ETF für Anfänger: Was ihr übers ETF-Investieren wissen müsst (+ die besten ETFs für Einsteiger)
Mit einem ETF könnt ihr mit nur einem Klick in tausende Unternehmen gleichzeitig investieren. Auch für Anfänger:innen ist es damit einfacher denn je, am Aktienmarkt mitzumischen. Tiefes Börsenwissen benötigt ihr dafür nicht, aber ein Grundverständnis der Anlageklasse hilft, die passenden Fonds zu finden.
In diesem Artikel erfahrt ihr alles, was ihr als Anfänger:innen über ETFs wissen müsst: wie sie funktionieren, welche Vorteile sie bieten und welche ETFs sich besonders gut für den Einstieg eignen.
ETFs sind Fonds, die nicht aktiv gemanagt werden, sondern einen Vergleichsindex nachbilden. Dieser Index kann Unternehmen aus einer bestimmten Region oder einer bestimmten Branche enthalten.
Da ihr mit ETFs gleichzeitig in viele Unternehmen investiert, verteilt sich das Risiko. Je breiter der Index gestreut ist, desto geringer ist die Gefahr, dass ihr Geld verliert – vor allem bei längerer Haltedauer.
Für den Anfang ist deshalb ein Welt-ETF, der einen großen Teil des weltweit investierbaren Marktes nachbildet, eine gute Wahl.
Um in ETFs investieren zu können, benötigt ihr ein Depot. Die anfallenden Kosten variieren je nach Fondsgesellschaft und Depotanbieter. Sie sind jedoch geringer als bei aktiv gemanagten Fonds.
Was ist ein ETF?
Die Abkürzung ETF steht für „Exchange Traded Fund“, also einen börsengehandelten Fonds. Ein Fonds ist eine Art „Topf“, in den Geld von vielen Anleger:innen fließt. Dieses Geld wird dann genutzt, um in verschiedene Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen zu investieren. Ziel ist es, das Risiko zu streuen, indem nicht alles auf eine Karte gesetzt wird. Ihr investiert also nicht in ein einzelnes Unternehmen, sondern in viele gleichzeitig.
Im Unterschied zu klassischen Fonds werden ETFs nicht aktiv von einem Fondsmanager verwaltet, der versucht, die besten Investitionen zu finden. Stattdessen bildet ein ETF automatisch die Entwicklung eines bestimmten Index nach, wie den DAX (die 40 größten deutschen Unternehmen) oder den S&P 500 (500 große US-Unternehmen).
Das Ziel eines ETFs ist also nicht, den Markt durch geschicktes Investieren zu schlagen, sondern die Entwicklung eines Marktes nachzuvollziehen. Kauft ihr Anteile an einem ETF, investiert ihr auf einen Schlag in alle Unternehmen, die in diesem Index enthalten sind. Dadurch ist euer Geld automatisch breit gestreut, was das Risiko minimiert.
Die Auswahl an verfügbaren ETFs ist inzwischen fast unüberschaubar groß. Es gibt etwa:
Welt-ETFs, die die gesamte Weltwirtschaft abbilden
regionale ETFs, die einen Index eines bestimmten Landes oder einer Weltregion nachbilden.
Branchen-ETFs, die z. B. Autohersteller oder Cybersicherheits-Firmen bündeln.
Daneben gibt es spezialisierte ETFs, die z. B. nach Unternehmensgröße, Dividendenhistorie oder Nachhaltigkeitskriterien zusammengestellt sind. Egal, worauf ihr Wert legt – für fast jedes Anlageziel gibt es den passenden ETF.
Vor- und Nachteile von ETFs
Breite Streuung
Mit einem ETF investiert ihr in viele verschiedene Unternehmen, was das Risiko reduziert, da Verluste eines Unternehmens durch Gewinne anderer ausgeglichen werden können.Geringe Kosten
ETFs haben in der Regel niedrigere Gebühren als aktiv gemanagte Fonds, weil sie passiv verwaltet werden – ihr also keinen Fondsmanager bezahlen müsst.Transparenz
Wie sich der Index zusammensetzt, den ein ETF nachbildet, ist jederzeit einsehbar. In der ETF-Dokumentation erfahrt ihr, wie die Fondsgesellschaft die Entwicklung nachvollzieht.Flexibilität
Da ETFs an der Börse gehandelt werden, könnt ihr sie jederzeit kaufen oder verkaufen.
Überschaubare Rendite
ETFs werden nicht aktiv gemanagt, das heißt, es wird keine Strategie verfolgt, um den Markt zu schlagen. Wenn ihr schnell reich werden wollt, seid ihr bei den meisten ETFs also an der falschen Adresse.Marktrisiko
ETFs spiegeln den Markt wider. Wenn der gesamte Markt fällt, verliert auch euer ETF an Wert.Tracking-Fehler
Ein ETF kann manchmal den Index, den er nachbilden soll, nicht ganz exakt nachvollziehen, was zu kleinen Abweichungen führt.Überangebot
Dass es eine Vielzahl unterschiedlichster ETFs auf dem Markt gibt, ist an sich eine schöne Entwicklung. Gerade Neulingen fällt es aber oft schwer, einzuschätzen, welche ETFs ein lohnenswertes Investment sind.
Warum in ETFs investieren?
ETFs sind eine einfache Möglichkeit, am Börsengeschehen teilzunehmen. Würdet ihr stattdessen auf Einzelaktien setzen, müsstet ihr lange recherchieren, Kennzahlen vergleichen und Finanzberichte wälzen, um aussichtsreiche Investmentoptionen zu finden.
Mit einem ETF investiert ihr einfach und kostengünstig in den gesamten Markt – und damit je nach Index in eine große Zahl unterschiedlicher Unternehmen. Diese Unternehmen können in verschiedenen Branchen tätig und von unterschiedlicher Größe sein.
Damit streut ihr das Risiko, Geld zu verlieren. Denn selbst wenn eine Aktie aus dem Index schlecht läuft oder ein Unternehmen sogar pleitegeht, können die anderen Werte diesen Verlust ausgleichen.
Da es bei einem ETF keine ausgebildete Fachkraft braucht, die Aktien auswählt, fallen die Verwaltungskosten, die auf euch umgelegt werden, deutlich geringer aus. Würdet ihr in Einzelwerte investieren, müsstet ihr zudem für jeden Kauf Ordergebühren entrichten.
In ETFs investieren – so geht’s
In einen ETF investiert ihr in 3 Schritten:
Depot eröffnen
Den richtigen ETF auswählen
Wenn ihr euer Depot eröffnet habt, müsst ihr euch für einen oder mehrere ETFs entscheiden. Bei der ETF-Auswahl könnt ihr wie folgt vorgehen:
- 1.
Anlagestrategie festlegen: Überlegt euch zuerst, wie euer Anlagehorizont und eure Risikobereitschaft aussehen. Entscheidet dann, welche Anlageklasse (z. B. Aktien, Anleihen) und welche Märkte, Branchen oder Trends ihr abdecken möchtet, um eure Investitionsziele zu erreichen.
- 2.
Index auswählen: Anschließend wählt ihr einen passenden Index, der zu eurer Anlagestrategie passt. Ein globaler Index wie der MSCI World bietet breite Streuung, während spezifische Indizes gezielte Märkte oder Branchen abdecken.
- 3.
Konkrete ETFs auswählen: Wenn ihr euch für einen oder mehrere Indizes entschieden habt, könnt ihr die verfügbaren ETFs hinsichtlich Kosten, Fondsvolumen und Alter miteinander vergleichen. Wählt den ETF aus, der am besten zu euren Vorstellungen passt.
Neobroker wie Scalable Capital setzen auf mobile Interfaces.
ETF einmalig oder via Sparplan kaufen
Wenn ihr euch entschieden habt, in welche ETFs ihr investieren wollt, bleibt noch die Frage nach dem Wie. Hier habt ihr zwei Optionen: Einmalanlage oder Sparplan. Mit letzterem könnt ihr eurem Broker den Auftrag erteilen, regelmäßig automatisch eine bestimmte Geldsumme in einen bestimmten ETF zu investieren. So wächst euer Vermögen monatlich an, ohne dass ihr aktiv handeln müsst.
Oft bietet es sich an, einen bereits gesparten Betrag zu investieren und das Investment anschließend monatlich mit einem bestimmten Sparbetrag aufzustocken.
Mit Sparplänen könnt ihr ausgewählte Geldbeträge in einem ausgewählten Intervall automatisch in ETFs eurer Wahl anlegen.
Wenn ihr sehen wollt, wie sich ein Sparplan im Laufe der Jahre auszahlt, könnt ihr mit unserem ETF-Sparplanrechner verschiedene Szenarien durchspielen. Gebt dafür einfach ein Startinvestment, eine monatliche Sparrate und die angestrebte Laufzeit an. Außerdem könnt ihr eine erzielte Rendite angeben. Was realistisch ist, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.
Mögliche Rendite: Lohnt sich ein ETF überhaupt?
Wie sich ein ETF entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Gefahr, dass eure Anteile an Wert verlieren, besteht immer. Um zu wissen, wie sich ein Investment entwickelt, bräuchte man eine Glaskugel.
Nach vorn können wir also nicht blicken – zurück hingegen schon. Historische Daten zeigen, welche Renditen mit ETFs in der Vergangenheit möglich waren. Vor allem bei breit gestreuten ETFs sind diese Daten hilfreich. Bei ETFs auf den MSCI World zum Beispiel.
Ein MSCI World-ETF bildet einen großen Teil des investierbaren Marktes der Industrienationen nach. Hier ist die Entwicklung somit relativ stabil. In den letzten 30 Jahren ging es im Schnitt pro Jahr etwa 8 % nach oben. Hier seht ihr eine Performance-Übersicht des MSCI World:
Jahr | Rendite |
---|---|
2014 | 20,1 % |
2015 | 10,8 % |
2016 | 10,7 % |
2017 | 7,7 % |
2018 | -5,1 % |
2019 | 31,1 % |
2020 | 5,5 % |
2021 | 32,8 % |
2022 | -13,7 % |
2023 | 20,2 % |
Dabei waren einige Jahre natürlich besser als andere – die lange Haltedauer ist deshalb entscheidend. So gleichen sich schlechtere und bessere Jahre aus. Wie wichtig die Anlagedauer ist, seht ihr in unserem ETF-Renditedreieck. Es zeigt: Während einzelne Jahre – insbesondere in Krisenzeiten – negative Renditen aufweisen können, gleichen sich diese Schwankungen über einen längeren Zeitraum hinweg aus.
Anleger:innen, die mindestens sechs Jahre oder länger investiert blieben, konnten im MSCI World seit 2007 durchgehend positive Renditen erzielen.
Bei ETFs mit einem spitzen Fokus, beispielsweise auf eine bestimmte Branche oder ein politisch instabiles Schwellenland, ist es schon schwieriger, eine Vorhersage zu treffen. Zum einen sind die zugrunde liegenden Fonds und Indizes oft zu jung, die verfügbare Datenmenge also zu klein. Zum anderen sind hier die Unabwägbarkeiten größer: Eine Branche kann in Ungnade fallen, eine Nation ihre Wirtschaftspolitik zu euren Ungunsten ändern.
Wenn ihr selbst herausfinden wollt, welche Rendite mit einem bestimmten ETF in der Vergangenheit möglich gewesen wäre, könnt ihr unseren ETF-Backtest nutzen. Wählt einfach einen Index, gebt ein Startkapital und eine monatliche an sowie den Zeitraum. Ihr könnt euch auch ein fiktives Portfolio aus mehreren ETFs zusammenstellen.
Risiken von ETFs
Natürlich bestehen auch bei ETFs die grundsätzlichen Marktrisiken, die wir bereits kurz angesprochen haben. Denn auch wenn die Performance eines einzelnen Unternehmens in einem ETF, der 30, 500 oder 2.000 Werte umfasst, weniger relevant ist, kann es dennoch nach unten gehen. Beispiele gibt es hierfür einige.
Hier seht ihr, wie sich der DAX in den letzten 20+ Jahren entwickelt hat:
Jahr | Rendite |
---|---|
2001 | -18,7 % |
2002 | -44,5 % |
2003 | 36,5 % |
2004 | 6,8 % |
2005 | 26,8 % |
2006 | 20,6 % |
2007 | 22,1 % |
2008 | -40,5 % |
2009 | 25,5 % |
2010 | 15,5 % |
2011 | -15,2 % |
2012 | 29,0 % |
2013 | 25,5 % |
2014 | 2,5 % |
2015 | 9,4 % |
2016 | 6,6 % |
2017 | 12,3 % |
2018 | -18,5 % |
2019 | 24,7 % |
2020 | 3,0 % |
2021 | 15,2 % |
2022 | -12,8 % |
2023 | 19,5 % |
Zwischen 2001 und 2023 hättet ihr euch über eine durchschnittliche jährliche Rendite von 4 % freuen können. In einigen Jahren ging es jedoch auch bergab - und die Gründe sind vielfältig. 2008 sorgte die Finanzkrise für Kursverluste, 2011 die Nuklearkatastrophe in Japan und die Schuldenkrise in Europa. 2018 sorgten unter anderem die Brexit-Wirren, Handelskriege und Inflationsängste für Verunsicherung.
Diese allgemeinen Marktrisiken betreffen zwar grundsätzlich jeden ETF, doch bei stark diversifizierten Fonds gleichen sich Verluste in der Regel schneller aus. Wenn ihr weniger Schwankung wollt, solltet ihr also von sehr spezialisierten ETFs die Finger lassen.
Anbieter- und Kontrahentenrisiko
Neben den Marktrisiken, die bei jedem Investment bestehen, gibt es aber noch weitere Risiken, die ihr kennen solltet. Ein ETF-Anbieter kann beispielsweise pleitegehen oder ein einzelner ETF kann geschlossen werden, weil er sich für die Fondsgesellschaft nicht rentiert.
Hier könnt ihr das Risiko minimieren, indem ihr zu den Produkten namhafter Gesellschaften wie Amundi, Vanguard, iShares oder Xtrackers greift. Auch das Fondsvolumen spielt eine Rolle: Je größer ein ETF, desto geringer das Risiko, dass er vom Markt genommen wird.
Zudem besteht ein Kontrahenterisiko, vor allem bei ETFs, die über Swaps nachgebildet werden. Wenn ihr hier auf Nummer sicher gehen wollt, achtet am besten darauf, dass der ETF den Vergleichsindex physisch repliziert.
Die Kosten eines ETF-Investments
Um ETF-Anteile handeln zu können, benötigt ihr ein Depot. Manche Anbieter verlangen für die Depotführung eine Gebühr, manche nicht. Diese Kosten könnt ihr vor der Eröffnung vergleichen. Entscheidet ihr euch für ein kostenpflichtiges Angebot, schmälert das natürlich eure Rendite.
Auch bei den Ordergebühren gibt es große Unterschiede zwischen den Depotanbietern. In der Regel sind die Neobroker hier günstiger als die Depots von Filialbanken. Wenn ihr einen ETF besparen wollt, solltet ihr zudem zuvor abklären, ob kostenlose Sparplanausführungen möglich sind.
Mehr zu den Depotgebühren lest ihr hier:
Aber nicht nur für die Depotführung fallen Kosten an, auch die Fondsgesellschaft muss Mitarbeiter bezahlen, Büros anmieten und Server bereitstellen. Diese Kosten werden auf euch umgelegt. Wie hoch diese Kosten sind, seht ihr an der Total Expense Ratio (kurz TER). Sie wird in Prozent angegeben und zeigt an, welcher Anteil des Fondsvermögens für die Verwaltung ausgegeben wird. Diese Kennzahl ist einsehbar und kann euch bei der Auswahl eines konkreten ETFs helfen.
ETF-Auswahl für Anfänger:innen
Welche ETFs zu Beginn sinnvoll für euch sind, ist natürlich eine sehr individuelle Frage. Beim Investieren geht es immer auch darum, dass die Depotbausteine zu euren Zielen passen und ihr euch mit eurem Investment wohlfühlt. Schließlich bringt selbst die durchdachteste Strategie nichts, wenn sie euch schlaflose Nächte bereitet.
Es gibt jedoch einige Indizes, ETFs und Investmentstrategien, die für Anfänger:innen besonders gut geeignet sind und sich allgemein großer Beliebtheit erfreuen. Einige davon stellen wir euch im Folgenden kurz vor.
Breit gestreute Welt-ETFs: Gut für Einsteiger:innen
Eine gute Wahl für Investmentneulinge sind Welt-ETFs. Sie decken einen großen Teil des investierbaren Marktes ab und bieten so eine besonders große Streuung. Das bedeutet, dass sich euer Investment auf viele Positionen verteilt und so auch das Verlustrisiko.
Einer der beliebtesten Welt-Indizes ist der MSCI World. Er umfasst mehr als 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern. Wegen seiner breiten Risikostreuung und historisch soliden Renditen ist er als langfristige Anlage eine gute Wahl. Hier seht ihr eine Liste der in Deutschland verfügbaren MSCI World-ETFs:
Mehr zum ETF-Angebot auf den MSCI World lest ihr hier:
Mögliche Alternativen zum MSCI World sind der FTSE All World und der MSCI ACWI. Während sich der MSCI World auf die Industriestaaten konzentriert, enthalten diese beiden Indizes auch Aktien aus Schwellenländern. Damit sind sie noch breiter gestreut, aber auch etwas risikoreicher.
3 anfängerfreundliche Investmentstrategien und Musterportfolios
Ein Portfolio bezeichnet die Gesamtheit eurer Investments. Es ist eine Art Mischung oder Sammlung von Anlageklassen, die ihr nach euren Zielen und eurem Risikoprofil zusammenstellt. Ein Portfolio kann nur aus ETFs bestehen, aber auch andere Bausteine wie Einzelaktien, aktiv gemanagte Fonds, Anleihen oder Rohstoffe umfassen. Das Ziel eines Portfolios ist es, Risiken zu streuen, Schwankungen auszugleichen und möglichst stabile Renditen zu erzielen.
Portfolios können je nach Zusammensetzung schnell komplex werden. Wenn ihr eine individuelle Strategie konsequent umsetzen möchtet, ist es wichtig, die Märkte im Blick zu behalten und ein grundlegendes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge zu entwickeln. Es gibt aber auch Portfolios, die ihr relativ schnell zusammenstellen und ohne großen Aufwand verwalten könnt.
70/30-Portfolio
Eine sehr beliebte ETF-Strategie ist das 70/30-Portfolio. Ein 70/30-Portfolio besteht zu 70 % aus Industrieländer-Aktien und zu 30 % aus Schwellenländer-Aktien, was für höhere Diversifikation und Renditechancen sorgt, aber auch mehr Risiko durch politische und wirtschaftliche Schwankungen bringt.
Die Industrieländer könnt ihr etwa über einen ETF auf den MSCI World, die Schwellenländer über einen MSCI Emerging Markets ETF abbilden. Mehr dazu lest ihr hier:
Core-Satellite-Strategie
Die Core-Satellite-Strategie kombiniert einen stabilen Kern-ETF (Core) mit risikoreicheren, wachstumsorientierten „Satelliten“-ETFs, um sowohl Sicherheit als auch die Chance auf Outperformance zu bieten.
Diese Strategie erfordert allerdings aktives Management und Rebalancing, um das Risiko zu steuern und langfristig potenziell über dem Marktdurchschnitt abzuschneiden. Als Kern bietet sich auch hier der MSCI World an, mit den Satelliten könnt ihr beispielsweise einzelne Länder oder Branchen höher gewichten.
Ein-ETF-Portfolio
Noch simpler lässt sich ein Portfolio gestalten, wenn ihr es lediglich mit einer Position bestückt. In diesem Fall sind Welt-ETFs wie der FTSE All World oder der MSCI ACWI eine solide Wahl, da sie bereits Schwellenländer-Aktien enthalten und damit eine möglichst breite Streuung mit nur einer Position ermöglichen.
Mit einem solchen Ein-ETF-Portfolio seid ihr aber nur in Aktien investiert und lasst andere Anlageklassen wie Anleihen außen vor. Zudem habt ihr keinen Einfluss auf die Balance.
Fazit: Diese ETFs eignen sich für den Anfang
ETFs sind passive Fonds, die einen Index – etwa einen Markt, eine Branche oder einen Trend – nachbilden. Ihr Ziel ist es, die Marktentwicklung möglichst genau nachzuvollziehen, statt (wie aktive Fonds) den Markt schlagen zu wollen. Für Börsen-Neulinge, die ohne großen Aufwand von Kursgewinnen profitieren möchten, sind ETFs eine einfache und kostengünstige Möglichkeit.
Für Anfänger:innen sind vor allem breit gestreute ETFs auf Indizes wie den MSCI World oder den FTSE All World interessant. Sie bieten eine weltweite Streuung eures Investments über zahlreiche Länder und Branchen, was das Risiko reduziert. Wenn ihr euch mit diesem Investment wohlfühlt und euch eingehender mit dem Börsengeschehen befassen wollt, könnt ihr diese Basisinvestments auch um weitere Fonds ergänzen.
Um ETF-Anteile zu kaufen, benötigt ihr ein Depot – entweder bei einem günstigen Neobroker oder einer klassischen Direkt- oder Filialbank. Bei der Auswahl eines ETFs solltet ihr auf Faktoren wie ein hohes Fondsvolumen, eine bekannte Fondsgesellschaft und eine niedrige Gesamtkostenquote (TER) achten.
Denkt daran: Kein Investment ist komplett risikofrei. Auch ETFs können in Verlustphasen geraten, vor allem bei kurzfristigen Anlagen. Mit einem langfristigen Anlagehorizont habt ihr jedoch gute Chancen, diese Schwankungen auszugleichen. Macht euch vorab mit den Risiken vertraut – und startet entspannt in eure Investmentreise.
FAQ
Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein Fonds, der an der Börse gehandelt wird. Das Ziel ist es, die Entwicklung eines bestimmten Index, wie des DAX oder des MSCI World, möglichst genau nachzubilden. Dabei kann der zugrunde liegende Index eine Region (wie Europa oder Asien), eine Branche (z. B. Technologie) oder spezielle Merkmale wie Unternehmensgröße oder ökologische Standards widerspiegeln.
Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds, die darauf abzielen, den Markt durch gezielte Auswahl einzelner Wertpapiere zu übertreffen, folgt ein ETF passiv der Struktur des Index. Das passive Management spart Kosten, da keine aufwendigen Kauf- und Verkaufsentscheidungen nötig sind. Dadurch bietet ein ETF eine kostengünstige Möglichkeit, diversifiziert in den Markt zu investieren.
ETFs sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, breit gestreut in den Aktienmarkt zu investieren. Mit einem ETF könnt ihr gleichzeitig in eine Vielzahl von Unternehmen investieren, was das Risiko einzelner Verluste mindert und die Anlage breit diversifiziert.
Da ETFs passiv verwaltet werden und lediglich die Entwicklung eines bestimmten Index, wie des DAX oder des MSCI World, nachbilden, fallen in der Regel geringere Gebühren an als bei aktiv gemanagten Fonds. Diese Flexibilität und Kosteneffizienz machen ETFs besonders attraktiv für langfristige Anlagen und den Aufbau von Vermögen. Dennoch sind auch ETFs nicht risikofrei, da Marktschwankungen jederzeit den Wert des Investments beeinflussen können.
Bei der konkreten ETF-Wahl könnt ihr euch an der Gesamtkostenquote, dem Fondsvolumen und dem Bekanntheitsgrad der Fondsgesellschaft orientieren. Auch die Replikationsmethode kann ein Kriterium sein.
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