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Dividendenaristokraten-ETFs: Ist das sinnvoll - und welcher ist der richtige?

Letzte Aktualisierung
2. Okt. 2024

Dividendenaristokraten genießen einen guten Ruf. Sie stehen für etablierte Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen, die es ihnen erlauben, seit vielen Jahren ununterbrochen Dividenden auszuschütten oder diese sogar jedes Jahr zu erhöhen.

Doch ist es wirklich sinnvoll, in einen Dividendenaristokraten-ETF zu investieren – und welche ETFs sind einen Blick wert? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Dividendenaristokraten-ETFs investieren in Aktien von Unternehmen, die seit vielen Jahren ununterbrochen ihre Dividenden erhöht oder zumindest nicht gestrichen haben.

  • Dividendenaristokraten-ETFs punkten mit hohen Ausschüttungen und sind in den vergangenen 30 Jahren in den USA besser gelaufen als der breite Markt.

  • Allerdings sind die Kosten höher, die Diversifikation geringer und die Ausschüttungen ins Depot in der Regel steuerlich nachteilig. Zudem sind historische Dividendenzahlungen kein Garant für künftige Gewinne, weshalb viele Experten die ETFs kritisch sehen.

  • Der SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats (IE00B9CQXS71) ist mit 3,3 Mrd. € Fondsvermögen der größte Dividendenaristokraten-ETF. Er umfasst 133 Titel und hat eine niedrige TER von 0,35 %.

  • Der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40) ist mit 1,1 Mrd. € die Nummer 2 und investiert global (55 % USA-Anteil).

Was sind Dividendenaristokraten-ETFs?

Dividendenaristokraten sind typischerweise Unternehmen, die ihre Dividenden 25 Jahre in Folge erhöht haben. Manche ETFs, die den Begriff „Dividendenaristokraten“ im Namen tragen, akzeptieren jedoch auch Unternehmen, die ihre Dividenden zehn Jahre lang kontinuierlich erhöht oder zumindest nicht gekürzt haben.

Solche Unternehmen sind meist etablierte Konzerne, die im Gegensatz zu Start-ups und Tech-Unternehmen kaum noch wachsen. Dafür sind die Produkte oft krisensicher und auch in einem Wirtschaftsabschwung gefragt.

Dividendenaristokraten-ETFs investieren auch stärker in traditionelle Branchen wie Finanzdienstleistungen und Versorger. Die Tech-Branche und die USA haben hingegen weniger Gewicht als beispielsweise im MSCI World.

Diversifikation eines globalen Dividendenaristokraten-ETFs und des MSCI World im Vergleich
S&P Global Dividend Aristocrats
SektorAnteil
Versorger
25,7 % 
Finanzen
24,5 % 
Immobilien
11,9 % 
Telekommunikation
8,9 % 
Grundstoffe
6,4 % 
Industrieunternehmen
5,6 % 
Energie
4,8 % 
Basiskonsumgüter
3,6 % 
Gesundheitswesen
3,4 % 
Technologie
2,7 % 
Zykl. Konsumgüter
2,4 % 
Basis: SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (IE00B9CQXS71), 05.08.2024
MSCI World
SektorAnteil
Technologie
24,4 % 
Finanzen
15,4 % 
Gesundheitswesen
11,7 % 
Industrieunternehmen
11,1 % 
Zykl. Konsumgüter
10,2 % 
Telekommunikation
7,6 % 
Basiskonsumgüter
6,5 % 
Energie
4,1 % 
Grundstoffe
3,8 % 
Versorger
2,7 % 
Immobilien
2,3 % 
sonstige
0,4 % 
Basis: iShares Core MSCI World (IE00B4L5Y983), 04.10.2024
S&P Global Dividend Aristocrats
LandAnteil
Vereinigte Staaten
55,5 % 
Kanada
8,1 % 
Schweiz
6,2 % 
Japan
4,7 % 
Südkorea
4,3 % 
Sonderverwaltungsregion Hongkong
3,0 % 
Italien
2,9 % 
Vereinigtes Königreich
2,8 % 
Taiwan
2,7 % 
Belgien
2,7 % 
Basis: SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (IE00B9CQXS71), 05.08.2024
MSCI World
LandAnteil
Vereinigte Staaten
71,7 % 
Japan
5,5 % 
sonstige5,4 % 
Vereinigtes Königreich
3,7 % 
Kanada
3,1 % 
Frankreich
2,8 % 
Schweiz
2,5 % 
Deutschland
2,2 % 
Australien
1,9 % 
Niederlande
1,2 % 
Basis: iShares Core MSCI World (IE00B4L5Y983), 04.10.2024

Was sind die Vor- und Nachteile von Dividendenaristokraten-ETFs?

  • Möglicherweise mehr Rendite
    Schaut man auf langfristige Daten, dann entwickelten sich Dividendenaristokraten aus den USA besser als der breite Markt. Ob das allerdings auch künftig so sein wird, kann niemand wissen. In den vergangenen zehn Jahren hatten MSCI World und Co. die Nase vorn.

  • Hohe Ausschüttungen
    Die Ausschüttungsquote ist bei Dividendenaristokraten-ETFs deutlich höher als bei einem ausschüttenden Welt-ETF. In der Regel liegt sie zwischen 3 und 4 % pro Jahr, während etwa ein MSCI World nur auf 1,5 bis 2 % kommen dürfte.

    Investiert ihr also 10.000 €, könnt ihr mit Ausschüttungen von 300 bis 400 € pro Jahr rechnen. Doch Vorsicht: Die Dividenden können gekürzt werden, etwa in einer Wirtschaftskrise.

  • Höhere ETF-Kosten
    Dividendenaristokraten-ETFs sind teurer als Welt-ETFs. Bei einem Welt-ETF liegt die Gesamtkostenquote (TER) in der Regel bei rund 0,2 % pro Jahr. Der günstigste Dividendenaristokraten-ETF kostet hingegen 0,29 %, der teuerste 0,55 %.

    Kleine Unterschiede in den Nachkommastellen können euch langfristig vier- bis fünfstellige Beträge kosten. Gehen wir von einem monatlichen Sparplan über 30 Jahre und einer jährlichen ETF-Rendite von 7 % aus: Bei einem günstigen Aktien-ETF (TER von 0,1 %) hättet ihr 5 % mehr Endvermögen nach Steuern als bei einem teuren ETF (0,4 %).

  • Weniger Diversifikation
    Dividendenaristokraten-ETFs enthalten weniger Aktien als Welt-ETFs. Zwei der 13 verfügbaren ETFs investieren in 133 Aktien, die restlichen 11 ETFs halten weniger als 100 Aktien. Zum Vergleich: Beim MSCI World sind es ca. 1.500 Aktien.

    Gerade bei ETFs, die einen Länder- oder Regionenfokus haben, etwa europäische oder asiatische Dividendenaristokraten, ist der Anteil der zehn größten Unternehmen höher als bei Welt-ETFs.

    Allerdings gilt das nicht für alle Dividendenaristokraten-ETFs. Bei den größten ETFs ist der Anteil der Top 10 und der größten Unternehmen sogar kleiner als bei Welt-ETFs. Dennoch sind auch hier die Volatilität und der maximale Wertverlust (maximum drawdown) auf Sicht von fünf Jahren nicht durchgehend besser als bei einem MSCI World.

  • Steuerlich in der Regel nicht optimal
    Ein thesaurierender ETF ist in der Regel im Vermögensaufbau besser als ein Ausschütter. Beim Thesaurierer profitiert ihr von einem Steuerstundungseffekt: Ihr müsst die Dividenden erst ganz am Schluss versteuern, wenn ihr ETF-Anteile verkauft.

    Dadurch bleibt mehr Geld im ETF, das zusätzliche Kursgewinne abwerfen kann.

Bringen Dividendenaristokraten-ETFs mehr Rendite als MSCI World und Co.?

Langfristig konnten US-Dividendenaristokraten den breiten Markt outperformen. Allerdings seien die Unternehmen bloß in kurzen Zeiträumen besser gelaufen, erklärt uns gegenüber der Kapitalmarktanalyst Pascal Kielkopf vom Familyoffice HQ Trust – nämlich beim Platzen der Dotcom-Blase (2000 bis 2003) und in der großen Finanzkrise (2008).

„Im restlichen Zeitraum liefen sie lange Zeit gleich und in den letzten Jahren sogar schlechter“, berichtet der Finanzökonom, der die Performance des S&P 500 mit dem S&P 500 Dividend Aristocrats von 1995 bis 2024 verglichen hat. Der Index enthält Unternehmen aus dem S&P 500, die ihre Dividenden mindestens 25 Jahre in Folge erhöht haben.

Besonders seit dem Jahr 2014 hinken die Dividendenaristokraten-ETFs dem MSCI World und Co. hinterher (Stand: September 2024). Das muss natürlich nicht bedeuten, dass Dividendenaristokraten auch künftig enttäuschen werden. Aber ihr seht, dass eine Outperformance auch bei verlässlichen Dividendenzahlern nicht garantiert ist.

Hier seht ihr die Performance des größten Dividendenaristokraten-ETFs, der in Dividendenwerte aus den USA investiert, im Vergleich zu einem günstigen ETF auf den S&P 500 (TER von 0,07 %):

Wertentwicklung des größten Dividendenaristokraten-ETFs und des größten S&P 500-ETFs
Rendite der letzten 10 Jahre
36,5 %
Bestes Jahr (2021)
-8,6 %
Schlechtestes Jahr (2020)
11,3 %
⌀ Rendite pro Jahr
192,2 %
Gesamtrendite
JahrRendite
201430,4 %
20159,7 %
201622,9 %
20171,5 %
20180,6 %
201926,0 %
2020-8,6 %
202136,5 %
20225,2 %
2023-1,5 %
Basis: SPDR S&P US Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40) in EUR
Letzte 10 Jahre
Letzte 15 Jahre
Maximaler Zeitraum
40,7 %
Bestes Jahr (2021)
-14,2 %
Schlechtestes Jahr (2022)
13,9 %
⌀ Rendite pro Jahr
267,4 %
Gesamtrendite
JahrRendite
201429,7 %
201512,2 %
201614,4 %
20176,7 %
2018-1,1 %
201934,0 %
20205,7 %
202140,7 %
2022-14,2 %
202322,5 %
Basis: iShares Core S&P 500 (IE0031442068) in EUR

Welcher Dividendenaristokraten-ETF ist der richtige?

Insgesamt gibt es 13 ETFs, die den Begriff „Dividendenaristokraten“ im Namen führen. Dieser Begriff ist aber nicht klar definiert: Bei manchen ETFs reichen zehn Jahre an stetigen oder steigenden Dividenden, um als Dividendenaristokrat zu gelten – andere ETFs verlangen 20 Jahre steigende Gewinnausschüttungen.

Hier seht ihr eine Liste mit allen Dividendenaristokraten-ETF:

SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats
ETF
Ausschüttend
IE00B5M1WJ87
Größe
938 Mio. EUR
Alter
12 Jahre
TER
0,30%
Score
3,8
SPDR S&P US Dividend Aristocrats
ETF
Ausschüttend
IE00B6YX5D40
Größe
3,3 Mrd. EUR
Alter
12 Jahre
TER
0,35%
Score
3,8
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats
ETF
Ausschüttend
IE00B9CQXS71
Größe
1,0 Mrd. EUR
Alter
11 Jahre
TER
0,45%
Score
3,8
SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats Hedged
ETF
Ausschüttend
IE00B979GK47
Größe
3,3 Mrd. EUR
Alter
5 Jahre
TER
0,40%
Score
3,8
UBS S&P Dividend Aristocrats ESG Elite
ETF
Ausschüttend
IE00BMP3HG27
Größe
109 Mio. EUR
Alter
10 Jahre
TER
0,30%
Score
3,0
alle anzeigen

Die günstigsten Dividendenaristokraten-ETFs

Die Dividendenaristokraten-ETFs sind etwas teuer als Welt-ETFs. Die Kostenquote TER liegt zwischen 0,29 und 0,55 % pro Jahr, wobei sechs der 13 ETFs bis zu 0,3 % kosten. Die TER beinhaltet alle Kosten, die beim ETF-Anbieter anfallen, etwa für die Verwaltung des ETFs sowie Index-Lizenzgebühren und Marketingkosten.

Hier seht ihr eine Liste mit allen Dividendenaristokraten-ETFs, beginnend mit der geringsten TER:

UBS S&P USA Dividend Aristocrats ESG Elite
ETF
Ausschüttend
IE000JQ2IJD3
TER
0,29%
SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats
ETF
Ausschüttend
IE00B5M1WJ87
TER
0,30%
UBS S&P Dividend Aristocrats ESG Elite
ETF
Ausschüttend
IE00BMP3HG27
TER
0,30%
SPDR S&P UK Dividend Aristocrats
ETF
Ausschüttend
IE00B6S2Z822
TER
0,30%
SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats ESG
ETF
Ausschüttend
IE00BYTH5T38
TER
0,30%
alle anzeigen

Der größte Dividendenaristokraten-ETF, der SPDR S&P US Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40), ist relativ günstig. Die TER beträgt 0,35 %. Der drittgrößte ETF, der SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats (IE00B5M1WJ87), kostet sogar nur 0,3 %.

Allerdings ist die Streuung schlechter: Es sind weniger Aktien enthalten (39 vs. 133) und die zehn größten Unternehmen haben einen deutlich größeren Anteil (39 % versus 19 %).

Ein weiteres Kostenmaß ist die Tracking-Differenz. Diese misst den Abstand der ETF-Performance von der Indexperformance. Im Gegensatz zur TER enthält sie die Transaktionskosten, die dem ETF intern beim Kauf und Verkauf von Aktien anfallen.

Die Tracking-Differenz ist besonders bei ETFs mit Schwellenländer-Aktien hoch ist. Diese liegen etwa einen halben bis einen Prozentpunkt pro Jahr hinter dem Index.

Ein Grund dafür: Schwellenländer-Aktien sind häufig weniger liquide, werden also weniger gehandelt. Daher kann die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis an der Börse, der sogenannte Spread, größer sein. Das erhöht die ETF-internen Transaktionskosten und drückt die Rendite.

Bei Dividendenaristokraten-ETFs mit Industrieländer-Aktien ist die Tracking-Differenz besser. Etwa war der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats in den vergangenen zehn Jahren bloß 0,05 Prozentpunkte pro Jahr hinter dem Index (Stand: 31. August 2024).

Der SPDR S&P US Dividend Aristocrats war sogar um 0,1 Prozentpunkte pro Jahr besser. Ganz vorn unter den großen ETFs lag der SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats (IE00B5M1WJ87), der den Index um 0,4 Prozentpunkte pro Jahr schlagen konnte.

Dividendenaristokraten-ETFs mit der besten Diversifikation

Die beiden größten Dividendenaristokraten-ETFs streuen am breitesten. Der SPDR S&P US Dividend Aristocrats enthält die meisten Aktien (133 Titel), beschränkt sich aber auf Unternehmen aus den USA.

Der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats streut über mehr Länder (USA-Anteil von 55 %). Dafür sind weniger Aktien enthalten (98 Titel), das Gewicht der zehn größten Unternehmen ist höher (24 % vs. 19 %) und die Branchenverteilung ist etwas ungleichmäßiger.

Hier seht ihr die Diversifikation der beiden ETFs über Branchen und Unternehmen im Vergleich:

Branchen und Unternehmen in den beiden größten Dividendenaristokraten-ETFs
S&P Global Dividend Aristocrats
SektorAnteil
Versorger
25,7 % 
Finanzen
24,5 % 
Immobilien
11,9 % 
Telekommunikation
8,9 % 
Grundstoffe
6,4 % 
Industrieunternehmen
5,6 % 
Energie
4,8 % 
Basiskonsumgüter
3,6 % 
Gesundheitswesen
3,4 % 
Technologie
2,7 % 
Zykl. Konsumgüter
2,4 % 
Basis: SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (IE00B9CQXS71), 05.08.2024
S&P High Yield Dividend Aristocrats
SektorAnteil
Industrieunternehmen
18,6 % 
Basiskonsumgüter
18,5 % 
Versorger
16,8 % 
Finanzen
10,8 % 
Grundstoffe
8,3 % 
Gesundheitswesen
8,0 % 
Zykl. Konsumgüter
5,5 % 
Technologie
5,5 % 
Immobilien
4,7 % 
Energie
3,3 % 
Basis: SPDR S&P US Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40), 05.08.2024
S&P Global Dividend Aristocrats
TOP 10Andere
highwoods properties inc.3,3 %
vanguard international semiconductor corp2,7 %
solvay sa2,7 %
ltc properties inc.2,6 %
verizon communications inc.2,4 %
kt & g corporation2,3 %
getty realty corp.2,2 %
oneok inc.2,1 %
pfizer inc.2,0 %
lg uplus corp2,0 %
andere76 %
Basis: SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (IE00B9CQXS71), 05.08.2024
S&P High Yield Dividend Aristocrats
TOP 10Andere
realty income corporation2,8 %
kenvue inc.2,1 %
xcel energy inc.1,9 %
chevron corporation1,8 %
southern company1,8 %
international business machines corporation1,8 %
consolidated edison inc.1,8 %
edison international1,8 %
abbvie inc.1,7 %
medtronic plc1,6 %
andere81 %
Basis: SPDR S&P US Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40), 05.08.2024

Die größten Dividendenaristokraten-ETFs

Der größte Dividendenaristokraten-ETF ist der SPDR S&P US Dividend Aristocrats. Er verwaltet Anlegergelder von über 3 Milliarden Euro. Danach kommen der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (1,2 Mrd. Euro) und der SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats (1 Mrd. Euro).

Alle anderen Dividendenaristokraten-ETFs haben derzeit weniger als 175 Millionen Euro Fondsvermögen (Stand: September 2024). Sechs der 13 ETFs verwalten sogar weniger als 100 Millionen Euro Fondsvermögen.

Hier habt ihr eine Liste mit allen Dividendenaristokraten-ETFs, beginnend mit dem größten:

SPDR S&P US Dividend Aristocrats
ETF
Ausschüttend
IE00B6YX5D40
Größe
3,3 Mrd. EUR
SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats Hedged
ETF
Ausschüttend
IE00B979GK47
Größe
3,3 Mrd. EUR
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats
ETF
Ausschüttend
IE00B9CQXS71
Größe
1,0 Mrd. EUR
SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats
ETF
Ausschüttend
IE00B5M1WJ87
Größe
938 Mio. EUR
SPDR S&P Pan Asia Dividend Aristocrats
ETF
Ausschüttend
IE00B9KNR336
Größe
155 Mio. EUR
alle anzeigen

Als Daumenregel wird meist genannt: ETFs sind erst ab einem Fondsvermögen von 100 Millionen Euro für Privatanleger interessant. Kleine ETFs sind für die Anbieter weniger lukrativ und deswegen stärker von einer Schließung bedroht. Dann würdet ihr zwar euer Geld zurückerhalten, aber ihr müsstet Kursgewinne sofort versteuern und euch um die Wiederanlage kümmern.

Dividendenaristokraten-ETFs mit dem besten Spread

Große ETFs gelten als liquider. Die Anteile werden in der Regel häufiger an der Börse gehandelt. Dadurch ist die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis geringer (auch Spread oder Geld-Brief-Spanne genannt). Ihr habt also weniger Handelskosten.

Hier seht ihr eine Liste mit den durchschnittlichen Spreads von Dividendenaristokraten-ETFs im Juni 2024:

Durchschnittlicher Spread der größten Dividendenaristokraten-ETFs im Juni 2024

Liquiditätsmaß XLM in Basispunkten (1 Basispunkt = 0,01 Prozentpunkte)

ETF

Fondsvermögen

XLM

SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats

3,2 Mrd. Euro

8,5

SPDR S&P Global Dividend Aristocrats

1,1 Mrd. Euro

13,2

SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats

981 Mio. Euro

9,9

SPDR S&P Pan Asia Dividend Aristocrats

156 Mio. Euro

26,8

SPDR S&P UK Dividend Aristocrats UCITS ETF

125 Mio. Euro

35,7

SPDR S&P Emerrging Markets Dividend Aristocrats

101 Mio. Euro

70

Quelle: Deutsche Börse

Bei den drei größten ETFs ist die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis vergleichsweise gering. Sie liegt nahe oder sogar unter 10 Basispunkten (0,1 Prozentpunkte). Das ist im Bereich von anderen marktbreiten ETFs auf Indizes wie MSCI World und Co. Bei den kleineren Dividendenaristokraten-ETFs werden die Handelskosten aber rasch doppelt und dreimal so hoch.

Welcher Dividendenaristokraten-ETF ist besonders interessant?

Wir finden besonders die beiden größten Dividendenaristokraten-ETFs interessant:

  • 1.

    SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats (IE00B9CQXS71)
    Dieser ETF hat eine vergleichsweise geringe TER (0,35 %) und die Performance in den vergangenen zehn Jahren war besser als die des zugrunde liegenden Index. Er enthält zudem die meisten Aktien aller Dividendenaristokraten-ETFs (133 – allerdings nur aus den USA).

  • 2.

    SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40)
    Bei diesem ETF stammen nur 55 % Aktien aus den USA, dafür ist das Fondsvermögen nur ein Drittel so groß (1,1 Milliarden Euro), es sind etwas weniger Aktien enthalten (98) und die TER ist etwas höher (0,45 %). Zudem ist das Gewicht der zehn größten Unternehmen höher (24 % vs. 19 %) und die Tracking-Differenz etwas schwächer.

Die restlichen Dividendenaristokraten-ETFs beschränken sich auf einzelne Regionen, haben einen ESG-Filter oder nur ein relativ geringes Fondsvermögen. Besonders teuer sind ETFs mit Aktien aus Schwellenländern. Hier entstehen dem ETF höhere interne Börsenhandelskosten, was die Rendite drückt.

Ist ein Dividendenaristokraten-ETF sinnvoll?

Ob ein Dividendenaristokraten-ETF für euer Portfolio sinnvoll ist, müsst ihr selbst entscheiden. Viele Experten sehen sie eher kritisch. „Historische Dividendenzahlungen sind vielleicht ein Indikator, jedoch keineswegs ein Garant für künftige Gewinne des Unternehmens“, schreibt etwa Hartmut Walz von der Hochschule Ludwigshafen in einem Blogbeitrag.

Relevant sei einzig die Gesamtperformance einer Aktie, nicht die Dividendenrendite oder die Ausschüttungspolitik. Es sei daher nicht einzusehen, höhere Gebühren für Dividenden-ETFs zu zahlen.

Eine breite Streuung und niedrige Kosten sind also bei der Wahl von ETFs in der Regel wichtiger als Dividendenausschüttungen. Je breiter ihr streut, desto geringer ist tendenziell euer Anlagerisiko – und eingesparte Kosten bringen euch auf jeden Fall mehr Rendite.

Fazit: Dividendenaristokraten-ETFs

Dividendenaristokraten-ETFs investieren in Aktien von Unternehmen, die ihre Gewinnausschüttungen Jahr für Jahr stetig erhöhen oder zumindest nicht streichen.

Solche ETFs liefern vergleichsweise hohe Ausschüttungen und sind in den vergangenen 30 Jahren besser gelaufen als marktbreite ETFs. Allerdings sind die Kosten höher, die Streuung ist geringer und ausschüttende Dividendenaristokraten-ETFs sind steuerlich nicht optimal.

Letztlich kann niemand wissen, ob Dividendenaristokraten-ETFs auch künftig Überrenditen erzielen werden. In den vergangenen zehn Jahren taten sie das nicht. Bei der ETF-Auswahl sind Faktoren wie eine breite Diversifikation und geringe Kosten deshalb wichtiger.

Vergleichsweise günstig und breit diversifiziert sind der SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats (IE00B9CQXS71) und der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40). Dabei handelt es sich um den größten bzw. zweitgrößten Dividendenaristokraten-ETF mit jeweils über einer Milliarde Euro Fondsvermögen.

Häufige Fragen

Was ist ein Dividendenaristokraten-ETF?

Ein Dividendenaristokraten-ETF investiert in Unternehmen, die ihre Dividendenausschüttungen bereits seit vielen Jahren ununterbrochen erhöht oder zumindest durchgängig gezahlt haben, etwa seit zehn oder 20 Jahren.

Was ist der beste Dividendenaristokraten-ETF?

Den pauschal besten Dividendenaristokraten-ETF gibt es natürlich nicht. Basierend auf ein paar objektiven Kriterien sind beispielsweise die folgenden beiden ETFs interessant: Der SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats (IE00B9CQXS71) ist vergleichsweise günstig (TER von 0,35 %) und enthält die meisten Aktien (133 Titel). Der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40) streut weltweit und ist der zweitgrößte Dividendenaristokraten-ETF mit über 1 Milliarde Euro Fondsvermögen.

Bringen Dividendenaristokraten-ETFs mehr Rendite als normale Welt-ETFs?

In den vergangenen 30 Jahren liefen Dividendenaristokraten-Aktien aus den USA besser als der S&P 500. In den vergangenen zehn Jahren waren allerdings Dividendenaristokraten aus Europa, Industrieländern und den USA schwächer als ein breites Marktportfolio (MSCI World und Co.). Was in Zukunft besser laufen wird, lässt sich nicht voraussagen.

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Elias Huber arbeitet als freier Journalist in Frankfurt am Main. Der studierte Volkswirt schreibt vor allem über Wirtschaft und Geldanlage.
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