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Small-Cap-ETFs: Ist ein Investment sinnvoll?

Letzte Aktualisierung
26. Aug. 2024

Riskantere Investments bringen in der Regel mehr Rendite – das gilt auch für Small Caps. Kleine Unternehmen sind nämlich stärker verschuldet und weniger breit über Länder und Branchen diversifiziert. Lohnt sich daher ein ETF mit Small Caps, um höhere Renditen abzugreifen?

Wir sehen uns die Vor- und Nachteile von Small-Cap-ETFs genauer an und geben Tipps, wie ihr kleinere Unternehmen in euer Portfolio aufnehmen könnt.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Small-Cap-ETFs enthalten Aktien von Unternehmen mit geringem Börsenwert.

  • Historisch haben kleine Unternehmen höhere Renditen erzielt als große. Außerdem seid ihr mit Small Caps breiter diversifiziert als mit einem Portfolio, das lediglich Large und Mid Caps enthält.

  • Dafür sind die ETF-Gebühren und die ETF-internen Handelskosten bei Small-Cap-ETFs höher. Zudem schwanken die Kurse von Small Caps stärker als die von Large Caps.

  • Ein Investment in einen Small-Cap-ETF ist kein Fehler, aber auch kein Muss. Bereits Weltaktienindizes mit Large und Mid Caps, etwa der MSCI ACWI, streuen sehr breit.

  • Wenn ihr einen Small-Cap-ETF mit in euer Portfolio aufnehmen möchtet, solltet ihr bei der Auswahl auf eine breite Diversifikation und geringe Kosten achten.

Was ist ein Small-Cap-ETF?

Ein Small-Cap-ETF investiert in Unternehmen mit geringem Börsenwert. Der Börsenwert – auch Marktkapitalisierung genannt – errechnet sich aus der Anzahl der Aktien im Umlauf, multipliziert mit dem Kurs der Aktie.

Eine einheitliche Definition des Begriffs Small Caps gibt es nicht. Beim Indexanbieter MSCI gelten folgende Klassifizierungen:

  • Large Caps (große Unternehmen): Die größten 70 % der Unternehmen nach Marktkapitalisierung.

  • Mid Caps (mittelgroße Unternehmen): Die nächsten 15 % der Unternehmen nach Marktkapitalisierung.

  • Small Caps (kleine Unternehmen): Die darauffolgenden 14 % der Unternehmen nach Marktkapitalisierung.

  • Micro Caps (kleinste Unternehmen): Die kleinsten 1 % der Unternehmen nach Marktkapitalisierung.

Small Caps sind dennoch keine Mittelständler. Etwa enthält der SDAX, die Small-Cap-Variante des DAX, Konzerne wie ProSiebenSat.1 Media, Norma oder Deutsche Wohnen. Die Jahresumsätze dieser Konzerne liegen im niedrigen einstelligen Milliardenbereich.

Hier seht ihr die größten Positionen in den Indizes MSCI World Small Cap und MSCI Europe Small Cap:

Größte Unternehmen im MSCI World Small Cap
MSCI World Small Cap
Andere
carvana class a0,2 %
topbuild corp0,2 %
toll brothers inc0,2 %
reinsurance group of america inc0,2 %
caseys general stores inc0,2 %
xpo inc0,2 %
flex ltd0,2 %
tenet healthcare corp0,2 %
usd cash0,2 %
tetra tech inc0,2 %
andere98 %
Basis: iShares MSCI World Small Cap (IE00BF4RFH31), 04.08.2024
Größte Unternehmen im MSCI Europe Small Cap
MSCI Europe Small Cap
Andere
deutsche global liquidity seri0,7 %
zealand pharma0,7 %
marks and spencer group plc0,7 %
addtech class b0,6 %
smith (ds) plc0,6 %
intermediate capital group plc0,6 %
diploma plc0,6 %
weir group plc0,5 %
howden joinery group plc0,5 %
psp swiss property ag0,5 %
andere94 %
Basis: Xtrackers MSCI Europe Small Cap (LU0322253906), 04.08.2024

Was sind die Vor- und Nachteile von Small-Cap-ETFs?

Es gibt gute Gründe für ein Investment in Small-Cap-ETFs, doch auch einige Argumente, die dagegen sprechen. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  • Möglicherweise höhere Renditen
    In den vergangenen zehn Jahren hatten zwar Large Caps die Nase vorn, doch historisch sind Small Caps besser gelaufen. Manche Kapitalmarktforscher erwarten daher, dass Small Caps auch künftig auf sehr lange Sicht – also über mehrere Jahrzehnte hinweg – outperformen werden.

    Wie hoch die Small-Cap-Überrendite historisch war, lest ihr weiter unten.

  • Mehr Diversifikation
    Wenn ihr nicht in Small Caps investiert, klammert ihr einen großen Teil der „Welt-AG“ aus. In MSCI-Indizes machen Small Caps beispielsweise 14 % der Weltwirtschaft aus.

    Der Honorarberater Kevin Kronauer hält ein Investment daher für sinnvoll, aber kein Muss. Grundsätzlich spreche sich die Kapitalmarktforschung für maximale Diversifikation aus, um „unsystematische Risiken wie Einzeltitel-, Länder- und Branchenrisiken“ zu eliminieren, erklärt er uns per E-Mail.

    Ihr seid also durch die Small Caps weniger betroffen, wenn sich die Aktien von großen oder mittelgroßen Unternehmen schlecht entwickeln, und senkt somit euer Anlagerisiko.

  • Möglicherweise mehr Kursschwankung
    Kleine Unternehmen sind häufig höher verschuldet, betreiben ihre Geschäfte in weniger Ländern, sind in weniger Geschäftsfeldern aktiv oder von weniger Lieferanten abhängig.

    Small Caps sind also fragiler als große Unternehmen und werden von Krisen und anderen ungünstigen Entwicklungen härter getroffen. Das kann zu mehr Kursschwankung oder größeren Einbrüchen führen.

    Etwa war die jährliche Volatilität des MSCI World Small Cap in den vergangenen zehn Jahren höher als die des MSCI World (16,6 vs. 13,7 %). Auch der maximale Wertverlust war größer (58 vs. 53,6 %, jeweils zum 28. Juni 2024).

  • Höhere Kosten
    Die TER von Small-Cap-ETFs ist in der Regel etwas höher. Derzeit haben nur 10 der 41 ETFs, die die Vergleichsseite justETF als Small Caps einordnet, eine TER unter 0,3 % pro Jahr (Stand: August 2024). Welt-ETFs sind mit einer TER unter 0,2 % meistens etwas günstiger.

    Außerdem sind die ETF-internen Handelskosten bzw. Transaktionskosten etwas höher. Das hat zwei Gründe: Erstens werden Small-Cap-Aktien weniger an der Börse gehandelt, wodurch die Spanne zwischen dem Kauf- und dem Verkaufspreis (auch Spread oder Geld-Brief-Spanne genannt) höher ausfallen kann.

    Zudem dürfte ein Small-Cap-ETF mehr Aktien innerhalb eines Jahres verkaufen als ein Large-Cap-ETF. Etwa wurden im MSCI World Small Cap in den vergangenen zwölf Monaten 11 % des Portfolios ausgewechselt, während es im MSCI World nur 2 % waren (Turnover-Rate zum 28. Juni 2024).

  • Möglicherweise mehr Portfolio-Komplexität
    Mit einem Small-Cap-ETF habt ihr einen zusätzlichen ETF im Portfolio. Das erhöht den Aufwand und kann zu mehr Anlagefehlern führen, etwa beim Rebalancing.

Ist ein Investment in einen Small-Cap-ETF sinnvoll?

Generell gibt es unter Kapitalmarktforschern zwei Hauptgründe, warum ein Small-Cap-ETF sinnvoll sein kann:

  • 1.

    Maximale Diversifikation: Ein breites Investment in die Weltwirtschaft minimiert das Anlagerisiko. Durch die Aufnahme von Small-Cap-Aktien ins Portfolio erhöht sich die Diversifikation, was das Risiko weiter reduziert.

  • 2.

    Outperformance: Einige Experten empfehlen, Small-Cap-Aktien höher zu gewichten als in einem kapitalisierungsgewichteten ETF, beispielsweise über die 14 % in MSCI-Indizes hinaus. Das Ziel ist eine Outperformance im Vergleich zu traditionellen Welt-ETFs. Dieser Investmentansatz, bei dem bestimmte Unternehmensarten höher als in Welt-ETFs gewichtet werden, wird auch Faktor-Investing genannt.

Während die erste Begründung unter Experten weitgehend unstrittig ist, gehen die Meinungen zum Faktor-Investing auseinander. Befürworter wie der Finanzökonom Gerd Kommer und der Kapitalmarktforscher Olaf Stotz sehen darin einen sinnvollen Ansatz. Kritiker wie die Finanzprofessoren Martin Weber und Hartmut Walz lehnen Faktor-Investing ab.

Sehen wir uns daher die Argumente, die für und gegen Faktor-Investing mit Small Caps sprechen, einmal genauer an.

Wie hoch war die Rendite von Small Caps historisch?

Befürworter von Faktor-Investing begründen eine Übergewichtung von Small Caps unter anderem mit der langfristig höheren Rendite kleiner Unternehmen. Diese lag laut dem „Global Investment Returns Yearbook 2023“ weltweit im Schnitt bei 2,7 % pro Jahr von 1900 bis 2022.

Die Forscher der London Business School untersuchten Aktienrenditen aus 35 Industrie- und Schwellenländern. Hier seht ihr die Ergebnisse:

Überrendite von Small Caps gegenüber Large Caps

(pro Jahr von 1900 bis 2022, auf US-Dollarbasis)

USA

Vereinigtes Königreich

Welt¹

Überrendite²

2,0 %

2,8 %

2,7 %

Quelle: Global Investment Returns Yearbook 2023
¹ Bei der Angabe in der Spalte „Welt“ handelt es sich um einen Durchschnittswert für alle Länder.
² Es handelt sich um arithmetische Renditen, also um einen Mittelwert aus allen Jahresrenditen.

Auch der MSCI World Small Cap und der MSCI Europe Small Cap liefen langfristig besser als der MSCI World bzw. der MSCI Europe. In den letzten zehn Jahren schnitt allerdings der MSCI World besser ab, während der MSCI Europe in den letzten drei und fünf Jahren vorn lag.

In der folgenden Tabelle könnt ihr aber auch sehen, dass die Überrendite mit einer höheren Volatilität einherging. Setzt man die Rendite ins Verhältnis zur Kursschwankung, was von der Sharpe Ratio ausgedrückt wird, waren Large Caps besser:

MSCI-Indizes im 10-Jahres Performancevergleich

(zum 28. Juni 2024, in Euro, jeweils net-total-return-Index)

Rendite

Volatilität

Sharpe Ratio

MSCI World

11,9 %

13,7 %

0,87

MSCI World Small Cap

8,9 %

16,6 %

0,63

MSCI Europe

6,7 %

14,0 %

0,54

MSCI Europe Small Cap

6,9 %

17,3 %

0,50

MSCI Emerging Markets*

2,8 %

17,2 %

0,15

MSCI Emerging Markets Small Cap*

5,1 %

17,6 %

0,28

Quelle: Index-Factsheets
* Angaben auf US-Dollarbasis

Der Finanzprofessor Hartmut Walz hält es daher nicht für sinnvoll, Small Caps höher zu gewichten als in einem Marktportfolio.

Er sehe die höhere Rendite von Small Caps als eine Kompensation für größeres Risiko, erklärt Walz uns gegenüber. „Wenn der Anleger diese Volatilität wieder kompensieren möchte, muss er den Anteil der kursrisikobehafteten Anlagen leicht zurückfahren und den Anteil kursrisikoarmer Anlagen (Geldmarktpapiere, Tagesgelder etc.) erhöhen.“

Die folgende Tabelle zeigt die Performance des MSCI World im Vergleich zum MSCI World Small Cap. Ihr könnt sehen, dass die Renditen beim MSCI World in acht der zehn Jahre von 2014 bis 2023 höher waren:

Letzte 10 Jahre
Letzte 15 Jahre
Maximaler Zeitraum
32,8 %
Bestes Jahr (2021)
-13,7 %
Schlechtestes Jahr (2022)
11,1 %
⌀ Rendite pro Jahr
187,2 %
Gesamtrendite
JahrRendite
201420,1 %
201510,8 %
201610,7 %
20177,7 %
2018-5,1 %
201931,1 %
20205,5 %
202132,8 %
2022-13,7 %
202320,2 %
Basis: Amundi MSCI World II (FR0010315770) in EUR
Rendite der letzten 10 Jahre
30,2 %
Bestes Jahr (2019)
-14,1 %
Schlechtestes Jahr (2022)
9,1 %
⌀ Rendite pro Jahr
137,9 %
Gesamtrendite
JahrRendite
201416,5 %
201511,6 %
201615,9 %
20177,2 %
2018-11,5 %
201930,2 %
20205,4 %
202125,4 %
2022-14,1 %
202312,6 %
Basis: SPDR MSCI World Small Cap (IE00BCBJG560) in EUR
Ist aktuell ein guter Zeitpunkt, um in Small Caps zu investieren?

Manche sehen derzeit (August 2024) einen günstigen Zeitpunkt, um in Small Caps einzusteigen. Die Aktien seien in den vergangenen Jahren schwach gelaufen und daher niedrig bewertet.

Die Rendite könnte deswegen künftig höher ausfallen – nicht zuletzt, weil die Zentralbanken die Zinsen bald wieder senken könnten. Davon würden die höher verschuldeten Small Caps profitieren, so die Argumentation.

Letztlich kann aber niemand wissen, welche Aktien künftig outperformen werden. Selbst professionelle Fondsmanager schaffen es meistens nicht, zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen und einen Index zu schlagen. Diese setzen sich aber rund um die Uhr mit Finanzmärkten auseinander, halten Doktortitel von Top-Universitäten und dürften daher wesentlich mehr von der Börse verstehen, als ihr es tut.

Deshalb ist es vermutlich besser, sich einfach auf eine Strategie festzulegen, etwa auf eine bestimmte Gewichtung eines Small-Cap-ETFs im Portfolio, und die Gewichtung langfristig beizubehalten.

Warum könnten Small Caps höhere Renditen erzielen?

Faktor-Investoren führen mehrere Erklärungen an, warum Small-Cap-Aktien auch künftig outperformen sollen. Diese lauten:

  • Höheres Risiko
    Kleine Unternehmen sind häufig höher verschuldet und in sich weniger diversifiziert. Sie haben etwa weniger Absatzmärkte, Produktionsstätten, Geschäftssparten, Lieferanten oder liquide Rücklagen. Das macht sie verwundbarer in Krisen und in anderen ungünstigen Entwicklungen.

    Investoren könnten sie daher als ein riskanteres Investment ansehen und die Aktien bloß zu einem geringeren Preis kaufen.

    Etwa hält der Portfoliomanager Andreas Beck diese Erklärung in einem YouTube-Video für schlüssig. „Unternehmen, die kleiner sind, können ihre Aktien nur zu schlechteren Bewertungen an den Markt bringen“, erklärt er.

  • Illiquidität
    Aktien von kleinen Unternehmen werden in der Regel weniger an der Börse gehandelt. Investoren haben es daher schwerer, einen Käufer zu finden, der ihnen eine Small-Cap-Aktie zu einem guten Preis abkauft. Daher verlangen Investoren schon beim Kauf einen Abschlag für die Illiquidität.

  • Intransparenz
    Bei Small Caps könnten Investoren das Gefühl haben, weniger Informationen über das Unternehmen zu besitzen. Diese Unternehmen werden möglicherweise von weniger Analysten beobachtet und stehen seltener im Fokus der Öffentlichkeit.

    Daher könnten sich Investoren einen Preisabschlag wünschen, um das höhere Risiko und die geringere Transparenz beim Kauf solcher Aktien auszugleichen.

Diese drei Gründe – so Befürworter von Faktor-Investing – könnten dafür sorgen, dass Small-Cap-Aktien relativ gering bewertet sind und deshalb künftig überdurchschnittliche Renditen erzielen werden.

Welche Argumente sprechen gegen Faktor-Investing mit Small Caps?

Kritiker lehnen eine Übergewichtung von Small Caps unter anderem aus den folgenden Gründen ab:

  • Höhere Rendite geht mit mehr Kursschwankung einher
    Hartmut Walz, Finanzökonom an der Hochschule Ludwigshafen, erklärt uns gegenüber, es gebe durchaus einen „überwiegend positiven Small-Cap-Faktor“. Allerdings sei die höhere Rendite eine Entschädigung für die größere Kursschwankung der Aktien.

    Wollten Anleger die zusätzliche Volatilität kompensieren, müssten sie das Portfolio umstrukturieren. Sie müssten den Anteil von Anlagen, die im Kurs stark schwanken, reduzieren und den Anteil von kursschwankungsarmen Anlagen (z. B. Tagesgeld) erhöhen. Am Ende stünden Anleger auch nicht besser da als bei einer normalen Gewichtung der Small Caps.

  • Small-Cap-Überrendite ist relativ gering
    Laut den Autoren des „Global Investment Returns Yearbook 2023“ sei die Überrendite der Small Caps gemäß neuer Studien „bescheiden“. Manche Finanzökonomen sind sogar der Ansicht, es habe nie eine Überrendite von kleinen Firmen gegenüber großen gegeben.

  • Small-Cap-Überrendite kann lange auf sich warten lassen
    Historisch konnten Small Caps über lange Zeiträume schwächer laufen als Large Caps. Laut dem „Global Investment Returns Yearbook 2023“ dauerte es in den USA einmal 30 Jahre (von 1946 bis 1975), genau wie im Vereinigten Königreich (1979 bis 2008).

Lohnt sich ein Small-Cap-ETF?

Ob sich ein Small-Cap-ETF lohnt, lässt sich leider nicht pauschal beantworten, weil niemand in die Zukunft sehen kann. Grundsätzlich ist ein Investment in Small Caps vermutlich kein Fehler, aber auch kein Muss. Bereits ein Welt-ETF ohne Small Caps, etwa auf den MSCI ACWI, streut sehr breit. Zudem sind die Kosten bei Small-Cap-ETFs etwas höher.

Ob eine Übergewichtung von Small Caps sinnvoll ist, ist unter Experten aber umstritten. Finanzprofessor Hartmut Walz lehnt dies etwa ab. Er erklärt uns gegenüber, der Small-Cap-Faktor sei „entzaubert“, weil die höhere Rendite mit einer höheren Volatilität einhergehe.

Andere Experten wie der Finanzprofessor Olaf Stotz erachten Faktor-Investing mit Small Caps hingegen für sinnvoll. Daraus würden sich „Renditechancen erwarten lassen“. Wie ihr ein Faktor-Portfolio mit einem Small-Cap-ETF aufbauen könnt, lest ihr hier:

Wie kann man in Small Caps investieren?

Ihr könnt über drei Wege in Small Caps investieren:

  • 1.

    Über einen einzigen Welt-ETF: In einem ETF auf den FTSE All-World oder den MSCI ACWI IMI sind neben den Aktien von großen und mittelgroßen Unternehmen auch Small Caps enthalten.

  • 2.

    Über Ein-Faktor-ETFs: Es gibt auch ETFs, die nur Aktien von kleinen Unternehmen enthalten, etwa ETFs auf den MSCI World Small Cap oder den MSCI Europe Small Cap.

  • 3.

    Multifaktor-ETFs: Multifaktor-ETFs gewichten Unternehmen mit bestimmten Eigenschaften höher als normale Welt-ETFs. Solche ETFs gewichten in der Regel auch Small Caps höher. Ein Beispiel dafür ist der Gerd Kommer ETF.

Bei der Wahl eines Small-Cap-ETFs solltet ihr unter anderem auf die Kosten und die Diversifikation achten. Ein ETF auf den MSCI World Small Cap ist beispielsweise deutlich breiter diversifiziert und vermutlich günstiger als ein ETF auf den SDAX.

Mehr Tipps zur Auswahl des richtigen Small-Cap-ETFs findet ihr hier:

Fazit: Small-Cap-ETFs

Small-Cap-ETFs investieren in Aktien von Unternehmen mit geringem Börsenwert. Jene gelten als renditeträchtiger als Aktien von großen Unternehmen. So liefen kleine Firmen über die vergangenen 20 und 120 Jahre besser als Large Caps – allerdings schwankten die Kurse dafür kräftiger.

Ein Small-Cap-ETF kann somit sinnvoll sein, wenn ihr die Diversifikation eures Portfolios erhöhen und auf höhere Renditen spekulieren möchtet. Eine gezielte Investition in Small Caps ist aber kein Muss: Bereits mit klassischen Welt-ETF ohne Small Caps, beispielsweise auf den MSCI ACWI, streut ihr sehr breit.

Bei der Auswahl von Small-Cap-ETFs solltet ihr Faktoren wie die Kosten und die Diversifikation berücksichtigen, die sich auf das Risiko und die Renditen auswirken.

Häufige Fragen

Was ist ein Small-Cap-ETF?

Ein Small-Cap-ETF enthält Aktien von Unternehmen, deren Börsenwert vergleichsweise niedrig ist. Bekannte Small-Cap-Indizes sind etwa der MSCI World Small Cap, der MSCI Europe Small Cap oder der SDAX. Deutsche Small Caps, die im SDAX gelistet sind, sind etwa das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen oder die Supermarktkette Norma.

Ist ein Small-Cap-ETF sinnvoll?

Ein Small-Cap-ETF kann sinnvoll sein, aber ist kein Muss. Bereits mit einem ETF auf den MSCI ACWI, der "nur" Aktien aus Industrie- und Schwellenländern enthält (keine Small Caps), streut ihr sehr breit. Außerdem sind die ETF-Gebühren und die ETF-internen Handelskosten bei Small-Cap-ETFs in der Regel etwas höher.

Sind im MSCI ACWI Small Caps?

Im Weltaktienindex MSCI ACWI sind keine Small Caps enthalten. Der Index investiert bloß in große und mittelgroße Unternehmen aus knapp 50 Industrie- und Schwellenländern. Er bildet dabei die obersten 85 % der Marktkapitalisierung in diesen Ländern ab. Als Small Caps gelten bei MSCI die anschließenden 14 %. Das kleinste 1 % der Unternehmen wird Micro Caps genannt.

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Elias Huber arbeitet als freier Journalist in Frankfurt am Main. Der studierte Volkswirt schreibt vor allem über Wirtschaft und Geldanlage.
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