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Japan-ETF: Ist das sinnvoll - und welcher ist der richtige?

Letzte Aktualisierung
2. Okt. 2024

Japan ist eine der größten Volkswirtschaften der Welt und gilt als führend in den Bereichen Automobil, Technologie und Robotik. Doch der japanische Yen verliert bereits seit Jahren an Wert gegenüber dem Euro, was die Rendite von Japan-Anlegern schmälerte.

Ist ein Investment in einen Japan-ETF also überhaupt sinnvoll? Wir stellen die Vor- und Nachteile vor und verraten, welche Japan-ETFs in puncto Kosten, Diversifikation und Co. überzeugen.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Japan-ETF enthält ausschließlich Aktien von Unternehmen mit Sitz in Japan oder einer Listung an einer japanischen Börse.

  • Japan-ETFs sind relativ günstig (TER meist bei 0,2 % pro Jahr oder geringer) und die Aktien sind im Vergleich zum Weltaktienmarkt moderat bewertet, was auf ein höheres Renditepotenzial hindeuten könnte. Dafür unterliegt ihr einem Währungsrisiko.

  • Wichtige Indizes sind der MSCI Japan, der Topix, der MSCI Japan IMI und der FTSE Japan. Sie bilden zwischen 85 und 99 % des japanischen Aktienmarkts ab. Auf alle sind ETFs verfügbar.

  • Der japanische Leitindex Nikkei 225 ist aufgrund seiner Gewichtungsmethode (Preisgewichtung) und der schlechteren Diversifikation weniger als ETF-Grundlage geeignet.

  • Der größte Japan-ETF, der iShares Core MSCI Japan IMI (IE00B4L5YX21), enthält die zweitmeisten Aktien, ist relativ günstig und bildet rund 99 % des japanischen Aktienmarkts ab. Der Amundi MSCI Japan (LU1781541252) ist der zweitgrößte Japan-ETF und erzielte in den vergangenen Jahren die beste Rendite unter allen MSCI Japan-ETFs.

Was sind Japan-ETFs?

Japan-ETFs investieren in Aktiengesellschaften mit Sitz in Japan oder einer Listung an einer japanischen Börse. Sie decken einen großen Teil der „Welt-AG“ ab: Der japanische Aktienmarkt ist nach Marktkapitalisierung fast dreimal so groß wie der deutsche – und Japan hat fast 6 % Anteil in Weltaktienindizes wie dem MSCI World. Japan ist damit, nach den USA, das zweitgrößte Land in Welt-ETFs.

Bei Japan-ETFs habt ihr daher eine breite Auswahl von Indizes, etwa den japanischen Leitindex Nikkei 225, den MSCI Japan, den Solactive Japan, den FTSE Japan oder den MSCI Japan IMI.

Japan im Weltaktienindex MSCI ACWI IMI
MSCI All Country World IM
LandAnteil
Vereinigte Staaten
63,0 % 
Japan
5,8 % 
Vereinigtes Königreich
3,7 % 
Kanada
2,7 % 
Frankreich
2,5 % 
China
2,3 % 
Indien
2,2 % 
Schweiz
2,2 % 
Taiwan
2,1 % 
Australien
1,8 % 
Basis: SPDR MSCI ACWI IMI (IE00B3YLTY66), 02.08.2024

Was sind die Vor- und Nachteile von Japan-ETFs?

  • Reduzierung des Klumpenrisikos USA
    Große Tech-Konzerne und US-Aktien haben in den gängigen Welt-ETFs ein hohes Gewicht. Wenn ihr einen Japan-ETF beimischt, könnt ihr den Anteil senken.

  • Moderate Bewertung
    Laut dem Index-Factsheet des MSCI Japan sind japanische Aktien derzeit durchschnittlich bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 15 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 1,5 (Stand: 30. August 2024). Zum Vergleich: Der Weltaktienindex MSCI ACWI IMI liegt bei 22 und 2,9.

    Historisch sind Aktien mit einem niedrigeren KGV und KBV in den folgenden zehn bis 15 Jahren häufig besser gelaufen. Allerdings war der Zusammenhang nicht immer zu beobachten. Mehr dazu lest ihr in unserem Artikel zu ETF-Portfolios.

  • Geringe Verwaltungsgebühren
    Japan-ETFs auf einen kapitalisierungsgewichteten Index (z. B. MSCI Japan, Solactive Japan, FTSE Japan) sind ähnlich günstig wie Welt-ETFs. Die Kosten liegen meist unter 0,2 % pro Jahr.

    Wenn ihr 1.000 € investiert, bezahlt ihr also nur 2 € pro Jahr an den ETF-Anbieter.

  • Währungsrisiko
    Sollte der Euro gegenüber dem japanischen Yen aufwerten, würde sich das negativ auf die Rendite eines Japan-ETFs auswirken. Die Aktien in einem solchen ETF werden an der japanischen Börse in Yen gehandelt, und auch die Dividenden werden in Yen ausgeschüttet.

    In diesem Fall würdet ihr beim Umtausch weniger Euro für eure Yen-Gewinne oder -Dividenden erhalten. Umgekehrt gilt jedoch auch: Sollte der Euro gegenüber dem Yen an Wert verlieren, würdet ihr mehr Euro pro Yen-Zugewinn erhalten. Es besteht also auch eine Währungschance.

    Letztlich kann aber niemand seriös voraussagen, wie sich Yen und Euro in den nächsten zwei, zehn oder zwanzig Jahren zueinander entwickeln werden. Warum sich eine Währungssicherung bei Japan-ETFs eher nicht lohnt, lest ihr weiter unten.

  • Klumpenrisiko
    Mit einem Japan-ETF könnt ihr zwar das Gewicht der USA-Aktien und der Tech-Konzerne verringern, aber gleichzeitig erhöht ihr das Japan-Risiko. Sollte sich das Land schlecht entwickeln, etwa aufgrund einer geopolitischen Krise mit dem Rivalen China, wärt ihr besonders betroffen.

    Gerade Japan ist ein Beispiel dafür, dass ein Aktienmarkt sehr lange schwächeln kann. Seit den Neunzigerjahren bewegten sich die Kurse mehr als zehn Jahre lang seitwärts und erholten sich erst ab den 2010er-Jahren wieder nachhaltig.

Wie viel Rendite bringen Japan-ETFs?

Historisch gesehen haben japanische Aktien lange Zeit unterdurchschnittlich abgeschnitten. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg und der Zerstörung der japanischen Wirtschaft benötigte das Land zunächst eine Erholungsphase.

Doch in den Jahrzehnten danach, insbesondere von den 1950er-Jahren bis Anfang der 1990er, erlebte der japanische Aktienmarkt einen enormen Aufschwung. Zu Spitzenzeiten machte Japan sogar 45 % des globalen Aktienmarkts aus, wie im „Global Investment Returns Yearbook 2023“ berichtet wird. Zum Vergleich: Die USA stellten damals lediglich 29 %.

Dann platzte jedoch die wirtschaftliche Blase, und der japanische Aktienmarkt entwickelte sich von 1990 bis 2022 am schwächsten unter den 23 wichtigsten Industrieländern.

Inflationsbereinigte jährliche Rendite von Aktienmärkten

(auf US-Dollarbasis)

1900–2022

1973–2022

2003–2022

Japan

4,2 %

2,4 %

5,7 %

Deutschland

3,1 %

4,8 %

6,3 %

Österreich

0,9 %

3,7 %

5,1 %

Schweiz

4,5 %

5,3 %

7,0 %

USA

6,4 %

5,9 %

7,1 %

Industrieländer

5,1 %

4,9 %

6,1 %

Quelle: Global Investment Returns Yearbook 2023

Auch in den vergangenen zehn bis 15 Jahren lief der MSCI World deutlich besser als der MSCI Japan. Mit einem MSCI-World ETF hättet ihr zwischen 2009 und 2023 eine durchschnittliche Rendite von 12,5 % pro Jahr erzielt, während ein ETF auf dem MSCI Japan im gleichen Zeitraum nur auf 7,1 % pro Jahr kam. Hier seht ihr die Performance beider Indizes im Vergleich:

Letzte 10 Jahre
Letzte 15 Jahre
Maximaler Zeitraum
21,8 %
Bestes Jahr (2019)
-12,1 %
Schlechtestes Jahr (2022)
6,9 %
⌀ Rendite pro Jahr
94,2 %
Gesamtrendite
JahrRendite
20146,7 %
201521,5 %
20165,8 %
20179,1 %
2018-9,5 %
201921,8 %
20205,1 %
20219,6 %
2022-12,1 %
202316,4 %
Basis: Xtrackers MSCI Japan (LU0274209740) in EUR
Letzte 10 Jahre
Letzte 15 Jahre
Maximaler Zeitraum
32,8 %
Bestes Jahr (2021)
-13,7 %
Schlechtestes Jahr (2022)
11,1 %
⌀ Rendite pro Jahr
187,2 %
Gesamtrendite
JahrRendite
201420,1 %
201510,8 %
201610,7 %
20177,7 %
2018-5,1 %
201931,1 %
20205,5 %
202132,8 %
2022-13,7 %
202320,2 %
Basis: Amundi MSCI World II (FR0010315770) in EUR

Auf welche Indizes mit Japan-Aktien gibt es ETFs?

Insgesamt zählt die Vergleichsplattform justETF über 90 ETFs mit japanischen Aktien. Dabei könnt ihr nicht bloß zwischen marktbreiten Indizes wählen, die rein nach dem Börsenwert gewichten, sondern auch zwischen ESG-Indizes und Branchen-Indizes.

Hier habt ihr eine Liste mit den marktbreiten Indizes:

Index

Anlageuniversum

Zahl der Aktien

Zahl der ETFs

Nikkei 225

Preisgewichteter Index, der als japanischer Leitindex und einer der wichtigsten asiatischen Aktienindizes gilt

225

4

MSCI Japan

Nach Marktkapitalisierung gewichteter Index, der 85 % des japanischen Aktienmarkts abbildet (große und mittelgroße Unternehmen)

203

11

MSCI Japan IMI

Nach Marktkapitalisierung gewichteter Index, der 99 % des japanischen Aktienmarkts abbildet (große, mittelgroße und kleine Unternehmen)

1065

2

FSTE Japan

Nach Marktkapitalisierung gewichteter Index, der 98 % des japanischen Aktienmarkts abbildet (große, mittelgroße und kleine Unternehmen)

502

3

Topix

Nach Marktkapitalisierung gewichteter Index (große, mittelgroße und kleine Unternehmen)

2148

2

Solactive GBS Japan Large & Mid Cap

Nach Marktkapitalisierung gewichteter Index, der 85 % des japanischen Aktienmarkts abbildet (große und mittelgroße Unternehmen)

301

2

Lohnt sich ein ETF auf den Nikkei 225?

Der Nikkei 225 ist der bekannteste japanische Aktienindex. In Medienberichten wird der Leitindex häufig herangezogen, um die Entwicklung des japanischen Aktienmarkts darzustellen.

Allerdings eignet sich der Nikkei 225 aus unserer Sicht weniger als Referenzindex für ETFs. Die Unternehmen sind nämlich nicht nach ihrem Börsenwert gewichtet, sondern nach ihrer Kurshöhe.

Dadurch muss ein ETF auf den Nikkei 225 mehr handeln als ein marktkapitalisierungsgewichteter ETF auf den Topix, MSCI Japan oder FTSE Japan. Das kostet Rendite.

Außerdem ist der japanische Leitindex wesentlich konzentrierter als der MSCI Japan, obwohl mehr Aktien enthalten sind (225 versus 203 Aktien). Etwa haben allein 63 Tech-Unternehmen 49 % Anteil und das größte Unternehmen macht sogar fast 12 % aus (MSCI Japan: 5,0 %). Die zehn größten Unternehmen stehen für circa 40 % (MSCI Japan: 26,5 %).

Welcher Japan-ETF ist der richtige?

Die Auswahl an Japan-ETFs ist groß. Laut der Vergleichsseite justETF gibt es 94 ETFs. Wenn man bloß physische, thesaurierende ETFs mit mehr als 100 Millionen € Fondsvermögen und ohne Währungssicherung sucht, findet man noch immer 24 ETFs.

Hier habt ihr eine Liste mit allen Japan-ETFs:

Xtrackers Nikkei 225
ETF
Ausschüttend
LU0839027447
Größe
1,8 Mrd. EUR
Alter
11 Jahre
TER
0,09%
Score
5,0
iShares MSCI Japan
ETF
Ausschüttend
IE00B02KXH56
Größe
1,0 Mrd. EUR
Alter
19 Jahre
TER
0,12%
Score
5,0
Amundi MSCI Japan
ETF
Thesaurierend
LU1781541252
Größe
3,8 Mrd. EUR
Alter
6 Jahre
TER
0,12%
Score
5,0
Xtrackers MSCI Japan
ETF
Thesaurierend
LU0274209740
Größe
2,6 Mrd. EUR
Alter
17 Jahre
TER
0,12%
Score
5,0
Amundi Prime Japan
ETF
Ausschüttend
LU1931974775
Größe
1,6 Mrd. EUR
Alter
5 Jahre
TER
0,05%
Score
5,0
alle anzeigen

Die günstigsten Japan-ETFs

Viele Japan-ETFs haben eine vergleichsweise geringe Total Expense Ratio (TER). Von allen 94 ETFs mit Anlagefokus Japan auf der Vergleichsseite JustETF haben 63 eine TER von bis zu 0,2 % pro Jahr.

Am günstigsten ist der Amundi Prime Japan, der auf den Index Solactive GBS Japan Large & Mid Cap läuft. Hier liegt die TER bei 0,05 %. Der ETF ist als thesaurierende (LU2089238385) und als ausschüttende Variante (LU1931974775) verfügbar.

Hier seht ihr eine Liste mit allen Japan-ETFs, beginnend mit der niedrigsten TER:

Amundi Prime Japan
ETF
Ausschüttend
LU1931974775
TER
0,05%
Amundi Prime Japan
ETF
Thesaurierend
LU2089238385
TER
0,05%
Franklin FTSE Japan
ETF
Thesaurierend
IE000D0T0BO1
TER
0,09%
Xtrackers Nikkei 225
ETF
Ausschüttend
LU0839027447
TER
0,09%
Xtrackers Nikkei 225
ETF
Thesaurierend
LU2196470426
TER
0,09%
alle anzeigen

Weitere günstige, thesaurierende ETFs, die breit streuen, nach Marktkapitalisierung gewichten und mindestens eine Milliarde Euro Anlegergelder verwalten, sind der Amundi MSCI Japan (0,12 %, LU1781541252), der iShares Core MSCI Japan IMI (0,12 %, IE00B4L5YX21) und der Xtrackers MSCI Japan (0,12 %, LU0274209740).

Besonders gut entwickelte sich der Amundi MSCI Japan (LU1781541252). Er lief von allen MSCI Japan-ETFs am besten – und zwar auf Sicht der vergangenen 12 Monate, drei Jahre und fünf Jahre (zum 10. September 2024).

Der ETF ist folglich vergleichsweise beliebt und mit 3 Milliarden Euro Fondsvermögen der zweitgrößte Japan-ETF.

Japan-ETFs mit der besten Diversifikation

ETFs auf die Indizes MSCI Japan, MSCI Japan IMI, Solactive GBS Japan Large & Mid Cap und den FTSE Japan bilden zwischen 85 und 99 % des japanischen Aktienmarkts ab. Alle Indizes gewichten die Unternehmen nach ihrem Börsenwert.

Die Performance und die Streuung unterscheiden sich daher kaum. Etwa haben die zehn größten Unternehmen zwischen 21 und 26 % Anteil, je nach Index.

Hier seht ihr einen Vergleich zwischen dem MSCI Japan IMI, der auch kleine Unternehmen (Small Caps) enthält und 99 % des japanischen Aktienmarkts abbildet, und dem MSCI Japan (ohne kleine Unternehmen). Letzterer bildet 85 % der Marktkapitalisierung ab:

MSCI Japan versus MSCI Japan IMI
MSCI Japan
SektorAnteil
Industrieunternehmen
22,8 % 
Zykl. Konsumgüter
17,6 % 
Finanzen
15,4 % 
Technologie
14,8 % 
Gesundheitswesen
8,2 % 
Telekommunikation
6,9 % 
Basiskonsumgüter
5,3 % 
Grundstoffe
4,4 % 
Immobilien
2,6 % 
sonstige
2,0 % 
Basis: Amundi MSCI Japan (LU1781541252), 04.08.2024
MSCI Japan Investable Market
SektorAnteil
Industrieunternehmen
23,3 % 
Zykl. Konsumgüter
17,0 % 
Finanzen
14,2 % 
Technologie
14,0 % 
Gesundheitswesen
7,5 % 
Basiskonsumgüter
6,1 % 
Telekommunikation
6,0 % 
Grundstoffe
5,6 % 
Immobilien
3,8 % 
Versorger
1,3 % 
Energie
0,9 % 
sonstige
0,4 % 
Basis: iShares Core MSCI Japan IMI (IE00B4L5YX21), 05.08.2024
MSCI Japan
TOP 10Andere
toyota motor corp5,2 %
mitsubishi ufj financial group3,2 %
sony group corp (jt)2,8 %
hitachi ltd2,5 %
tokyo electron jpy502,4 %
sumitomo mitsui financial group2,3 %
recruit holdings co ltd2,1 %
keyence corp jpy502,1 %
shin-etsu chem co jpy502,0 %
daiichi sankyo1,9 %
andere73 %
Basis: Amundi MSCI Japan (LU1781541252), 04.08.2024
MSCI Japan Investable Market
TOP 10Andere
toyota motor corp3,9 %
mitsubishi ufj financial group inc2,6 %
sony group corp2,3 %
hitachi ltd2,2 %
tokyo electron ltd2,0 %
sumitomo mitsui financial group in1,9 %
keyence corp1,7 %
recruit holdings ltd1,7 %
shin etsu chemical ltd1,6 %
daiichi sankyo ltd1,5 %
andere79 %
Basis: iShares Core MSCI Japan IMI (IE00B4L5YX21), 05.08.2024

Die größten Japan-ETFs

Der größte Japan-ETF ist der iShares MSCI Japan IMI. Er verwaltet knapp 5 Milliarden Euro Anlegergelder. Danach kommen der Amundi MSCI Japan (3,1 Milliarden Euro) und der Xtrackers MSCI Japan (2,4 Milliarden Euro).

Hier habt ihr eine Liste mit allen Japan-ETFs, beginnend mit dem größten:

iShares Core MSCI Japan IMI
ETF
Thesaurierend
IE00B4L5YX21
Größe
4,9 Mrd. EUR
Amundi MSCI Japan
ETF
Ausschüttend
LU2090063673
Größe
3,8 Mrd. EUR
Amundi MSCI Japan
ETF
Thesaurierend
LU1781541252
Größe
3,8 Mrd. EUR
Amundi MSCI Japan Hedged
ETF
Ausschüttend
LU2133056387
Größe
3,8 Mrd. EUR
Xtrackers MSCI Japan
ETF
Thesaurierend
LU0274209740
Größe
2,6 Mrd. EUR
alle anzeigen

Normalerweise wird als Richtwert ein Fondsvolumen von 100 Millionen Euro genannt. Ab dieser Größe gilt eine Schließung eines ETFs als weniger wahrscheinlich. Bei einer Schließung würdet ihr euer Geld nicht verlieren, aber ihr müsstet Kursgewinne versteuern und euch um die Wiederanlage des Geldes kümmern.

Außerdem gelten ETFs ab 100 Millionen Euro Volumen als ausreichend liquide. Das bedeutet, die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis (auch Spread bzw. Geld-Brief-Spanne genannt) ist relativ gering, sodass euch beim Börsenhandel keine übermäßigen Kosten entstehen.

Welcher Japan-ETF ist der richtige?

Natürlich ist es eine individuelle Frage, welcher ETF eure Anforderungen am besten erfüllt – und gerade bei Japan-ETFs ist die Auswahl groß.

Interessant sind unter anderem die beiden folgenden ETFs, die einige wichtige, objektive Kriterien erfüllen:

  • 1.

    iShares Core MSCI Japan IMI (IE00B4L5YX21):
    Dieser ETF ist der größte Japan-ETF und zeichnet sich durch seine niedrigen Kosten aus (TER von 0,12 %). Er enthält über 1.000 Aktien, darunter auch Small Caps. Zudem weist er eine relativ geringe Tracking-Differenz auf.

  • 2.

    Amundi MSCI Japan (LU1781541252):
    Dieser ETF erzielte in vergangenen Zeiträumen – sowohl in den letzten 12 Monaten als auch über drei und fünf Jahre hinweg – die beste Performance unter den MSCI Japan-ETFs (Stand: September 2024). Er ist mit einem Volumen von 3,1 Milliarden Euro der zweitgrößte Japan-ETF; die TER liegt ebenfalls bei 0,12 %.

Lohnen sich Japan-ETFs mit Währungssicherung?

Japan-ETFs mit Währungssicherung lohnen sich aus unserer Sicht nicht.

Zwar schützt euch die Sicherung vor einer Abwertung des Yen, die eure Rendite schmälern würde, wenn ihr die Erträge in Euro erhaltet. Doch wenn der Euro gegenüber dem Yen an Wert verliert, ist die Währungssicherung nachteilig. In diesem Fall würdet ihr mit einem normalen Japan-ETF mehr Rendite einfahren.

Konstant hingegen sind die zusätzlichen Kosten für die Währungssicherung – diese tragt ihr auf jeden Fall, egal, wie sich die Währungen entwickeln. Da die Entwicklung des Wechselkurses zwischen Yen und Euro nicht vorherzusagen ist, fahrt ihr im Erwartungswert ohne Währungssicherung besser.

In den letzten 10 Jahren lief ein währungsgesicherter MSCI Japan-ETF dennoch etwas besser. Im Zeitraum von 2014 bis 2023 stieg der iShares MSCI Japan EUR Hedged um 95,9 % (IE00B42Z5J44), während der Xtrackers MSCI Japan um 94,2 % zulegte (LU0274209740).

Hier seht ihr die Performance der beiden ETFs im Vergleich:

Rendite der letzten 10 Jahre
32,9 %
Bestes Jahr (2023)
-16,9 %
Schlechtestes Jahr (2018)
7,0 %
⌀ Rendite pro Jahr
95,9 %
Gesamtrendite
JahrRendite
20146,0 %
20159,7 %
2016-2,9 %
201718,7 %
2018-16,9 %
201916,7 %
20207,6 %
202112,1 %
2022-5,9 %
202332,9 %
Basis: iShares MSCI Japan Hedged (IE00B42Z5J44) in EUR
Letzte 10 Jahre
Letzte 15 Jahre
Maximaler Zeitraum
21,8 %
Bestes Jahr (2019)
-12,1 %
Schlechtestes Jahr (2022)
6,9 %
⌀ Rendite pro Jahr
94,2 %
Gesamtrendite
JahrRendite
20146,7 %
201521,5 %
20165,8 %
20179,1 %
2018-9,5 %
201921,8 %
20205,1 %
20219,6 %
2022-12,1 %
202316,4 %
Basis: Xtrackers MSCI Japan (LU0274209740) in EUR

Ursache war der abwertende Yen gegenüber dem Euro. Doch wie erwähnt lässt sich daraus nicht schließen, dass währungsgesicherte ETFs auch künftig besser laufen werden.

Bedenkt zudem: Falls sich der Euro stark entwickeln sollte, profitiert ihr als Euroverbraucher ohnehin – etwa durch eine höhere Kaufkraft aufgrund niedrigerer Inflationsraten.

Fazit: Japan-ETFs

Mit einem Japan-ETF investiert ihr in den zweitgrößten Aktienmarkt der Welt, der im MSCI World fast 6 % Gewicht hat.

Vorteile von Japan-ETFs sind die niedrigen Verwaltungsgebühren (TER), die moderate Bewertung japanischer Aktien, die auf ein höheres Potenzial für künftige Renditen hindeuten könnte, sowie die Möglichkeit, das Gewicht der USA und der Tech-Konzerne im Portfolio zu reduzieren. Allerdings seid ihr dabei dem Währungsrisiko ausgesetzt.

Ein günstiger, sehr breit streuender und großer Japan-ETF ist der iShares Core MSCI Japan IMI (IE00B4L5YX21). Er enthält auch japanische Small Caps. Der Amundi MSCI Japan (LU1781541252) ist der zweitgrößte Japan-ETF, der in den vergangenen Jahren die höchste Rendite unter allen MSCI Japan-ETFs erzielte.

ETFs auf den Nikkei 225 sind weniger optimal, da der japanische Leitindex stark von wenigen Unternehmen dominiert wird. Zudem ist er kursgewichtet und nicht kapitalisierungsgewichtet, was zu erhöhten ETF-internen Handelskosten führt.

Häufige Fragen

Welcher Japan-Index ist der beste?

Welcher Japan-Index der beste ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Besonders breit streuen der Topix und der MSCI Japan IMI, auf die auch ETFs verfügbar sind. Sie enthalten auch Small Caps und bilden 99 % des japanischen Aktienmarkts ab.

Ihr könnt aber auch einen Index wählen, der einen kleineren Ausschnitt abbildet, etwa den MSCI Japan mit 85 % Marktkapitalisierung. Die Gewichtung der Aktien und die Performance sind ähnlich.

Ist Japan im MSCI World?

Ja, Japan ist das zweitgrößte Land im MSCI World nach den USA. Der Anteil der japanischen Aktien liegt bei knapp 6 %.

Welcher Japan-ETF ist der beste?

Natürlich ist es immer eine subjektive Frage, welcher ETF die eigenen Anforderungen am besten erfüllt. Basierend auf einigen objektiven Kriterien sind unter anderem die folgenden beiden ETFs interessant:

Der iShares Core MSCI Japan IMI (IE00B4L5YX21) enthält die zweitmeisten Aktien von allen Japan-ETFs, ist der größte Japan-ETF, hat eine vergleichsweise geringe Tracking-Differenz und eine geringe TER (0,12 % pro Jahr). Er bildet rund 99 % des japanischen Aktienmarkts ab.

Der Amundi MSCI Japan (LU1781541252) bildet 85 % ab und enthält weniger Aktien (203 Positionen), aber ist der zweitgrößte Japan-ETF mit einer geringen TER (0,12 %). Außerdem war die Performance in den vergangenen Jahren unter allen MSCI Japan-ETFs am besten.

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Elias Huber arbeitet als freier Journalist in Frankfurt am Main. Der studierte Volkswirt schreibt vor allem über Wirtschaft und Geldanlage.
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