Welt-ETF: Ist das sinnvoll - und welcher ist der richtige?
Ihr möchtet langfristig am Aktienmarkt ein Vermögen aufbauen? Dann solltet ihr euer Geld möglichst breit streuen, um das Anlagerisiko zu senken. Genau hier setzen Welt-ETFs an: Sie investieren in Aktien von Unternehmen aus der ganzen Welt und decken dabei alle wichtigen Branchen ab. Doch welcher Welt-ETF ist der beste?
In diesem Artikel erfahrt ihr, welche Vor- und Nachteile Welt-ETFs mit sich bringen und welche ETFs besonders interessant sind.
Ein Welt-ETF ist ein ETF, der Aktien von Unternehmen aus der ganzen Welt enthält. Der bekannteste Welt-Index ist der MSCI World, der jedoch nur Industrieländer berücksichtigt und somit weite Teile der Weltwirtschaft ausschließt.
Derzeit gibt es ETFs auf vier Indizes, die Aktien aus Industrie- und Schwellenländern enthalten und keine Ausschlüsse (z. B. nach Nachhaltigkeitskriterien) vornehmen: MSCI ACWI, MSCI ACWI IMI, FTSE All-World und Solactive GBS Global Markets Large & Mid Cap.
Mit einem ETF auf diese Indizes könnt ihr mit nur einem einzigen ETF ein breit gestreutes Portfolio aufbauen – günstig und unkompliziert. Der Anteil der USA und großer Tech-Konzerne ist dabei jedoch recht hoch.
Im ETF-Vergleich kann unter anderem der SPDR MSCI ACWI IMI (ISIN: IE00B3YLTY66) überzeugen. Er ist vergleichsweise günstig, breit gestreut und hat ein hohes Fondsvermögen.
Was ist ein Welt-ETF?
Ein Welt-ETF ist ein ETF, der in die größten Aktiengesellschaften weltweit investiert – und das branchen- und länderübergreifend. Der bekannteste Weltaktienindex ist der MSCI World, der rund 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern enthält. Er bildet rund 85 % der Aktienmärkte in diesen Ländern ab.
Allerdings schließt der MSCI World viele Unternehmen aus, weil er keine Schwellenländer enthält. Wer eine noch breitere Streuung inklusive Schwellenländern sucht, findet ETFs auf folgende vier Indizes:
MSCI ACWI („All Countries World Index“)
MSCI ACWI IMI („All Countries World Investable Markets Index“)
FTSE All-World
Solactive GBS Global Markets Large & Mid Cap Index
In diesen Indizes machen Aktien aus Schwellenländern rund 10 % aus. Einige Indizes beinhalten zudem kleinere Unternehmen, sogenannte Small Caps, und decken somit 90 % bis 99 % der jeweiligen Aktienmärkte ab. Zum Vergleich: Beim MSCI World sind es „nur“ 85 %.
Hier seht ihr die Hauptunterschiede zwischen den Indizes:
Industrieländer | Schwellenländer | Small Caps¹ | |
---|---|---|---|
MSCI World | ● | ○ | ○ |
MSCI ACWI | ● | ● | ○ |
MSCI ACWI IMI | ● | ● | ● |
FTSE All-World | ● | ● | ● |
Solactive GBS Global Markets Large & Mid Cap Index | ● | ● | ○ |
Quelle: Recherchen von Zendepot
¹Als Large und Mid Caps gelten in dieser Tabelle die obersten 85 % der Marktkapitalisierung (wie auch beim Indexanbieter MSCI). Die restlichen 15 % betrachten wir als Small Caps.
Wenn wir in diesem Artikel über Welt-ETFs sprechen, meinen wir nur ETFs mit Aktien aus Industrie- und Schwellenländern. Diese streuen breiter als ein MSCI World und reduzieren das Anlagerisiko somit mehr.
Natürlich könnt ihr auch einen MSCI World-ETF mit einem Schwellenländer-ETF kombinieren, um den Anteil der Schwellenländer selbst festzulegen – was jedoch regelmäßiges Rebalancing erfordert. Wenn ihr aber bloß einen einzigen ETF besparen möchtet, ist ein Portfolio mit einem breiter streuenden Welt-ETF besser – warum das so ist, erfahrt ihr im nächten Kapitel.
Warum ist es sinnvoll, möglichst breit mit ETFs zu streuen?
Der Finanzprofessor Martin Weber schreibt in seinem Buch „Die genial einfache Vermögensstrategie“, dass Anleger zwei Hebel haben, um den langfristigen Anlageerfolg zu optimieren:
- 1.
Maximale Diversifikation, also bestmögliche Risikostreuung
- 1.
Kostenminimierung, also möglichst geringe Gebühren und Handelsaktivitäten
Grundsätzlich, so Weber, würden Anleger am Kapitalmarkt nur für Risiken, die sich nicht durch Diversifikation umgehen lassen, durch eine höhere erwartete Rendite entschädigt. Etwa könne man unternehmensspezifische Risiken wie eine Firmenpleite reduzieren, indem man über viele Branchen und Unternehmen streue.
Marktbreite Risiken, die alle Unternehmen betreffen, lassen sich aber nicht wegdiversifizieren – etwa globale Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen oder Inflation. Bloß bei solch allgemeinen Risiken könne man mit einer Entschädigung in Form einer höheren Rendite rechnen, erklärt Weber und beruft sich dabei auf Arbeiten des Kapitalmarktforschers und Nobelpreisträgers William Sharpe.
Anleger sollten daher möglichst breit in die Weltwirtschaft investieren. „Wer also nur in eine Handvoll Einzeltitel investiert, wird tendenziell ein besonders schwankungsintensives Portfolio haben, das aber kaum eine höhere Rendite erwarten lässt als ein wohldiversifiziertes und damit stabileres Marktportfolio“, schreibt Weber.
Für euch bedeutet das: Auch wenn die einzelnen Welt-ETFs ähnlich performen und streuen, ist es sinnvoll, eine möglichst breite Diversifizierung anzustreben. Je breiter der ETF streut, desto weniger Kursschwankung ist zu erwarten. Unter sonst gleichen Bedingungen ist also ein breit streuender ETF besser als ein konzentrierter ETF.
Wie groß sind die Unterschiede zwischen einzelnen Welt-ETFs?
Welt-ETFs investieren weitestgehend in die gleichen Aktien und gewichten die Unternehmen auf die gleiche Weise, nämlich nach ihrem Börsenwert (auch Marktkapitalisierung genannt).
Der Börsenwert berechnet sich aus der Zahl der umlaufenden Aktien im Streubesitz, also nicht im Eigentum von Großaktionären, multipliziert mit dem aktuellen Kurs der Aktie.
Zwar schließen manche Indizes Small Caps und Schwellenländer-Aktien aus, doch weil diese ohnehin nur wenig Gewicht am gesamten ETF-Vermögen haben, ist ihr Einfluss auf die ETF-Kurse in der Regel begrenzt.
Hier seht ihr, dass sich die Performance eines MSCI World (keine Schwellenländer und Small Caps) und eines MSCI ACWI IMI (inklusive Schwellenländer und Small Caps) nicht wesentlich unterscheiden:
Performance und Diversifikation nach Branchen, Ländern und den zehn größten Unternehmen
Jahr | Rendite |
---|---|
2014 | 20,1 % |
2015 | 10,8 % |
2016 | 10,7 % |
2017 | 7,7 % |
2018 | -5,1 % |
2019 | 31,1 % |
2020 | 5,5 % |
2021 | 32,8 % |
2022 | -13,7 % |
2023 | 20,2 % |
Jahr | Rendite |
---|---|
2014 | 19,5 % |
2015 | 10,4 % |
2016 | 12,2 % |
2017 | 8,5 % |
2018 | -6,7 % |
2019 | 29,6 % |
2020 | 5,4 % |
2021 | 27,7 % |
2022 | -12,9 % |
2023 | 17,5 % |
Was sind die Vor- und Nachteile eines Welt-ETFs?
Geringe Gebühren
Die Gebühren von Welt-ETFs sind sehr gering – etwa im Vergleich zu ETFs, die Modethemen abbilden oder bloß Aktien aus bestimmten Branchen enthalten.Die meisten Welt-ETFs haben Kostenquoten unter 0,2 % pro Jahr. Der günstigste kostet sogar bloß 0,07 %. Bei einer TER von 0,2 % fließen 20 € pro Jahr für die Verwaltung an den ETF-Anbieter, wenn ihr 10.000 € investiert.
Maximale Diversifikation
Welt-ETFs investieren in mehrere Tausend Unternehmen aus knapp 50 Industrie- und Schwellenländern. Entwickelt sich ein Unternehmen schlecht, seid ihr kaum betroffen.Wenn ihr hingegen in eine Einzelaktie investiert oder eine Immobilie kauft, unterliegt ihr einem Klumpenrisiko. Euer Geld steckt in einem einzigen Vermögenswert. Entwickelt sich dieser schlecht, kann das gravierende Konsequenzen haben – Stichwort Immobilienkrise oder Wirecard.
Wenig Aufwand
Wenn ihr in einen einzigen Welt-ETF über einen Sparplan investiert, habt ihr kaum Aufwand. Dabei gebt ihr eurem Depotanbieter oder Broker den Auftrag, regelmäßig Geld vom Depotkonto in einen ETF zu investieren. Diesen Auftrag könnt ihr jederzeit kündigen, den Einzahlungsrhythmus verändern (etwa von monatlich auf vierteljährlich) oder die Sparrate erhöhen oder senken.Ihr habt noch kein Depot? Unser Depot-Vergleich kann euch bei der Auswahl helfen.
Klumpenrisiko
Wenn ihr bloß einen einzigen Welt-ETF bespart, ist der Anteil der USA, der IT-Branche und bestimmter Tech-Konzerne relativ hoch. Etwa machen die USA – je nach Index - 60 bis 70 % aus, die IT-Branche über 20 % und allein drei Aktien über 10 % (Apple, Microsoft und Nvidia).Wenn ihr zwei ETFs miteinander mischt, etwa einen ETF mit Aktien aus Industrieländern und einen Schwellenländer-ETF, könnt ihr die Gewichtungen senken. Allerdings können dabei andere Klumpenrisiken entstehen, etwa ein hoher Anteil chinesischer Aktien.
Hohe Bewertung
Aktien aus den USA sind derzeit vergleichsweise teuer. Historisch war es häufig so, dass hoch bewertete Aktien in den folgenden 10 bis 15 Jahren vergleichsweise schwach gelaufen sind. Allerdings gab es auch Ausnahmen.Bei einem größeren Anlagebetrag kann es laut manchen Experten sinnvoll sein, den USA-Anteil etwas zu reduzieren. Andere Experten raten hingegen davon ab – einen Konsens gibt es hier also nicht.
Wenn ihr jung seid, betrifft euch die hohe Bewertung weniger. Spätestens nach dem nächsten Crash sind globale Aktien vermutlich wieder günstiger und ihr profitiert von niedrigeren Kursen.
Welcher Welt-ETF ist der richtige?
Um euch die Auswahl zu erleichtern, haben wir die verfügbaren Welt-ETFs einem ausführlichen Vergleich unterzogen. Berücksichtigt haben wir dabei alle ETFs mit einer TER unter 0,25 %, die weltweit in Industrie- und Schwellenländer investieren und dabei keine Aktien ausschließen (wie etwa ESG-ETFs oder Dividenden-ETFs).
Hier seht ihr alle sechs Welt-ETFs, die diese Kriterien erfüllen:
Der günstigste Welt-ETF
Für die Kosten von ETFs gibt es mehrere Kennzahlen. Zu den wichtigsten zählen die Gesamtkostenquote (TER) und die Tracking-Differenz.
Die TER gibt an, wie viel von eurem investierten Geld jährlich als Gebühr für die Verwaltung des ETFs anfällt. In der Regel kosten Welt-ETFs bis zu 0,2 % pro Jahr. Bei einem Investment von 10.000 € würden also Gebühren von 20 € fällig.
Die Tracking-Differenz misst den Abstand der ETF-Performance zur Index-Performance. Liegt die Tracking-Differenz bei -0,1, dann lief der ETF um 0,1 Prozentpunkte pro Jahr schlechter als der Index (etwa mit einer Rendite von 9,9 statt 10 %).
Die Tracking-Differenz erfasst auch Kosten, die in der TER nicht enthalten sind – etwa die Transaktionskosten, die dem ETF intern beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren an der Börse anfallen.
Schauen wir nun, welche Welt-ETFs die beste TER und Tracking-Differenz aufweisen:
Der Welt-ETF mit der geringsten Kostenquote (TER)
Die geringsten Gebühren hat der Amundi Prime All Country World. Er kostet nur 0,07 % pro Jahr und liegt deutlich vor dem zweitplatzierten SPDR MSCI ACWI (0,12 %).
Bei einem Investment von 10.000 € fließen also 7 € pro Jahr für die Verwaltung aus dem Fondsvermögen an den ETF-Anbieter Amundi.
Der Amundi-ETF ist vermutlich deswegen sehr beliebt: In den acht Monaten seit Eröffnung konnte er mehr als 1,5 Milliarden € Anlegergelder anziehen.
Er ist der einzige ETF auf den Index Solactive GBS Global Markets Large & Mid Cap. Der Index bildet wie der MSCI ACWI 85 % der Aktienmärkte in Industrie- und Schwellenländern ab und enthält somit die gleichen Unternehmen.
Vergleicht man den Amundi-ETF mit ETFs auf den MSCI ACWI, dann liegt der Amundi-ETF seit Auflage leicht vorn (im Zeitraum vom 5. Juni 2024 bis 14. Oktober 2024). Das deutet ebenfalls darauf hin, dass der ETF kostengünstig geführt wird.
Der Welt-ETF mit der besten Tracking-Differenz
In puncto Tracking-Differenz schneiden alle sechs Welt-ETFs sehr gut ab. Keiner davon lag in den vergangenen drei Jahren im Schnitt um mehr als 0,03 Prozentpunkte pro Jahr hinter dem Index (zum 30. September 2024). Das verdeutlicht die geringen Kosten der Welt-ETFs.
Besonders überzeugt der iShares MSCI ACWI. Dieser lag auf Sicht von einem, drei, fünf und zehn Jahren sowie seit seiner Auflage im Mai 2011 nie um mehr als 0,15 Prozentpunkte pro Jahr hinter dem Index (zum 30. September 2024).
In den vergangenen drei Jahren lief der ETF sogar um 0,14 Prozentpunkte pro Jahr besser.
Der Welt-ETF mit der besten Diversifikation
Der SPDR MSCI ACWI IMI streut am breitesten. Er bildet als einziger ETF 99 % der Aktienmärkte in knapp 50 Industrie- und Schwellenländern ab – andere Welt-ETFs liegen hingegen nur bei 85 oder 90 %.
Die drei und zehn größten Unternehmen haben weniger Gewicht als bei den anderen fünf Welt-ETFs. Das Gewicht der USA und der IT-Branche ist hingegen bei allen untersuchten Welt-ETFs ähnlich hoch.
Hier seht ihr die Risikostreuung der Welt-ETFs im Vergleich:
Stand: 30. September 2024
Abgebildete Marktkapitalisierung in Industrie- und Schwellenländern | Zahl der Aktien | Gewicht der Top 10 | |
---|---|---|---|
SPDR MSCI ACWI IMI | 99 % | 3.498 | 18,8 % |
Vanguard FTSE All-World | 90 % | 3.668 | 20,0 % |
Invesco FTSE All-World | 90 % | 2.420 | 20,7 % |
SPDR MSCI ACWI | 85 % | 2.334 | 21,1 % |
Amundi Prime All Country World | 85 % | 2.282 | 21,8 % |
iShares MSCI ACWI | 85 % | 1.686 | 22 % |
Quelle: Internetseiten und Factsheets der Anbieter
Der Welt-ETF mit dem besten Spread
Der Vanguard FTSE All-World hat die geringsten Börsenhandelskosten. Der Spread liegt auf der größten Handelsplattform Xetra bei fünf Basispunkten (0,05 Prozentpunkte). Bei einer Investition von 10.000 € liegt die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis bei 5 €.
Bei drei anderen Welt-ETFs betragen die Handelskosten bis zu 8 Basispunkte. Nur der Invesco FTSE All-World (15 Basispunkte) und der Amundi Prime All Country World (24 Basispunkte) sind etwas illiquider.
Liquiditätsmaß XLM der Deutschen Börse in Basispunkten (10 Basispunkte = 0,1 Prozentpunkte)¹
XLM | |
---|---|
Vanguard FTSE All-World | 5 |
iShares MSCI ACWI | 5 |
SPDR MSCI ACWI IMI | 7 |
SPDR MSCI ACWI | 8 |
Invesco FTSE All-World | 15 |
Amundi Prime All Country World | 24 |
Quelle: Deutsche Börse
¹Die Angaben gelten für Orders von 100.000 €. Laut der Deutschen Börse eignet sich XLM aber auch als Indikator für die Handelskosten bei kleineren Orders. Die Kostenunterschiede würden zwar bei geringeren Ordergrößen kleiner werden, aber nicht verschwinden. Außerdem würden Depotanbieter die einzelnen Sparpläne von Kunden zu größeren Ordern bündeln, sodass die Ordergröße von 100.000 € auch hier ein sinnvoller Indikator sei.
Die Welt-ETFs mit dem geringsten Gegenparteirisiko
ETFs investieren nicht zwangsläufig in die gleichen Wertpapiere, die im Index enthalten sind. Zum einen gibt es Swap-ETFs, die Rendite-Tauschgeschäfte einsetzen – was für unseren Vergleich jedoch nicht relevant ist, weil es sich bei allen untersuchten Welt-ETFs um physisch replizierende ETFs handelt. Sie kaufen die Aktien aus dem Index also tatsächlich ein.
Doch auch physische ETFs können Wertpapiere aus dem Fondsvermögen gegen eine Gebühr verleihen. Dafür erhalten sie andere Wertpapiere als Sicherheiten.
Zwar dürfen ETF-Anbieter keine Schrottpapiere als Sicherheiten annehmen, und der Wert der Sicherheiten muss höher sein als der Wert der verliehenen Wertpapiere. Dennoch eröffnet sich dadurch ein zusätzliches Risiko, das ihr möglicherweise minimieren möchtet.
Hier seht ihr, wie viel Prozent des Fondsvermögens die einzelnen Welt-ETFs in den vergangenen 12 Monaten verliehen haben:
Anteil verliehene Wertpapiere | Maximaler Anteil | Wert der erhaltenen Sicherheiten (Besicherungsquote) | |
---|---|---|---|
Vanguard FTSE All-World¹ | 0,8 % | Keine Angabe | 107,7 % |
Invesco FTSE All-World² | 0,9 % | Keine Angabe | Keine Angabe |
SPDR MSCI ACWI³ | 2,5 % | 5,1 % | 106,3 % |
SPDR MSCI ACWI IMI³ | 3,9 % | 6,9 % | 107 % |
iShares MSCI ACWI⁴ | 7,6 % | 9,4 % | 110,4 % |
Amundi Prime All Country World⁵ | 0 % | Keine Angabe | Keine Angabe |
Quelle: Internetseiten und Jahresberichte der Anbieter
¹ In den 12 Monaten bis zum 30. Juni 2023 | ² In den 12 Monaten bis zum 31. August 2024 | ³ In den 12 Monaten bis zum 28. Juni 2024 | ⁴ In den 12 Monaten bis zum 30. Juni 2024 | ⁵ Amundi erklärte uns gegenüber in einer Antwort auf eine Presseanfrage vom Oktober 2024, der Amundi Prime All Country World betreibe derzeit keine Wertpapierleihe.
Ihr seht: Besonders gut schneiden Vanguard und Invesco ab. Diese verleihen relativ wenige Wertpapiere aus dem ETF. Am meisten verleiht iShares: Hier wurde im Schnitt der 12 Monate bis Ende Juni 2024 rund 8 % des Fondsvermögens verliehen. In der Spitze waren es einmal sogar 9,4 %.
Allerdings ist bei iShares die Besicherungsquote mit über 110 % auch am höchsten. Die erhaltenen Sicherheiten waren also im Schnitt der 12 Monate über 10 % mehr wert als die verliehenen Wertpapiere.
Welcher Welt-ETF ist der beste?
Den pauschal besten Welt-ETF gibt es nicht, denn jeder der sechs ETFs aus unserem Vergleich hat seine Vorteile. Uns konnte besonders der SPDR MSCI ACWI IMI (ISIN: IE00B3YLTY66) überzeugen. Er streut am breitesten, schneidet in puncto Kostenquote und Tracking-Differenz solide ab, hat einen geringen Spread und verleiht nicht viele Wertpapiere.
Der Amundi Prime All Country World (IE0009HF1MK9) besticht durch eine extrem geringe TER. Allerdings ist der ETF noch sehr jung (Auflage am 21. Februar 2024), wodurch sich die Qualität des Fondsmanagements schwer abschätzen lässt.
Außerdem ist der ETF mit einem Spread von 24 Basispunkten relativ illiquide. Gleichwohl war die Performance bislang besser als bei ETFs auf den sehr ähnlich streuenden MSCI ACWI (Stand: Oktober 2024). Das ist ein Anzeichen dafür, dass der ETF kosteneffizient arbeitet.
Fazit: Der richtige Welt-ETF
Mit einem Welt-ETF könnt ihr branchenübergreifend in Unternehmen auf der ganzen Welt investieren und somit einen großen Teil der Weltwirtschaft abdecken.
Der MSCI World ist beliebt, beinhaltet aber keine Aktien aus Schwellenländern und streut daher weniger breit als die Indizes wie der MSCI ACWI oder der FTSE All-World.
Der Vorteil von ETFs, die auch Schwellenländer abdecken: Ihr braucht nur einen ETF, um die gesamte Weltwirtschaft abzubilden, was euch Aufwand beim Rebalancing spart. Allerdings ist der Anteil an US-Aktien und großen Tech-Unternehmen hoch.
Beim Vergleich der verfügbaren ETFs kann unter anderem der SPDR MSCI ACWI IMI (ISIN: IE00B3YLTY66) überzeugen. Er bietet die breiteste Streuung, ein hohes Fondsvolumen und geringe Kosten (TER von 0,17 %). Zudem punktet er mit einer soliden Tracking-Differenz, einem niedrigen Spread und einer moderaten Wertpapierleihe.
Häufige Fragen
Ein Welt-ETF investiert in Unternehmen weltweit und aus allen Branchen. Ein bekannter Weltaktienindex ist der MSCI World. Dieser enthält allerdings keine Unternehmen aus Schwellenländern.
Insgesamt gibt es sechs Welt-ETFs, die weniger als 0,25 % pro Jahr kosten und in Schwellenländer investieren - und zwar auf die Indizes MSCI ACWI, MSCI ACWI IMI, FTSE All-World und den Solactive GBS Global Markets Large & Mid Cap.
Grundsätzlich kommen viele Welt-ETFs in Frage. Uns überzeugt vor allem der SPDR MSCI ACWI IMI (ISIN: IE00B3YLTY66). Er streut am breitesten von allen Welt-ETFs, hat eine relativ geringe Kostenquote (0,17 % pro Jahr), eine solide Tracking-Differenz, einen geringen Spread und verleiht nicht viele Wertpapiere aus dem Fondsvermögen.
Mehr über die verfügbaren Welt-ETFs erfahrt ihr in unserem Test aller breit streuenden Welt-ETFs mit einer TER unter 0,25 %.
Ja, grundsätzlich könnt ihr bloß einen einzigen Welt-ETF besparen. Das hat einige Vorteile, etwa weniger Verwaltungsaufwand und weniger Fehlerquellen (etwa falsches Rebalancing). Mehr über die optimale ETF-Anzahl lest ihr in diesem Artikel.
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