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Spread im Wertpapierhandel: Was ist der Spread und warum ist er wichtig?

Letzte Aktualisierung
20. Feb. 2025

Neobroker unterbieten sich gerne mit niedrigen Ordergebühren. Die Gebühren, die bei Trade Republic und Co. fällig werden, sind aber nicht die einzigen Kosten, die bei einer Wertpapier-Order auf euch zukommen. Auch die Spread-Kosten, die bei jedem Kauf und Verkauf an der Börse fällig werden, beeinflussen eure Rendite. Aber was ist der Spread eigentlich und wie kommt er zustande?

Während die direkten Handelskosten, wie Ordergebühren, noch eindeutig ersichtlich sind, sind sich viele Börsenneulinge der impliziten Kosten nicht unbedingt gewiss. Wir erklären euch, was es mit dem Spread auf sich hat und wie ihr diese Kosten reduzieren könnt.

Das Wichtigste in Kürze
  • Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kauf- (Ask) und Verkaufspreis (Bid) eines Wertpapiers.

  • Ein hoher Spread tritt häufig in Märkten mit geringer Liquidität und niedrigen Handelsvolumina auf. Hohe Volatilität kann Spreads ausweiten, insbesondere wenn Market-Maker Risiken scheuen.

  • Der Spread erhöht die Handelskosten und kann die Rendite schmälern, wenn ihr häufiger Wertpapiere kauft und verkauft.

  • Wenn ihr nur wenige Käufe oder Verkäufe tätigt und langfristig investiert, etwa über Sparpläne, spielt der Spread für euch eine eher untergeordnete Rolle.

  • Um den Spread zu minimieren, kann es helfen, zu liquiden Handelszeiten zu handeln, Limit-Orders zu nutzen und ETFs mit engem Spread in stark gehandelten Märkten zu wählen.

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Was ist der Spread?

Der Spread, auf Deutsch auch Handelsspanne oder Geld-Brief-Spanne genannt, bezeichnet die Differenz zwischen dem Einkaufs- und dem Verkaufspreis eines Wertpapiers. Um zu verstehen, woher diese Differenz kommt und was sie für euch bedeutet, müsst ihr zunächst wissen, dass es an der Börse zwei Preise für Wertpapiere gibt:

  • Bid: Der Bid-Preis (auch Geldkurs genannt) ist der höchste Preis, den ein Käufer bereit ist, für ein Wertpapier zu zahlen. Es ist der Preis, zu dem Anleger ihre Wertpapiere verkaufen können.

  • Ask: Der Ask-Preis (auch Briefkurs genannt) ist der niedrigste Preis, zu dem ein Verkäufer bereit ist, ein Wertpapier zu verkaufen. Es ist der Preis, zu dem Anleger Wertpapiere kaufen können.

Der Ask-Preis ist immer höher als der Bid-Preis. Würdet ihr also ETF-Anteile kaufen und sofort wieder verkaufen, würdet ihr Verlust machen. Die Differenz zwischen Bid und Ask ist der Spread. Je kleiner der Spread, desto geringer sind die indirekten Handelskosten.

Auch wenn ihr ausschließlich in ETFs investiert, solltet ihr über den Spread Bescheid wissen, da er die Handelskosten beeinflusst: Beim Kauf zahlt ihr den höheren Ask-Preis, beim Verkauf den niedrigeren Bid-Preis, wodurch Kosten entstehen. Der Spread ist also eine Art versteckte Handelsgebühr, auch wenn es sich um eine Markteigenschaft, also keine Gebühr im eigentlichen Sinne handelt.

Einflussfaktoren auf den Spread bei ETFs

Wie groß die Handelsspanne ausfällt, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:

  • Grundsätzlich ist der Spread geringer, je höher das Handelsvolumen ist. Hohe Handelsaktivität sorgt dafür, dass Kauf- und Verkaufsorders häufiger aufeinandertreffen. Dies erleichtert die Preisfindung und reduziert die Differenz zwischen Bid- und Ask-Preis.

  • Eine Rolle spielt dabei die Liquidität des zugrundeliegenden Marktes. Ein liquider Markt ist ein Markt, auf dem Wertpapiere schnell und einfach gehandelt werden können, ohne dass der Preis dabei stark schwankt. In diesem Fall ist der Spread enger. Ein breiter Spread kann also auch ein Hinweis auf höhere Marktrisiken sein.

  • Hohe Volatilität kann den Spread vergrößern, weil Market-Maker höhere Risikoaufschläge verlangen. In Phasen starker Marktbewegungen kann es aber auch zu temporär engeren Spreads kommen.

Aber auch andere Faktoren, wie die Uhrzeit und die Größe des Handelsplatzes, beeinflussen den Spread. Gerade hier könnt ihr aktiv Maßnahmen ergreifen, um den Spread zu minimieren – mehr dazu später.

Bedeutung in der Praxis

Spread, Bid- und Askpreis – das mag zunächst theoretisch klingen, aber es gibt einige praktische Auswirkungen beim Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen an der Börse.

Grundsätzlich stellt der Spread eine Handelsgebühr dar: Beim Kauf zahlt ihr den höheren Ask-Preis, beim Verkauf den niedrigeren Bid-Preis. Dadurch entstehen Kosten, die besonders bei häufigem Handel ins Gewicht fallen können. Allerdings spielt der Spread für euch eine eher untergeordnete Rolle – vor allem dann, wenn ihr langfristig investiert und nur wenige Käufe oder Verkäufe tätigt.

Gerade für Sparpläne oder langfristige Anlagestrategien sind andere Kriterien oft wichtiger. Ein hoher Spread kann zwar bei wenig liquiden ETFs problematisch sein, doch wer zu den Haupt-Handelszeiten – beispielsweise während der Xetra-Öffnungszeiten – kauft, kann größere Spread-Kosten meist vermeiden.

Wichtiger ist daher, den Spread nicht isoliert zu betrachten, sondern ihn im Gesamtbild der Kostenstruktur einzuordnen. In der Regel bleibt er bei langfristigen ETF-Investments ein eher nachrangiger Faktor bei der Auswahl von ETFs.

Der Spread bei Sparplänen

Wenn ihr einen ETF-Sparplan nutzt, kann der Spread eine Rolle spielen – allerdings in einem überschaubaren Rahmen. Da Sparpläne regelmäßig kleinere Beträge investieren, fallen bei jeder Kauforder theoretisch Spread-Kosten an. In der Praxis ist der Einfluss jedoch begrenzt, da langfristige Investments von Marktschwankungen profitieren und andere Faktoren wie Gebühren und die allgemeine ETF-Auswahl oft wichtiger sind.

  • 1.

    Kleine Beträge summieren sich – aber mit begrenztem Einfluss: Spread-Kosten können sich über die Jahre summieren, aber bei liquiden ETFs mit engen Spreads bleibt der Einfluss meist überschaubar.

  • 2.

    Automatische Ausführung ohne Spread-Kontrolle: Sparpläne werden zu festen Zeiten ausgeführt, sodass ihr den Spread nicht direkt beeinflussen könnt. Das spielt aber nur eine größere Rolle bei wenig liquiden ETFs mit breiten Spreads – für die meisten gängigen ETFs bleibt der Effekt minimal.

Für Sparpläne sind liquide ETFs mit engen Spreads eine solide Wahl. ETFs auf große Indizes wie den DAX oder MSCI World sind oft unproblematisch, da sie regelmäßig gehandelt werden und der Spread meist eng bleibt. Wer sich unsicher ist, kann darauf achten, dass der ETF zu den Haupt-Handelszeiten auf Xetra gekauft wird, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Strategien zur Minimierung von Spread-Kosten

Wie ihr seht, spielt das Thema Spread durchaus eine Rolle. Zwar fallen bei jedem Handelsvorgang Spread-Kosten an, mit der richtigen Strategie lassen sie sich jedoch minimieren. Was ihr beachten müsst, wenn ihr unnötige Kosten vermeiden wollt, seht ihr hier:

Optimale Handelszeitpunkte

Der Spread variiert je nach Tageszeit. Ihr könnt Spread-Kosten minimieren, indem ihr zu Zeiten handelt, in denen die Märkte besonders liquide sind:

  • Börseneröffnung: Direkt nach der Eröffnung ist der Spread oft breiter, da sich die Märkte erst auf einen stabilen Preis einigen.

  • Mitte des Handelstages: In dieser Zeit sind die Spreads meist am engsten, da viele Marktteilnehmer aktiv sind und der Handel stabiler läuft.

  • Kurz vor Börsenschluss: Kurz vor Börsenschluss kann die Marktaktivität steigen, aber in manchen Märkten nehmen Liquidität und enge Spreads gegen Handelsende wieder ab.

Wenn ihr hauptsächlich über Sparpläne investiert, habt ihr in der Regel keinen Einfluss auf die Wahl der Handelszeitpunkte. Bei Einzelkäufen könnt ihr euch aber an die oben genannten Richtlinien halten.

Limit Orders vs. Market Orders

Wenn ihr eine Order aufgebt, habt ihr verschiedene Ausführungsoptionen. Mit der richtigen Vorgehensweise könnt ihr ungewollte Kosten vermeiden:

  • Market-Orders: Eure Kauf- oder Verkaufsaufträge werden sofort ausgeführt, zum besten gerade verfügbaren Preis. Das Problem: Bei breiten Spreads kann dies zu höheren Kosten führen, da keine Preisgrenze gesetzt wird.

  • Limit-Orders: Hier gebt ihr einen maximalen Kauf- oder minimalen Verkaufspreis an. Dadurch vermeidet ihr, dass ein Kauf oder Verkauf bei ungünstigen Preisen ausgeführt wird. Limit Orders können helfen, ungünstige Preise zu vermeiden, bergen aber das Risiko, dass eine Order nicht ausgeführt wird.

Vergleich von ETF-Anbietern

Nicht alle ETFs auf denselben Index haben die gleichen Spreads. Unterschiede entstehen durch:

  • Handelsvolumen: ETFs mit hohem Handelsvolumen haben tendenziell engere Spreads.

  • Börsenplätze: Die Wahl der Börse beeinflusst ebenfalls den Spread. Handelsplätze mit hoher Liquidität (z. B. Xetra) bieten oft bessere Bedingungen.

Viele Broker zeigen den aktuellen Spread direkt in der Handelsmaske oder bei den ETF-Kennzahlen an. Vor dem Kauf kann es sinnvoll sein, den Spread zu überprüfen – entweder im Broker oder über Vergleichsplattformen.

Nach dem Unterschied zwischen Geld- und Briefkurs müsst ihr in eurem Broker meist nicht lange suchen.

Bei Einzelkäufen lohnt sich zudem der Einsatz von Limit-Orders, um zu vermeiden, dass der Kauf zu ungünstigen Preisen ausgeführt wird – besonders in volatilen Marktphasen.

Fazit

Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kauf- (Ask) und dem Verkaufspreis (Bid) eines Wertpapiers. Wenn ihr Aktien oder ETFs kauft, zahlt ihr den höheren Ask-Preis, beim Verkauf erhaltet ihr den niedrigeren Bid-Preis. Diese Spanne beeinflusst die Handelskosten und kann sich bei häufigem Handel auf die Rendite auswirken.

Die Höhe des Spreads hängt unter anderem von der Liquidität des ETFs und dem Handelszeitpunkt ab. Um Kosten zu minimieren, empfiehlt es sich, während der Haupt-Handelszeiten zu handeln und ETFs mit hoher Marktkapitalisierung zu wählen, da diese oft engere Spreads haben.

Für langfristige ETF-Anlegerinnen ist der Spread meist kein großer Faktor, da er bei liquiden ETFs mit hohem Handelsvolumen gering bleibt.

FAQ

Was ist der Spread?

Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Ask) und dem Verkaufspreis (Bid) eines Wertpapiers. Diese Spanne variiert je nach Handelsvolumen, Marktliquidität und Nachfrage. Ein enger Spread bedeutet, dass der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis gering ist, während ein weiter Spread höhere Handelskosten verursachen kann.

Warum ist der Spread wichtig?

Der Spread beeinflusst die Handelskosten: Je kleiner die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis, desto günstiger ist der Handel. Besonders für aktive Trader oder Anleger mit Sparplänen kann sich ein hoher Spread über die Zeit bemerkbar machen und die Rendite schmälern.

Wie kann ich den Spread minimieren?

Der Spread ist in liquiden Märkten oft niedriger. Deshalb hilft es, zu den Haupt-Handelszeiten (z. B. auf Xetra zwischen 9:00 und 17:30 Uhr) zu kaufen oder zu verkaufen. Auch Limit-Orders können helfen, da sie sicherstellen, dass ein Kauf oder Verkauf erst bei einem bestimmten Preis ausgeführt wird. Zudem haben ETFs mit hohem Handelsvolumen und großer Marktkapitalisierung meist engere Spreads..

Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Spreads?

Die Größe des Spreads hängt von mehreren Faktoren ab. Ein wesentlicher Aspekt ist das Handelsvolumen: Je mehr ein Wertpapier gehandelt wird, desto enger ist der Spread, da sich Angebot und Nachfrage schneller ausgleichen. Auch die allgemeine Marktliquidität spielt eine Rolle – beliebte ETFs mit hohen täglichen Umsätzen haben tendenziell geringere Spreads als weniger gehandelte oder exotische Produkte. Zudem kann starke Volatilität die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis vergrößern, da Marktteilnehmer in unsicheren Phasen vorsichtiger agieren. Schließlich ist auch der Handelszeitpunkt entscheidend: Während der Haupthandelszeiten, wenn viele Marktteilnehmer aktiv sind, ist der Spread in der Regel enger als in Randzeiten oder nachbörslich, wenn weniger Liquidität vorhanden ist.

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Thomas Wunder arbeitet als freier Journalist in München. Privat investiert er bereits seit einigen Jahren in Aktien, ETFs und Kryptowährungen. Auch beruflich beschäftigt er sich hauptsächlich mit der Börse und dem Thema Geldanlage.
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