Börsenzeiten: Wann öffnet und schließt die Börse?

Ihr möchtet Wertpapiere handeln? Sehr gut. Damit macht ihr den ersten Schritt in Richtung finanzielle Unabhängigkeit und kümmert euch um euer Vermögen.

Um an der Börse zu handeln, braucht ihr einen Vermittler – etwa einen Neobroker oder eine Bank, die eure Aufträge an die Börse weiterleiten. Dabei hat die Börse – anders als euer Online-Banking – feste Öffnungszeiten, die je nach Markt und Region variieren. In diesem Artikel erfahrt ihr, wann ihr handeln könnt und was es dabei zu beachten gilt.

Börsen sind Handelsplattformen für Wertpapiere wie Aktien oder ETFs, an denen der Handel über Vermittler stattfindet. Der Börsenhandel ist aber nicht rund um die Uhr möglich, sondern nur zu bestimmten Öffnungszeiten – daran müssen sich auch Broker und Banken halten.

Das bedeutet für euch als Anleger:innen: Ihr könnt zwar bei vielen Anbietern jederzeit einen Auftrag aufgeben, ausgeführt wird er allerdings nur zu den Öffnungszeiten der Börse. Die variieren je nach Markt und Land.

Werfen wir einen Blick auf die bekanntesten Börsenmärkte weltweit.

Die größte und wichtigste Börse in Deutschland ist die Börse Frankfurt. Der Handel findet dort über die Online-Handelsplattform Xetra statt. Die Xetra-Öffnungszeiten sind wochentags von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 17.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit (= MEZ). Außerhalb dieser Zeiten könnt ihr auf der Plattform keine Wertpapiere handeln.

Früher gab es noch den Frankfurter Parketthandel, bei dem sich Börsenteilnehmer:innen an einem Ort getroffen haben, um ihre Geschäfte physisch abzuwickeln. Das kennt man aus Filmen: Viele Menschen – alle in Anzügen –, die mit Zahlen um sich werfen, und gefüllte Großräume, in denen es turbulent zugeht. Diese Szene ist mittlerweile eigentlich Geschichte. Der Börsenhandel findet heutzutage fast ausschließlich digital statt.

Wie ihr sehen könnt, gibt es bei manchen Börsen abweichende Öffnungszeiten – insgesamt findet der Handel jedoch in der Regel zwischen 8 Uhr und 22 Uhr statt. Das hat Gründe (dazu später mehr). Wenn ihr unabhängig von Börsenöffnungszeiten und außerhalb der Börse handeln wollt, könnt ihr auf den sogenannten außerbörslichen Handel ausweichen. Damit beschäftigen wir uns weiter unten genauer.

Es gibt außerdem – damals wie heute – Börsenfeiertage, an denen die Börse komplett geschlossen ist. Das gilt auch für Wochenenden.

Europa verfügt natürlich über einige weitere bedeutende und bekannte Börsen in unterschiedlichen Ländern. Neben der Börse Frankfurt gibt es noch diese europäischen Börsen mit folgenden Öffnungszeiten:

Wie ihr sehen könnt, sind die Börsenöffnungszeiten im europäischen Raum relativ gleich. Das ermöglicht eine einfache Handelssynchronisation zwischen den verschiedenen Regionen.

In den USA sind der New York Stock Exchange und Nasdaq zwei große und einflussreiche Börsen. Aufgrund der Zeitverschiebung sind deren Börsenöffnungszeiten bei uns in Deutschland anders.

Der New York Stock Exchange und Nasdaq haben nach mitteleuropäischer Zeit beide von Montag bis Freitag von 15:30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. In Eastern Time (EST) ist das von 9:30 Uhr bis 16 Uhr.

Auch in Asien gibt es einige große Börsen. Dort ist die Zeitverschiebung noch einmal um einiges stärker. Aus deutscher Sicht findet der Börsenhandel mitten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden statt.

Nachfolgend beschäftigen wir uns mit einigen relevanten Fragen zu Börsenöffnungszeiten.

Die Börsenöffnungszeiten stellen Zeitfenster für Anleger:innen dar, zu denen sie garantiert mit Wertpapieren handeln können – das sorgt für Übersicht. Die Börsenaufsicht kontrolliert außerdem zu den festen Zeiten den Handel, was Transparenz und Sicherheit bietet. Auch für die Preisbildung sind die Öffnungszeiten entscheidend. Sowohl die Liquidität als auch das Handelsvolumen sind dadurch am höchsten.

Börsenteilnehmer:innen wissen durch die Öffnungszeiten zudem immer mit Gewissheit, wann Nachrichten und Wirtschaftsdaten von Unternehmen veröffentlicht werden. Ohne die Synchronisation durch Öffnungszeiten wäre das alles vermutlich deutlich schwieriger und unkoordinierter.

Ja, das ist möglich. Grundsätzlich könnt ihr Orders natürlich auch außerhalb der regulären Börsenöffnungszeiten aufgeben. Diese Orders werden allerdings erst dann ausgeführt, wenn die Börse wieder geöffnet hat. Das bedeutet, dass sich der Kurs bis zur Ausführung ändern kann – möglicherweise zu eurem Nachteil.

Zudem gibt es die Option, Aktien tatsächlich außerhalb der Börse zu handeln. Das geschieht über den – oben bereits erwähnten – außerbörslichen Handel (auch als „Over the Counter“- oder OTC-Handel bezeichnet). Dabei handelt ihr nicht über die Börse, sondern direkt mit einem Handelspartner. Dies kann sowohl vor Börseneröffnung als auch nach Börsenschluss geschehen und bietet mehr Flexibilität, birgt aber auch einige Risiken.

Aufgrund der Nachteile und Risiken rät die Frankfurter Börse insgesamt vom OTC-Trade ab.

Erkundigt euch am besten bei eurer Bank oder eurem Broker über die Voraussetzungen für den außerbörslichen Handel. Hier seht ihr, welche Anbieter aus unserem Depot-Vergleich den außerbörslichen Handel unterstützen:

Pauschal lässt sich diese Frage leider nicht beantworten. Die Volatilität und das Handelsvolumen sind in den ersten Stunden nach Börsenöffnung meist am höchsten. Das führt zu größeren Preisschwankungen. An der Stelle könnt ihr von schnellen Kursbewegungen profitieren – aber auch Verluste erleiden.

Um die Mittagszeit geht es auf dem Markt meist etwas ruhiger zu. Das ist für Anleger:innen relevant, die gerne etwas mehr Stabilität haben und weniger Risiko eingehen möchten. Kurz vor Börsenschluss geht es dann oft nochmal rund. Manche Börsenteilnehmer:innen wollen ihre Positionen zum Ende des Tages glattstellen oder auf Ereignisse am nächsten Tag spekulieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Bei den Handelszeiten kommt es vor allem darauf an, welche Strategien und Ziele Anleger:innen verfolgen.

Ob es einen idealen Einkaufszeitpunkt für ETFs gibt, haben wir in diesem Artikel beleuchtet:

Die großen und wichtigen Börsen haben weltweit an Wochenenden geschlossen und auch nachts findet in der Regel kein Handel statt (außer aufgrund der Zeitverschiebung). Eine Ausnahme können gegebenenfalls Märkte für Kryptowährungen darstellen.

Möchtet ihr unabhängig von Öffnungszeiten außerhalb der Börse handeln, könnt ihr auf den außerbörslichen Handel ausweichen. Der ist jedoch meist recht intransparent und mit mehr Risiken verbunden. Die Börse Frankfurt rät von dieser Art Handel ab.

Sowohl im globalen als auch im regionalen Finanzsystem spielen Börsenöffnungszeiten eine zentrale Rolle, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Sie geben Anleger:innen die Gewissheit, Wertpapiere zu festen Zeitfenstern handeln zu können. Wer international unterwegs ist, kann durch die Zeitverschiebung theoretisch rund um die Uhr an der Börse kaufen und verkaufen.

Die beste Handelszeit lässt sich pauschal nicht festlegen. Es kommt auf eure Strategie und Ziele an. Wer von schnellen Kursbewegungen profitieren möchte, sollte vor allem kurz nach Börsenöffnung oder kurz vor Börsenschluss handeln.