Value-ETFs: Investment in unterbewerte Aktien sinnvoll?
Value-Aktien sind Aktien von Unternehmen, die aktuell als unterbewertet gelten. Während sie in der Vergangenheit oft hohe Renditen erzielten, haben sie in den vergangenen Jahren an Schwung verloren – doch genau das könnte jetzt neue Chancen eröffnen.
Doch lohnt es sich, in einen Value-ETF zu investieren? In diesem Artikel analysieren wir die Vor- und Nachteile dieser Anlagestrategie und diskutieren die Argumente, die für und gegen eine zukünftige Outperformance sprechen.
Value-ETFs investieren in Unternehmen, die als unterbewertet gelten, basierend auf Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV).
Historisch haben Value-Aktien häufig besser abgeschnitten als Growth-Aktien. In den letzten fünf bis zehn Jahren lagen allerdings Growth-Titel vorn, etwa Tech-Konzerne wie Google oder Meta.
Die Meinungen zu Value-ETFs gehen unter Experten auseinander. Manche raten von einem Kauf ganz ab, andere halten ein langfristiges Buy-and-Hold-Investment im Rahmen einer Core-Satellite-Strategie für sinnvoll.
Bei der Auswahl von Value-ETFs sind Faktoren wie eine breite Diversifikation und geringe Kosten wichtig.
Value-ETF – was ist das?
Ein Value-ETF investiert in Aktien, die gering bewertet bzw. „günstig“ sind – etwa nach Bewertungskennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis, dem Kurs-Buchwert-Verhältnis oder der Dividendenrendite.
Solche Unternehmen sind in der Regel bereits länger am Markt und etabliert, im Gegensatz zu Growth-Unternehmen wie Start-ups, die gerade kräftig wachsen.
Der Investmentansatz des Value-Investing geht auf den US-Amerikaner Benjamin Graham zurück. Die Idee dahinter: Eine Aktie hat einen inneren Wert, der von dem Börsenkurs abweichen kann. Value-Investoren versuchen, Aktien zu finden, deren innerer Wert deutlich unter dem aktuellen Kurs liegt. Die Erwartung ist, dass sich der Kurs langfristig dem inneren Wert annähert und die Aktie steigt.
In den vergangenen fünf bis zehn Jahren sind Value-Strategien allerdings nicht gut gelaufen (mehr dazu gleich). Überrenditen konnten vor allem Growth-Unternehmen wie die US-Tech-Giganten erzielen.
Bewertungskennzahlen setzen den aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens ins Verhältnis zu einer anderen betriebswirtschaftlichen Größe.
Value-ETFs nutzen eine oder mehrere solcher Bewertungskennzahlen, um zu entscheiden, ob sich ein Investment in eine Aktie lohnt. Bekannte Bewertungskennzahlen sind unter anderem:
Kurs-Gewinn-Verhältnis: Diese Kennzahl setzt den aktuellen Kurs ins Verhältnis zum Gewinn pro Aktie eines Unternehmens. Liegt das KGV zum Beispiel bei 15, müssen Anleger beim Aktienkauf 15 € für einen Euro Unternehmensgewinn bezahlen.
Kurs-Buchwert-Verhältnis: Dieses Verhältnis gibt an, wie viel Anleger für das Eigenkapital bezahlen, das auf eine Aktie entfällt. Der Buchwert bezeichnet dabei das Eigenkapital eines Unternehmens, also den Unterschied zwischen dem Wert aller Vermögensgegenstände und den Schulden einer Firma aus der Bilanz. Liegt das KBV bei 2, bezahlen Anleger zwei Euro pro Euro Eigenkapital.
Dividendenrendite: Diese Kennzahl setzt die Dividende vor Steuern (Bruttodividende) ins Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs. Liegt die Dividende bei 2 € pro Aktie und der Kurs bei 100 €, beträgt die Dividendenrendite 2 %. Value-Unternehmen haben tendenziell eine hohe Dividendenrendite, da der Kurs vergleichsweise gering ist.
Shiller-KGV: Hierbei handelt es sich um eine Abwandlung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses. Beim Shiller-KGV wird der aktuelle Kurs mit dem durchschnittlichen Unternehmensgewinn pro Aktie der vergangenen zehn Jahre verglichen, wobei das Ganze um die Inflation bereinigt wird.
Sind Value-ETFs sinnvoll?
ETFs mit Value-Aktien gehören zu den sogenannten Faktor-ETFs. Dabei handelt es sich um ETFs, die in Unternehmen investieren, die bestimmte Eigenschaften – sogenannte Faktoren – aufweisen. Dazu gehört auch der Faktor „Value“, der sich auf unterbewertete Unternehmen bezieht. Faktor-Investoren gewichten also Unternehmen mit bestimmten Eigenschaften höher als in einem normalen ETF auf MSCI World und Co.
Unter Experten sind Faktor-ETFs aber umstritten. Kapitalmarktforscher sind sich uneins, ob durch eine Übergewichtung von Faktoren wie Value, Quality oder Size langfristig eine Überrendite drin ist. Mehr dazu lest ihr hier:
Was sind die Vor- und Nachteile von Value-ETFs?
Mögliche Überrendite
Value-Aktien haben historisch deutlich besser performt als Growth-Aktien. Allerdings ist unter Experten umstritten, ob auch künftig mit einer höheren Rendite zu rechnen ist – mehr dazu gleich.
Zyklisches Investment
Value-Unternehmen befinden sich häufig in finanziellen Schwierigkeiten. Die Kurse können daher in Krisen kräftiger einbrechen und in Boomphasen stärker anziehen als bei Growth-Firmen. Ihr holt euch mit einem Value-ETF also möglicherweise mehr Kursschwankung ins Portfolio.Höhere ETF-Gebühren
Die Kostenquote (TER) ist etwas höher als bei normalen Welt-ETFs. Auf der Vergleichsseite justETF hat kein einziger der insgesamt zwölf Value-ETFs eine TER unter 0,25 %. Welt-ETFs liegen üblicherweise unter 0,2 %.Höhere ETF-interne Wertpapierhandelskosten
Bei Value-ETFs sind die Transaktionskosten höher, die dem ETF beim Kauf und Verkauf von Aktien anfallen. Das liegt am höheren Portfolioumschlag: Etwa wurden beim Index MSCI World Enhanced Value 17 % des Portfolios in den vergangenen zwölf Monaten ausgewechselt. Beim MSCI World waren es nur 2 % (Portfolio-Turnover zum 28. Juni 2024).In der Praxis können diese Mehrkosten aber relativ gering ausfallen – je nach ETF. Bei manchen Value-ETFs ist die Tracking-Differenz, also der Unterschied der ETF-Rendite zur Indexrendite, ähnlich gering wie bei Welt-ETFs. Unten seht ihr eine Liste mit der TER und der Tracking-Differenz von Value-ETFs.
Weniger Diversifikation
Value-ETFs enthalten weniger Aktien als ein Welt-ETF. Etwa sind im MSCI World Enhanced Value, auf den mehrere ETFs verfügbar sind (ISIN: IE00BFYTYS33, IE00BP3QZB59, IE00BL25JM42), nur 400 Aktien. Im MSCI World sind es 1.500 Aktien.Dafür kann das Gewicht der zehn größten Unternehmen je nach Value-ETF geringer sein. Etwa machen die Top 10 im MSCI World Enhanced Value bloß 20 % aus, während es im MSCI World 24 % sind (Stand: 31. Juli 2024).
Wie hoch war die Outperformance von Value-Aktien historisch?
Faktor-Investoren verweisen häufig auf die gute Performance von Value-Aktien. Die „Substanzwertaktien“ seien historisch deutlich besser gelaufen als sogenannte Wachstumswerte. Laut Zahlen des „Global Investment Returns Yearbook 2023“ lag die Überrendite weltweit bei 1,8 % pro Jahr zwischen 1900 und 2022.
Die Forscher der London Business School untersuchten dabei Aktienrenditen aus 35 Industrie- und Schwellenländern. Hier seht ihr die Ergebnisse:
(pro Jahr, auf US-Dollarbasis)
USA | UK | Welt¹ | |
---|---|---|---|
Überrendite | 2,9 % | 4,5 % | 1,8 % |
Zahl der Jahre, für die Daten vorlagen | 96 | 68 | 39 |
¹ Durchschnitt für alle Länder
Quelle: Global Investment Returns Yearbook 2023 / Es handelt sich um arithmetische Renditen, also um einen Mittelwert aus allen Jahresrenditen.
In den vergangenen fünf bis zehn Jahren liefen Value-Aktien aber eher schwach. Hier seht ihr die Performance eines ETFs auf den MSCI World Enhanced Value im Vergleich zum MSCI World:
Jahr | Rendite |
---|---|
2015 | 9,3 % |
2016 | 14,5 % |
2017 | 7,8 % |
2018 | -10,4 % |
2019 | 22,1 % |
2020 | -12,5 % |
2021 | 30,9 % |
2022 | -5,0 % |
2023 | 15,7 % |
Jahr | Rendite |
---|---|
2014 | 20,1 % |
2015 | 10,8 % |
2016 | 10,7 % |
2017 | 7,7 % |
2018 | -5,1 % |
2019 | 31,1 % |
2020 | 5,5 % |
2021 | 32,8 % |
2022 | -13,7 % |
2023 | 20,2 % |
Ihr könnt sehen, dass der Value-ETF seit 2015 deutlich hinter dem MSCI World liegt. In acht der neun Kalenderjahre von 2015 bis 2023 war die Jahresperformance des MSCI World besser.
Manche sehen derzeit einen besonders günstigen Zeitpunkt für einen Einstieg in einen Value-ETF. Die Aktien seien nämlich deutlich günstiger bewertet als Growth-Titel, die in Welt-ETFs hoch gewichtet sind. Daher könnte die Rendite künftig höher ausfallen als beim MSCI World, so die Argumentation.
Das Problem: Bereits im Jahr 2018 und zuvor waren entsprechende Argumente zu hören, da schon damals die Bewertung der US-Tech-Giganten ähnlich hoch war wie heute. Dennoch performten Value-Aktien in den folgenden Jahren schwach. Die höchsten Renditen erzielten Anleger mit USA- und Tech-Aktien.
Ihr solltet also bedenken, dass es schwierig ist, zukünftige Kursentwicklungen vorherzusagen, und diese Spekulation Risiken mit sich bringt. Wer passiv anlegen möchte, bleibt besser langfristig (über Jahrzehnte) einem Value-ETF oder anderen ETFs treu. Schließlich schaffen es selbst die meisten professionellen Fondsmanager langfristig nicht, zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen und einen Index zu schlagen.
Warum könnten Value-Aktien auch künftig Überrenditen erzielen?
Faktor-Investoren nennen zwei Hauptgründe, warum der Value-Faktor möglicherweise eine Outperformance erzielen könnte:
Mehr Risiko
Investoren könnten Value-Aktien als riskanter ansehen als Growth-Titel wie Google oder Amazon. „Value-Aktien sind typischerweise Unternehmen, die in Schwierigkeiten sind oder deren Geschäftsaussichten beeinträchtigt sind“, erklären die Autoren des „Global Investment Returns Yearbook 2023“.
Etwa berichten Finanzökonomen in einer Studie aus dem Jahr 2014, dass bei Value-Firmen die Verschuldung und das Ausfallrisiko höher seien. Value-Unternehmen gehen also häufiger pleite.
Investoren könnten daher beim Aktienkauf einen Abschlag für das höhere Risiko verlangen. Sobald sich die Unternehmen erholen, könnten die Kurse dann überdurchschnittlich steigen.
Anlegerirrationalitäten
Neben risikobasierten Argumenten erklären Finanzökonomen die Überrendite mit psychologischen Neigungen, die das Anlageverhalten der Investoren beeinflussen. Hier sind einige dieser sogenannten Anlegerirrationalitäten:
Performance-Chasing
Growth-Aktien sind Aktien, die in den Vorjahren gut gelaufen sind, während Value-Aktien schwach gelaufen sind. Manche Finanzökonomen nehmen daher an, dass Anleger die Performance der jüngeren Vergangenheit in die Zukunft extrapolieren und bei Gewinner-Aktien zu optimistisch sind.
Value-Aktien seien daher unterbewertet und würden infolge überdurchschnittliche Renditen erzielen.Glamour-Aktien gelten als sicherer
Eine weitere Erklärung ist, dass Anleger populäre Aktien von großen Unternehmen als sicherer ansehen als Aktien, die weniger bekannt sind. Aktien von bekannten Growth-Unternehmen seien daher zu hoch bewertet.Ankereffekt
Bei diesem Anlagefehler messen Anleger einem bestimmten Aspekt eines Wertpapiers zu große Bedeutung bei. Etwa argumentieren Forscher der Universität York in einer Studie aus dem Jahr 2015, dass Anleger ein hohes KGV als Gütesiegel ansehen und „die Macht der Regression zum Mittelwert nicht ausreichend würdigen“ – also die Tendenz von Aktien, nach einer Überrendite unterdurchschnittlich zu performen.
Wie lautet die Kritik am Value-Faktor?
Natürlich gibt es auch Finanzökonomen, die von einem Investment in einen Value-ETF abraten – etwa der Portfoliomanager Andreas Beck oder der Finanzprofessor Hartmut Walz.
Hier sind die wichtigsten Argumente der Kritiker:
Erklärungen für den Value-Faktor sind „wenig ansprechend“
Die Autoren des „Global Investment Returns Yearbook 2023“ argumentieren, dass risikobasierte Erklärungen für den Value-Faktor nur schwer empirisch nachweisbar sind. Deshalb werde oft auf irrationales Verhalten von Anlegern verwiesen, obwohl diese Erklärung „theoretisch weniger ansprechend“ sei.
Erklärungen, die die Value-Überrendite auf Anlegerfehler zurückführen, haben nämlich eine Schwäche: Prinzipiell können Anleger dazulernen und ihr Verhalten verändern, sodass die Überrendite verschwindet.
Risikobasierte Erklärungen gelten daher als stichhaltigeres Argument dafür, dass eine Faktor-Überrendite auch künftig fortbestehen wird.
Der Portfoliomanager Andreas Beck sieht die Begründung für den Value-Faktor im Vergleich zu Small Caps ebenfalls skeptisch. „Die Value-Prämie kann man ökonomisch begründen, aber das Eis ist schon ein bisschen dünner“, erklärt er in einem YouTube-Interview.
Ihr solltet euch also überlegen, ob ihr die Erklärungen für eine Value-Outperformance als stichhaltig anseht oder nicht. Wenn es keine überzeugende Erklärung für den Value-Faktor gibt, könnte die hohe Rendite in der Vergangenheit bloß Zufall gewesen sein.
Value kann über lange Zeiträume schlechter laufen als Growth
Der Finanzprofessor Hartmut Walz hält es hauptsächlich für Zufall, dass bestimmte Faktorstrategien historisch Überrenditen erzielt haben. Es gebe zwar positive Faktorrenditen, aber auch negative, schreibt er uns. Das Ganze sei „in weiten Teilen reiner Zufall“ und „zumindest nicht langfristig stabil“.
„Natürlich gibt es makroökonomische Phasen, in denen ,Growth' gegenüber ,Value' outperformt“, erklärt Walz weiter und fügt an: „Aber eben auch gegenläufige Phasen, das ist exakt so, als wenn ich Kindern beim Würfeln zuschaue.“ Historisch habe es lange Zeiträume gegeben, in denen Faktorrenditen nicht zu beobachten gewesen seien.
Etwa performten Value-Aktien laut dem „Global Investment Returns Yearbook“ in den USA und im Vereinigten Königreich jahrzehntelang unterdurchschnittlich. In der Spitze liefen Growth-Aktien in den USA 37 Jahre besser als Value-Aktien, im Vereinigten Königreich 34 Jahre.
Selbst wenn es also eine Value-Überrendite geben sollte, könnte es sein, dass ihr sehr lange warten müsst, bis ihr mit eurem Value-ETF vor einem kapitalisierungsgewichteten Welt-ETF liegt.
(1900 bis 2022)
USA | Vereingtes Königreich | |
---|---|---|
Zahl der Jahre | 37 Jahre | 34 Jahre |
Zeitraum | 1984–2020 | 1987–2020 |
Quelle: Global Investment Returns Yearbook 2023
Lohnt sich ein Value-ETF?
Ob sich ein Value-ETF lohnt, lässt sich natürlich nicht pauschal sagen. Aus unserer Sicht ist es aber weniger sinnvoll, mit Value-ETFs zu spekulieren, also auf kurz- bis mittelfristig steigende Gewinne zu setzen.
Solches Market-Timing geht selbst bei professionellen Fondsmanagern meistens schief. Niemand kann wissen, welche Aktien oder Anlagestrategien künftig höhere Renditen erzielen werden.
Wenn ihr bereit seid, die Risiken zu akzeptieren und langfristig auf Faktor-Investing zu setzen, könnte ein Value-ETF eine Überlegung wert sein. Der Finanzprofessor Olaf Stotz hält etwa ein Weltportfolio für sinnvoll, das neben einem Basisinvestment in den MSCI World auch ETFs auf Faktoren wie Size, Quality oder Value umfasst (auch Core-Satellite-Strategie genannt).
Andere Experten sehen Faktor-Investing und damit auch einen Value-ETF kritisch. Etwa rechnet der Finanzprofessor Hartmut Walz beim Faktor-Investing mit einer Performance, die im Erwartungswert nach Kosten leicht unterhalb eines günstigen Welt-ETFs liegt.
Grund sind laut Walz die höheren Gebühren der Faktor-ETFs. Nach Walz machen Anleger mit Value-ETFs aber auch keinen großen Fehler – sie befänden sich im Schulnotenbereich von 1 bis 2.
Das bedeutet für euch: Eine Outperformance mit Value-ETFs ist möglich, aber nicht sicher. Achtet daher besonders auf niedrige ETF-Kosten.
Mehr über die Argumente von Hartmut Walz und Olaf Stotz sowie Tipps, wie ein Faktor-Portfolio aussehen könnte, lest ihr in diesem Artikel:
Welche Value-ETFs stehen zur Auswahl?
Für Anleger in EU-Länder sind derzeit mehr als ein Dutzend Value-ETFs verfügbar. Hier habt ihr eine Liste mit allen Value-ETFs:
Besonders breit streuen die ETFs von Xtrackers und iShares auf den MSCI World Enhanced Value. Außerdem ist die TER mit 0,25 % pro Jahr vergleichsweise gering. Es gibt auch ETFs auf den MSCI World Enhanced Value, die die Unternehmen nach Nachhaltigkeitskriterien filtern (ESG).
Hier seht ihr die Eckdaten, die Tracking-Differenz und die Diversifikation der ETFs auf den MSCI World Enhanced Value:
Sektor | Anteil |
---|---|
24,4 % | |
15,3 % | |
12,6 % | |
10,6 % | |
9,3 % | |
8,1 % | |
6,8 % | |
4,3 % | |
3,6 % | |
2,5 % | |
2,2 % | |
0,4 % |
Land | Anteil |
---|---|
39,2 % | |
22,9 % | |
10,4 % | |
6,9 % | |
5,1 % | |
sonstige | 4,8 % |
2,7 % | |
1,9 % | |
1,9 % | |
1,7 % |
TOP 10 | Andere |
cisco systems inc | 3,0 % |
intel corporation corp | 2,5 % |
qualcomm inc | 2,2 % |
international business machines co | 2,2 % |
at&t inc | 1,9 % |
verizon communications inc | 1,8 % |
pfizer inc | 1,7 % |
shell plc | 1,5 % |
british american tobacco | 1,5 % |
toyota motor corp | 1,5 % |
andere | 80 % |
Fazit: Value-ETFs
Value-ETFs investieren in Unternehmen, die anhand von Bewertungskennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis als relativ günstig gelten. Diese Unternehmen sind oft etablierte Marktteilnehmer, die jedoch möglicherweise mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind.
Im Gegensatz dazu stehen Growth-Unternehmen, die aufgrund ihrer starken Wachstumsprognosen tendenziell höher bewertet sind, was sich auch in höheren Aktienkursen widerspiegelt.
Historisch gesehen haben Value-Aktien oft besser abgeschnitten als Growth-Aktien. In den letzten fünf bis zehn Jahren lagen jedoch Wachstumswerte, insbesondere US-Tech-Aktien, vorn.
Value-ETFs sind unter Experten umstritten. Manche raten von einem Investment ganz ab, andere halten ein langfristiges Investment im Rahmen einer Core-Satellite-Strategie für sinnvoll.
Wenn ihr in Value-ETFs investiert, solltet ihr auf langfristige Ziele setzen und nicht auf kurzfristige Gewinne spekulieren. Achtet außerdem auf niedrige ETF-Gebühren und eine breite Diversifikation, um das Risiko zu streuen.
Häufige Fragen
Ein Value-ETF investiert in Aktien von Unternehmen, die vergleichsweise günstig sind, etwa nach Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis. Value-Unternehmen sind häufig bereits länger am Markt und weniger bekannt als Growth-Firmen wie Meta oder Google.
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Experten sind sich uneins, ob bei Value-ETFs langfristig eine Outperformance gegenüber normalen Welt-ETFs wahrscheinlich ist.
Der Value-Faktor beschreibt die Tatsache, dass gering bewertete Unternehmen in vielen Ländern über lange Zeiträume besser performt haben als Growth-Aktien oder der breite Markt. Faktor-Investoren erwarten daher, dass Value-Firmen auch künftig outperformen werden und gewichten Value-Aktien höher als in "normalen" Welt-ETFs auf MSCI World und Co.
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