Traded Product).

Hier sind einige der wichtigsten Unterschiede:

1.

Abgebildete Werte

Bei einem ETF handelt es sich beim Basiswert stets um einen Index, wie den Deutschen Aktienindex (DAX).

ETNs können dagegen unterschiedliche Produkte abbilden. Besonders bekannt wurden sie durch Krypto-ETNs, wobei ihr statt „echter“ Kryptowährungen ein durch die entsprechende Währung gesichertes Wertpapier kauft. 

Weder bei ETFs noch bei ETNs kauft ihr allerdings die physischen Vermögenswerte, sondern eben nur die Abbildung. Wenn der abgebildete Wert ein Rohstoff ist, dann nennt man das Zertifikat ETC (Exchange Traded Commodity). Rechtlich ist das aber das Gleiche wie ein ETN.

2.

Regulierung

Der wesentliche Unterschied zwischen ETNs und ETFs liegt in der Regulierung. ETFs müssen in der EU nämlich die strengen UCITS-Richtlinien befolgen, um genügend Anlegerschutz zu bieten. ETNs müssen dagegen nur die generellen EU-Richtlinien für Finanzinstrumente erfüllen.

Das UCITS-Regelwerk stellt Vorgaben auf, um Anleger:innen vor untauglichen Finanzinstrumenten zu schützen. So müssen ETFs etwa eine genügende Streuung der abgebildeten Positionen aufweisen, um das Risiko möglichst gering zu halten.

OGAW-konforme ETFs müssen strenge Anforderungen erfüllen.

Ein ETF muss dementsprechend in der EU immer ein ganzes Bündel verschiedener Vermögenswerte abbilden. Deshalb wird auch zukünftig kein Bitcoin-ETF in Europa möglich sein, auch wenn die USA diese nun eingeführt haben. ETNs sind flexibler, weshalb sie eben auch nur einen einzigen Wert repräsentieren können.

3.

Dividenden

ETFs werden in zwei Kategorien unterteilt, ausschüttend oder thesaurierend, je nachdem, ob sie Dividenden auszahlen oder reinvestieren. Das liegt daran, dass der abgebildete Wert hier meistens ein Aktienindex ist, der wiederum ein Bündel von Aktien repräsentiert. Gewisse Aktiengesellschaften schütten einen Teil ihres Gewinnes als Dividenden aus, was auch an ETF-Anleger:innen weitergegeben wird.

ETNs bilden jedoch keine Aktien ab, sondern andere Vermögenswerte. Bei gewissen Kryptowährungen wie Ethereum könntet ihr durch Staking zwar auch regelmäßige Erträge erzielen, die mit Dividenden vergleichbar sind. Denn beim Staking werden Netzwerkteilnehmer belohnt, wenn sie ihre Kryptowährungen einsperren und für die Bestätigung von Transaktionen zur Verfügung stellen.

ETN-Emittenten machen das in aller Regel aber nicht, weshalb sie auch keine Erträge ausschütten. 

Wie sicher sind ETNs?

Bei der Bewertung der Sicherheit von ETNs solltet ihr zwei Aspekte beachten: Erstens besteht bei allen Investments ein gewisses Marktrisiko. Zweitens gibt es das spezifische Risiko des Emittenten, der den ETN herausgibt.

Marktrisiko von ETNs

Gerade bei Krypto-ETNs besteht natürlich das Risiko eines Kurseinbruchs. Diesem seid ihr immer ausgesetzt, wenn ihr in volatile Vermögenswerte investiert, unabhängig davon, ob ihr den echten Coin kauft oder in einen ETN investiert.

Weil digitalen Währungen kaum reguliert sind, können sie leichter manipuliert werden, weshalb der Kurs oft wesentlich größere Schwankungen verzeichnet.

Wenn ihr euer Risiko gering halten wollt, könnt ihr entweder in ein ETN-Bündel investieren, das beispielsweise die zehn größten Kryptowährungen abbildet, oder aber ihr wählt einen ETN, deren Basiswert deutlich weniger Kursschwankungen zeigt, z. B. Edelmetalle.

Emittentenrisiko

Wichtig zu wissen ist, dass ETNs nicht zum Sondervermögen der Emittenten gehören, wie das bei ETFs der Fall ist. Im Falle einer Insolvenz der Bank ist euer Kapital also nicht speziell geschützt.

Das Emittentenrisiko könnt ihr minimieren, indem ihr nur ETNs von renommierten Herausgebern handelt. Zudem besichern die Emittenten die Zertifikate oft mit den abgebildeten Vermögenswerten. Im Falle einer Insolvenz hättet ihr also Anspruch auf diese im Wert eurer ETN-Anteile, beispielsweise 1⁄4 eines Bitcoins. 

Mit der Besicherung erfüllen ETN-Herausgeber freiwillig die gleichen Vorgaben, die für ETFs gelten. Achtet also stets auf die Besicherung, bevor ihr mit dem Handel startet.

Wie kann ich ETNs handeln?

ETNs könnt ihr, genau wie ETFs, an der Börse handeln. Das geht am einfachsten über einen Broker oder ein Online-Depot. Davon gibt es mittlerweile viele - in unserem Depot-Vergleich haben wir 15 der beliebtesten Anbieter auf den Prüfstand gestellt, um euch bei der Auswahl zu helfen:

Wenn ihr einen ETN handeln wollt, funktioniert das bei den meisten Brokern relativ ähnlich. Hier eine kurze Übersicht, wir ihr dafür vorgehen müsst.

1.

Broker auswählen

ETNs werden nicht von allen Brokern angeboten. Daher müsst ihr zuerst prüfen, ob euer gewähltes Depot diese im Angebot haben. Krypto-ETNs könnt ihr etwa bei unseren Testsiegern Scalable Capital oder finanzen.net zero handeln.

Hier sind alle Anbieter aus unserem Test, die ETNs unterstützen:

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2.

ETN auswählen

Damit ihr den richtigen ETN kaufen könnt, gebt ihr in der Suche entweder den Namen oder die ISIN ein. Hier findet ihr eine Liste sämtlicher Krypto-ETNs, die an der Deutschen Börse Xetra gehandelt werden.

4.

Einmalkauf oder Sparplan auswählen

Ihr könnt wählen, ob ihr einmalig in einen ETN investieren oder regelmäßige Einzahlungen tätigen wollt. Mit einem Sparplan könnt ihr automatisch einen gewissen Betrag in einem voreingestellten Intervall investieren. So könnt ihr beispielsweise wählen, dass ihr jeden Monat ETN-Anteile im Wert von 100 € kauft.

Fazit

Mit ETNs könnt ihr Vermögenswerte handeln, die nicht für ETFs zugelassen sind. Die bekannteste Form sind Krypto-ETNs, welche entweder eine einzelne Kryptowährung oder ein ganzes Bündel abbilden. 

Im Gegensatz zu ETFs befinden sich die ETNs nicht im Sondervermögen der Emittenten und sind weniger streng reguliert. Das heißt, dass euer Kapital im Falle einer Insolvenz nicht geschützt wäre. Seriöse Herausgeber besichern die Notes aber immer mit den abgebildeten Vermögenswerten. Sollte der Emittent zahlungsunfähig werden, hättet ihr damit also ein Recht auf den entsprechenden Wert, z. B. die Kryptowährung.

Wenn ihr also Kryptowährungen handeln möchtet, euch aber nicht mit komplizierten Brokern oder der Verwahrung auf einem Wallet auseinandersetzen möchtet, sind ETNs eine gute Alternative. Denn einen ETN könnt ihr einfach über euer Depot an deutschen Börsen kaufen.

Wenn ihr hingegen gar nicht in Kryptowährungen investieren wollt, weil euch das Risiko der Volatilität vielleicht zu hoch ist, dann seid ihr bei ETFs oder einzelnen Aktien besser aufgehoben. Wenn ihr zudem echte Bitcoin oder Ethereum halten wollt, seid ihr bei ETNs natürlich auch an der falschen Adresse, weil ihr damit nur Schuldverschreibungen, nie den echten Wert kauft.



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Autor: Caroline Dougoud
Caroline hat Jura studiert und arbeitet als freie Finanz-Texterin in der Schweiz. Sie ist die Gründerin von Immobilienhub.ch, wo sie Schweizer:innen mit Immobilienthemen wie Kauf, Verkauf und Investment unterstützt. Seit 2017 investiert sie in Kryptowährungen und ist seither vom Investieren fasziniert.
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