ETF Auswahl

Lohnen sich Halbleiter-ETFs - und welcher ist der beste?

Letzte Aktualisierung
5. Sept. 2024

Chips gelten als Bausteine der Zukunft. Die Nachfrage könnte in den kommenden Jahren stark zunehmen, falls Trends wie KI oder Elektromobilität weiter an Fahrt aufnehmen sollten. Zeit für einen Halbleiter-ETF?

Wir verraten, welche Halbleiter-ETFs zur Auswahl stehen – und warum ihr mit einem Kauf vorsichtig sein solltet.

Das Wichtigste in Kürze
  • Halbleiter-ETFs investieren vorwiegend in Aktien von Unternehmen, die Chips für elektronische Geräte entwickeln, herstellen und verbauen.

  • Viele Anleger erwarten, dass Halbleiter-Firmen von Trends wie KI, Elektromobilität oder dem Internet der Dinge profitieren werden. Es lässt sich jedoch nicht seriös vorhersagen, wie sich diese Trends entwickeln oder welche Unternehmen profitieren werden.

  • Der größte potenzielle Vorteil von Halbleiter-ETFs ist die Chance auf eine Outperformance. Nachteile sind höhere Kosten, das Klumpenrisiko und hohe Aktienbewertungen, die auf künftig schwächere Renditen hinweisen können.

  • Wenn ihr in einen Halbleiter-ETF investieren möchtet, ist eine vorsichtige Gewichtung, beispielsweise mit etwa 5 % des Gesamtvermögens, sinnvoll.

  • Der VanEck Semiconductor (ISIN: IE00BMC38736) ist gemäß der Tracking-Differenz am günstigsten und hat das größte Fondsvermögen. Der iShares Global Semiconductors (IE000I8KRLL9) hat eine leicht höhere Tracking-Differenz und streut am breitesten.

Was sind Halbleiter-ETFs?

Wer von Halbleitern spricht, meint damit in der Regel Computerchips. Tatsächlich bezeichnet der Begriff aber Stoffe wie Silizium und Germanium, die nur wenig Strom leiten und daher ideal für die Herstellung von elektronischen Bauteilen sind.

Unternehmen der Halbleiterindustrie, z. B. NVIDIA, Taiwan Semiconductors oder Intel, stellen aus Halbleitern Chips her. Diese Chips übernehmen Rechen-, Steuerungs- und Speicheraufgaben in elektronischen Geräten und stecken in jedem Handy, PC oder Auto.

Halbleiter-ETFs enthalten Aktien von Unternehmen, die solche Chips herstellen, entwickeln und verbauen oder andere elektronische Bauteile aus Halbleitern produzieren.

Anleger, die auf Halbleiter-ETFs setzen, erwarten in der Regel, dass diese Chips künftig noch gefragter sein werden – etwa aufgrund möglicher Trends zur Elektromobilität oder KI.

Sind Halbleiter ein Zukunftsthema?

Die Erwartungen an die Halbleiterbranche sind derzeit hoch. Das liegt nicht zuletzt am KI-Boom, der vom Erscheinen von ChatGPT im November 2022 ausgelöst wurde. Auch still stehende Produktionsbänder zeigten in der Corona-Krise, wie abhängig die Weltwirtschaft von der Halbleiterindustrie ist.

Von der KI-Euphorie haben auch Halbleiter-ETFs profitiert. Allein im vergangenen Jahr legten sie zwischen 30 und 58 % zu (zum 31. Juli 2024).

Vergesst aber nicht: Niemand kann im Voraus wissen, welche Rolle Chips künftig in der Weltwirtschaft spielen werden, welche Unternehmen oder Branchen von einem KI-Boom profitieren würden – und ob dieser KI-Boom überhaupt anhalten wird.

Sollte sich herausstellen, dass die hohen Erwartungen an KI und an die Chipindustrie übertrieben waren, könnten die Kurse von Halbleiter-ETFs einbrechen.

Was sind die Vor- und Nachteile von Halbleiter-ETFs?

Bei Halbleiter-ETFs überwiegen aus unserer Sicht die Nachteile. Die Aktien sind nicht nur vergleichsweise teuer, sondern in Welt-ETFs wie dem MSCI World bereits ziemlich hoch gewichtet.

Hier seht ihr die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:

  • Chance auf eine Outperformance
    Bei Branchen-ETFs habt ihr die Chance auf eine relativ hohe Performance in kurzer Zeit. Etwa legten Halbleiter-ETFs in den vergangenen zwölf Monaten zwischen 30 und 58 % zu, in den letzten drei Jahren sogar um 77 bis 83 % (zum 31. Juli 2024) – also deutlich mehr als der größte ETF auf den Weltaktienindex MSCI ACWI (19 bzw. 31 %).

    Allerdings tragt natürlich auch das Risiko von größeren Einbrüchen.

  • Sehr hohe Bewertung
    Halbleiter-Unternehmen sind derzeit im Vergleich zu anderen Aktien teuer. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass die künftigen Renditen vergleichsweise gering ausfallen (mehr dazu später).

  • Klumpenrisiko
    Unternehmen wie NVIDIA, Intel oder Taiwan Semiconductors sind bereits in Welt-ETFs auf MSCI World und Co. hoch gewichtet. Mit einem Halbleiter-ETF erhöht ihr den Anteil noch mehr. Sollte sich die Halbleiterbranche schlecht entwickeln, wärt ihr besonders betroffen.

  • Höhere ETF-Kosten
    Alle in Deutschland verfügbaren Halbleiter-ETFs haben eine Kostenquote (TER) von 0,35 %. Auch die Tracking-Differenz ist meist relativ hoch. Bei Welt-ETFs liegt die TER in der Regel unter 0,2 %. Solche Kostenunterschiede können sich langfristig summieren.

  • Geopolitisches Risiko
    Viele Halbleiter-Unternehmen haben ihren Sitz in Taiwan, Südkorea oder Japan oder beziehen Vorprodukte aus diesen Ländern. Insbesondere Taiwan gilt als führend in der Herstellung moderner Computerchips und wird auch als „Chip-Supermacht“ bezeichnet.

    Sollte ein Krieg zwischen China und Taiwan ausbrechen, könnten die Lieferketten zwischen den Halbleiterherstellern zusammenbrechen. Die Kurse von Halbleiter-ETFs könnten stark fallen.

Welche Halbleiter-ETFs sind verfügbar?

Derzeit könnt ihr in Deutschland zwischen fünf Halbleiter-ETFs wählen. Alle ETFs kaufen dabei die Aktien aus dem Index (vollständige physische Replikation) und vier der fünf ETFs reinvestieren die Dividenden (Thesaurierer).

Hier seht ihr eine Liste mit allen Halbleiter-ETFs, die aktuell verfügbar sind:

Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened
ETF
Thesaurierend
LU1900066033
Größe
447 Mio. EUR
Alter
5 Jahre
TER
0,35%
Score
3,0
iShares MSCI Global Semiconductors
ETF
Thesaurierend
IE000I8KRLL9
Größe
952 Mio. EUR
Alter
3 Jahre
TER
0,35%
Score
3,0
Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened
ETF
LU2090063327
Größe
494 Mio. EUR
Alter
4 Jahre
TER
0,35%
Score
2,8
HSBC Nasdaq Global Semiconductor
ETF
Thesaurierend
IE000YDZG487
Größe
81 Mio. EUR
Alter
2 Jahre
TER
0,35%
Score
2,0
VanEck Semiconductor
ETF
Thesaurierend
IE00BMC38736
Größe
-
Alter
-
TER
0,35%
Score
-
1.

Fondsgröße der Halbleiter-ETFs

Drei der fünf Halbleiter-ETFs verwalten Anlegergelder von über 100 Millionen Euro. Dieser Betrag wird häufig als Mindestgrenze genannt, unter der man vorsichtig sein sollte.

Der Grund: Bei kleinen ETFs, die sich möglicherweise für den Anbieter nicht mehr rentieren, gilt eine Schließung als wahrscheinlicher. Falls der ETF wirklich vom Markt genommen wird, würdet ihr zwar euer Geld ausgezahlt bekommen, aber ihr müsstet mögliche Kursgewinne sofort versteuern und das Geld neu anlegen.

Außerdem können bei kleinen ETFs die Handelskosten, die beim Kauf und Verkauf von Anteilen an der Börse anfallen (auch Geld-Brief-Spanne oder Spread genannt), etwas höher sein.

Hier seht ihr alle Halbleiter-ETFs und deren Fondsvolumen:

Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened
ETF
Thesaurierend
LU1900066033
Größe
447 Mio. EUR
Alter
5 Jahre
TER
0,35%
Score
3,0
iShares MSCI Global Semiconductors
ETF
Thesaurierend
IE000I8KRLL9
Größe
952 Mio. EUR
Alter
3 Jahre
TER
0,35%
Score
3,0
Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened
ETF
LU2090063327
Größe
494 Mio. EUR
Alter
4 Jahre
TER
0,35%
Score
2,8
HSBC Nasdaq Global Semiconductor
ETF
Thesaurierend
IE000YDZG487
Größe
81 Mio. EUR
Alter
2 Jahre
TER
0,35%
Score
2,0
VanEck Semiconductor
ETF
Thesaurierend
IE00BMC38736
Größe
-
Alter
-
TER
0,35%
Score
-
2.

Kosten der Halbleiter-ETFs

Die TER liegt bei allen fünf Halbleiter-ETFs bei 0,35 % pro Jahr. Wenn ihr 10.000 € investiert, gehen also 35 € an den ETF-Anbieter. Bei Welt-ETFs fallen meist bloß 20 € oder weniger pro Jahr an (TER von 0,2 %). Im Vergleich zu anderen Themen- oder Branchen-ETFs sind 0,35 % aber wenig.

VanEck Semiconductor
ETF
Thesaurierend
IE00BMC38736
TER
0,35%
Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened
ETF
Thesaurierend
LU1900066033
TER
0,35%
iShares MSCI Global Semiconductors
ETF
Thesaurierend
IE000I8KRLL9
TER
0,35%
Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened
ETF
LU2090063327
TER
0,35%
HSBC Nasdaq Global Semiconductor
ETF
Thesaurierend
IE000YDZG487
TER
0,35%

Bei der Tracking-Differenz gibt es hingegen große Unterschiede. Dieser Vergleichswert, der die Abweichung eines ETFs vom Index angibt, berücksichtigt neben der TER auch weitere Kostenfaktoren, wie etwa Transaktionskosten auf ETF-Ebene.

Hier seht ihr die Tracking-Differenz aller Halbleiter-ETFs:

2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
iShares MSCI Global Semiconductors
IE000I8KRLL9
-0,35
-0,56
-0,13
HSBC Nasdaq Global Semiconductor
IE000YDZG487
-0,70
-0,70
Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened
LU2090063327
-0,83
-1,20
-0,62
-0,66
Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened
LU1900066033
-0,95
-1,20
-0,59
-0,65
-2,82
-0,53
-0,56
-0,63
-0,74
-0,64
-1,17
alle Angaben ohne Gewähr

Am besten schneidet der größte Halbleiter-ETF, VanEck Semiconductor, ab. Laut Indexinformationsblatt betrug der Rückstand zum Index seit Auflage im Dezember 2020 bloß 0,26 Prozentpunkte pro Jahr (Stand: 30. Juni 2024).

Etwas höher (0,37 Prozentpunkte pro Jahr seit Auflage im August 2021) war die Tracking-Differenz beim zweitgrößten ETF, dem iShares MSCI Global Semiconductors. Die Nummer drei, der Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened, liegt dagegen mit 0,89 Prozentpunkten in den vergangenen zehn Jahren weit hinten.

Bei Welt-ETFs liegt die Tracking-Differenz meist unter 0,2 Prozentpunkten pro Jahr und es gibt sogar viele Produkte, die besser laufen als der zugrunde liegende Index.

3.

Diversifikation der Halbleiter-ETFs

Halbleiter-ETFs investieren in einen relativ kleinen Ausschnitt der Weltwirtschaft und sind daher deutlich konzentrierter als Welt-ETFs. Etwa ist der Anteil der USA sowie der größten drei und zehn Unternehmen höher als bei Welt-ETFs.

In der folgenden Tabelle könnt ihr sehen, wie wenig diversifiziert Halbleiter-ETFs im Vergleich zu einem Welt-ETF sind:

Diversifikation aller Halbleiter-ETFs mit über 100 Mio. Euro Fondsvermögen

(zum 28. Juni 2024)

VanEck Semiconductor

iShares MSCI Global Semiconductors

Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened

iShares MSCI ACWI

Zahl der Aktien

25

278

70

2451

Gewicht der USA

75,8 %

64,3 %

71,8 %

62,0 %

Anteil der drei größten Unternehmen

31,1 %

25,1 %

53,8 %

12,7 %

Anteil der zehn größten Unternehmen

74,6 %

59,4 %

78,6 %

22,1 %

Gewicht von NVIDIA

10,0 %

9,1 %

30,7 %

4,2 %

Quelle: Recherchen von Zendepot

Allein NVIDIA hat im VanEck-ETF 10 % Gewicht und macht im Amundi-ETF sogar mehr als 30 % aus. Der Anteil der größten drei und zehn Unternehmen ist sogar drei- bis fünfmal so hoch als in einem Welt-ETF.

Hier könnt ihr vergleichen, welche Unternehmen aus Halbleiter-ETFs auch in einem Welt-ETF unter den Top 10 sind:

MSCI ACWI IMI Semiconductors & Semiconductor Equipment ESG Screened Select Capped
TOP 10Andere
nvidia corp9,0 %
taiwan semiconductor manufacturing8,8 %
broadcom inc8,2 %
asml holding nv7,6 %
advanced micro devices inc6,0 %
texas instrument inc4,6 %
applied material inc4,2 %
qualcomm inc3,8 %
intel corporation corp3,4 %
micron technology inc3,1 %
andere41 %
Basis: iShares MSCI Global Semiconductors (IE000I8KRLL9), 04.08.2024
MSCI All Country World
TOP 10Andere
apple inc.4,3 %
microsoft corporation4,0 %
nvidia corporation3,7 %
amazon.com inc.2,3 %
meta platforms inc class a1,5 %
alphabet inc. class a1,4 %
alphabet inc. class c1,2 %
taiwan semiconductor manufacturing co. ltd.1,0 %
eli lilly and company0,9 %
broadcom inc.0,9 %
andere79 %
Basis: SPDR MSCI ACWI (IE00B44Z5B48), 03.08.2024
4.

Performance der Halbleiter-ETFs

Halbleiter-ETFs haben in den vergangenen Jahren deutlich höhere Renditen erzielt als normale Welt-ETFs (Stand: August 2024). Hier seht ihr die Performance im Vergleich zu einem ETF auf den Weltaktienindex MSCI ACWI:

Letzte 10 Jahre
Letzte 15 Jahre
Maximaler Zeitraum
74,5 %
Bestes Jahr (2023)
-34,7 %
Schlechtestes Jahr (2022)
15,4 %
⌀ Rendite pro Jahr
318,0 %
Gesamtrendite
JahrRendite
201422,4 %
2015-2,9 %
201623,2 %
201712,4 %
2018-5,7 %
201939,7 %
202023,0 %
202137,6 %
2022-34,7 %
202374,5 %
Basis: Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened (LU1900066033) in EUR
Rendite der letzten 10 Jahre
30,1 %
Bestes Jahr (2019)
-13,6 %
Schlechtestes Jahr (2022)
10,2 %
⌀ Rendite pro Jahr
165,1 %
Gesamtrendite
JahrRendite
201419,0 %
20158,3 %
201610,9 %
20179,1 %
2018-6,0 %
201930,1 %
20204,9 %
202129,1 %
2022-13,6 %
202318,6 %
Basis: iShares MSCI ACWI (IE00B6R52259) in EUR

Besonders seit Jahresanfang 2023 haben Halbleiter-ETF rasant zugelegt und den Welt-ETF deutlich abgehängt. Gleichwohl lässt sich aus einer vergangenen Outperformance natürlich nicht auf die künftige Entwicklung schließen. Manchmal sind Überrenditen sogar ein Warnzeichen, wie ihr im nächsten Kapitel seht.

5.

Bewertung der Halbleiter-ETFs

Derzeit sind Halbleiter-ETFs vergleichsweise teuer. Etwa liegen Kennzahlen wie das Kurs-Buchwert- und das Kurs-Gewinn-Verhältnis sehr weit über denen von Welt-ETFs.

Historisch war es häufig so, dass Aktien mit hohem KBV oder KGV in den anschließenden 10 bis 15 Jahren unterdurchschnittlich liefen. Der Zusammenhang war aber nicht immer zu beobachten.

Auch Forscher aus der Schweiz und den USA berichten in einer Studie, dass Themen-ETFs nach Auflage häufig schwächer abschneiden als der breite Markt. Die ETF-Anbieter würden gezielt gehypte Aktien in solche ETFs aufnehmen, die zuvor viel Medienaufmerksamkeit erfahren hätten und relativ hoch bewertet seien.

Bewertung der Halbleiter-ETFs

(Stand: 30. Juni 2024)

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Kurs-Buchwert-Verhältnis

VanEck Semiconductor

42,3

6,9

iShares MSCI Global Semiconductors

36,9

5,9

Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened

Keine Angabe

Keine Angabe

iShares MSCI ACWI

21,6

3,1

Quellen: Factsheets der ETFs

Ist ein Investment in einen Halbleiter-ETF sinnvoll?

Letztlich müsst ihr natürlich selbst abwägen, ob ein Halbleiter-ETF das Richtige für euch und eure Anlageziele ist. Aus unserer Sicht überwiegen aber die Nachteile. Die Kosten und Tracking-Differenzen sind vergleichsweise hoch – und die Aktien vergleichsweise teuer, was auf künftig geringe Renditen hindeuten kann.

Außerdem sind Halbleiter-ETFs weniger breit gestreut, weshalb ihr mit mehr Kursschwankung rechnen müsst als bei einem Welt-ETF. Deshalb ist eine vorsichtige Gewichtung sinnvoll, etwa zu 5 % am Gesamtvermögen, um ein zu großes Klumpenrisiko zu vermeiden. Berücksichtigt dabei, dass Halbleiter-Aktien bereits in einem Welt-ETF hoch gewichtet sind.

Welcher Halbleiter-ETF ist der beste?

Den objektiv besten Halbleiter-ETF gibt es nicht, denn alle haben Vor- und Nachteile. Der VanEck Semiconductor (ISIN: IE00BMC38736) ist der größte Halbleiter-ETF und weist die geringste Tracking-Differenz auf. Allerdings ist die Streuung etwas geringer als beim iShares MSCI Global Semiconductors (IE000I8KRLL9).

Welcher ETF für euch interessanter ist, hängt davon ab, was euch wichtiger ist: Risikominimierung durch eine möglichst breite Diversifikation – oder Renditemaximierung durch möglichst geringe Kosten.

Fazit: Halbleiter-ETFs

Ein Halbleiter-ETF investiert in Aktien von Unternehmen der Halbleiterindustrie. Diese Firmen stellen vor allem Chips her, die beispielsweise in Autos oder PCs verbaut sind.

Halbleiter-ETFs haben in den vergangenen Jahren sehr stark performt, es sind also hohe Renditen innerhalb von kurzer Zeit möglich. Dafür müsst ihr höhere Kosten und Klumpenrisiken in Kauf nehmen. Zudem ist eine künftige Outperformance nicht garantiert – und die aktuell hohen Bewertungen könnten sogar auf schwächere Renditen in der Zukunft hinweisen.

Wer kein zu großes Risiko eingehen möchte, sollte Halbleiter-ETFs, wenn überhaupt, nur gering gewichten, etwa zu 5 % am Gesamtvermögen. Berücksichtigt dabei, dass die Aktien bereits in Welt-ETFs hoch gewichtet sind.

Aus unserer Sicht sind die beiden größten Halbleiter-ETFs am interessantesten:

  • Der VanEck Semiconductor (ISIN: IE00BMC38736) ist gemäß der Tracking-Differenz am günstigsten und hat das größte Fondsvermögen (über 2 Mrd. Euro).

  • Der iShares Global Semiconductors (IE000I8KRLL9) streut am breitesten und die Tracking-Differenz ist bloß leicht höher als beim VanEck-ETF.

Häufige Fragen

Was ist ein Halbleiter-ETF?

Ein Halbleiter-ETF investiert in Aktien von Unternehmen der Halbleiterindustrie, etwa NVIDIA, Taiwan Semiconductors, Intel oder Samsung. Diese Unternehmen entwickeln, produzieren oder verbauen Chips und andere elektronische Bauteile, die aus sogenannten Halbleitern bestehen. Halbleiter sind Stoffe wie Silizium oder Germanium, die nur wenig Strom leiten.

Welche Halbleiter-ETFs gibt es?

Anleger aus EU-Ländern können zwischen fünf Halbleiter-ETFs wählen. Drei davon haben ein Fondsvermögen über 100 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um den VanEck Semiconductor (ISIN: IE00BMC38736), den iShares MSCI Global Semiconductors (IE000I8KRLL9) und den Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened (LU1900066033).

Wie viel Rendite bringt ein Halbleiter-ETF?

Es lässt sich natürlich nicht im Voraus sagen, wie hoch die künftige Rendite von Halbleiter-ETFs ausfallen wird. Im vergangenen Jahr legten die ETFs um insgesamt 30 bis 58 % zu, in den vergangenen drei Jahren zwischen 77 und 83 % (zum 31. Juli 2024).

Elias Huber arbeitet als freier Journalist in Frankfurt am Main. Der studierte Volkswirt schreibt vor allem über Wirtschaft und Geldanlage.
Mehr zum Thema