ETF-Anbieter Vergleich: Auf was muss ich bei der Wahl des ETF-Anbieters achten?
SPDR, Vanguard, iShares, Amundi, Xtrackers – die Liste der ETF-Anbieter ist lang. In Europa gibt es mehr als 55 Anbieter, und allein für den beliebten MSCI World Index existieren ETFs von neun unterschiedlichen Emittenten.
Doch sind alle ETF-Anbieter gleich gut oder manche besser als andere? Wir haben die großen Emittenten hinsichtlich Schließungen, ETF-Performance und weiteren Kriterien miteinander verglichen und zeigen euch, worauf es bei der Wahl des richtigen Anbieters ankommt.
Der ETF-Anbieter wählt die Wertpapiere im ETF aus, verwaltet den ETF und erstellt die gesetzlich vorgeschriebenen Informationsunterlagen.
Die Marktführer sind in Europa iShares (45 % Marktanteil im Jahr 2023), Amundi (13 %) und Xtrackers (10 %). Weitere wichtige Anbieter sind Vanguard und State Street (SPDR).
Wenn ihr ETFs auf denselben Index vergleicht, ist der ETF-Anbieter ein wichtiges Auswahlkriterium. Große, etablierte Anbieter sind grundsätzlich zuverlässiger, da Übernahmen oder Verkäufe weniger wahrscheinlich sind.
In unserem Vergleich schneidet Vanguard am besten ab, aber auch iShares, State Street (SPDR), UBS, HSBC und Invesco können eine gute Bilanz vorweisen. Etwas zurück liegen Amundi und Xtrackers. Vergleichskriterien waren die Unternehmensgröße der Anbieter, die Zahl der Schließungen und Fusionen, die Performance der ETFs und die Preispolitik.
Was ist ein ETF-Anbieter?
Ein ETF-Anbieter, auch ETF-Sponsor oder ETF-Emittent genannt, ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen, das ETFs herausgibt und verwaltet. Üblicherweise handelt es sich um große Banken wie die UBS oder um Vermögensverwalter wie BlackRock (die Muttergesellschaft von iShares).
Der ETF-Anbieter wählt den Referenzindex und die Wertpapiere im ETF aus, legt die Höhe der Gebühren fest und erstellt die gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen. Außerdem kümmert er sich um die tägliche Verwaltung des ETFs.
Wer sind die wichtigsten ETF-Anbieter?
Laut dem Fondsanalyseunternehmen Thomson Reuters Lipper dominieren einige wenige Anbieter den europäischen Markt. Zehn der insgesamt 55 Emittenten verwalten über 93 % aller Anlegergelder in ETFs. Hier sind die drei größten:
- 1.
Der Marktführer iShares – eine Tochter von BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt – vereinigt allein 45 % des ETF-Markts auf sich.
- 2.
Der französische Vermögensverwalter Amundi hat 13,4 % Marktanteil und verwaltet 207 Mrd. € Anlegergelder.
- 3.
Xtrackers, eine Tochter der Deutschen Bank, hat einen Marktanteil von 10 % und verwaltet 162 Mrd. €.
Hier seht ihr die größten Anbieter in Europa nach den verwalteten Anlegergeldern:
Die größten ETF-Anbieter in Europa nach verwalteten Anlegergeldern (in Mio. Euro)
Stand: 31. März 2024, Quelle: Refinitiv
Wie schneiden die ETF-Anbieter im Vergleich ab?
Manche ETF-Anbieter können eine deutlich bessere Bilanz vorweisen als andere. Etwa haben sie in den vergangenen zehn Jahren weniger ETFs geschlossen oder fusioniert:
Fusionen und Schließungen je nach Anbieter
Eine Fusion oder eine Schließung eines ETFs kann für euch als Anleger nachteilig sein:
Bei einer Schließung wird der ETF aufgelöst und ihr erhaltet euer Geld zurück. Das Problem: Wird der ETF zu einem Zeitpunkt aufgelöst, nachdem die Kurse stark gefallen sind und viele Anleger Anteile verkauft haben, könnt ihr Verluste nicht mehr aussitzen.
Habt ihr Kursgewinne mit dem ETF gemacht, müsst ihr diese versteuern. Dabei fallen Kapitalertragssteuern von rund 25 % an (abzüglich eines Freibetrags von 1.000 € pro Person in Deutschland). Dieses Geld kann euch keine weiteren Zugewinne abwerfen und ist daher unwiederbringlich verloren. Außerdem müsst ihr euch um die Wiederanlage kümmern, was Aufwand bedeutet. Mehr zur ETF-Schließung lest ihr in unserem Artikel zur ETF-Pleite.
Bei einer Fusion können ebenfalls Kapitalertragssteuern fällig werden, wenn die beiden ETFs ihren Sitz in unterschiedlichen Ländern haben. Die Verschmelzung des sich auflösenden ETFs wird dann steuerlich als Verkauf gewertet.
Zudem kann es vorkommen, dass Anbieter bei einer Fusion die Anlagestrategie des ETFs ändern. Etwa wurden in der Vergangenheit aus normalen ETFs nachhaltige ETFs; zum Beispiel wurde aus dem „Lyxor Nikkei 225“ nach der Übernahme durch Amundi ein „Amundi MSCI Japan ESG“.
Der Fondsanalyst Ali Masarwah hat untersucht, bei welchen Anbietern in den vergangenen zehn Jahren eine Fusion oder Schließung besonders häufig vorkam. Hier seht ihr die Ergebnisse:
an allen ETFs eines Anbieters, die bereits im April 2014 existierten und bis März 2024 nicht geschlossen oder fusioniert wurden
Anbieter | ETFs am Start (April 2014) | Übrig geblieben sind (März 2024) | Anteile überlebende ETFs |
---|---|---|---|
Vanguard | 9 | 9 | 100 % |
PIMCO | 6 | 6 | 100 % |
VanEck | 11 | 10 | 91 % |
HSBC | 23 | 20 | 87 % |
iShares | 231 | 196 | 85 % |
Deka | 39 | 33 | 85 % |
UBS | 58 | 43 | 74 % |
SPDR | 55 | 36 | 65 % |
Invesco | 71 | 46 | 65 % |
Xtrackers | 156 | 90 | 58 % |
Amundi | 134 | 35 | 26 % |
BBVA | 6 | 2 | 33 % |
BNP Paribas | 21 | 4 | 19 % |
Lyxor | 167 | 0 | 0 % |
Quelle: „ETF-Fusionen machen Anlegern das Leben schwer“, envestor
Ihr seht, eine Fusion oder Schließung kam besonders häufig bei Xtrackers und Amundi vor. Amundi schloss oder fusionierte 74 % aller ETFs, die im April 2014 existierten, in den folgenden zehn Jahren bis März 2024. Bei Xtrackers waren es 42 %.
Am besten schneidet Vanguard ab, wo kein einziger ETF geschlossen oder fusioniert wurde. Danach folgen unter den großen Anbietern iShares (15 %), UBS (26 %) sowie SPDR/State Street und Invesco (jeweils 35 %).
Eine unterdurchschnittliche Bilanz muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Anbieter auch künftig mehr ETFs schließen oder fusionieren wird. Das schwache Abschneiden von Amundi lässt sich beispielsweise damit erklären, dass die Franzosen im Jahr 2021 den ETF-Anbieter Lyxor übernommen haben. Das war damals der drittgrößte ETF-Anbieter in Europa.
Zahlreiche Lyxor-ETFs wurden daraufhin mit Amundi-ETFs fusioniert oder ganz geschlossen. Für Anleger konnte das ein Ärgernis sein, weil bei einigen Lyxor-ETFs die Anlagestrategie oder das Fondsdomizilland geändert wurden, wie Ali Masarwah in seiner Analyse berichtet. Ohne die Lyxor-Übernahme würde die Bilanz von Amundi vermutlich besser aussehen.
Das gute Abschneiden von Vanguard liegt unter anderem daran, dass die US-Amerikaner keine Themen- und Branchen-ETFs anbieten. Diese werden häufiger geschlossen oder fusioniert als marktbreite ETFs auf MSCI World und Co., wie die Analyse von Masarwah zeigt.
Dennoch sind die Unterschiede natürlich enorm. Laut Masarwah überlebten selbst 37 % der weltweit streuenden ETFs nicht die gesamten zehn Jahre. So hoch war der Anteil der Fusionen und Schließungen in der Kategorie „Global Equity Large Cap Blend“, in die auch MSCI World-ETFs fallen. Eine gute ETF-Bilanz eines Anbieters ist also definitiv ein Pluspunkt.
Performance der ETFs je nach Anbieter
Ali Masarwah untersuchte neben der Häufigkeit von Schließungen und Fusionen auch die Erfolgsquote der ETF-Anbieter. Dazu ermittelte er, ob ein ETF in den zehn Jahren bis März 2024 besser war als der Durchschnitt aller aktiven Fonds und ETFs in einer Kategorie – etwa als alle Fonds und ETFs, die weltweit in Aktien von großen Unternehmen investieren (Kategorie „Global Equity Large Cap Blend“).
Hier seht ihr die Ergebnisse:
Anbieter | ETFs überlebt und outperformed |
---|---|
Vanguard | 88,9% |
VanEck | 72,7% |
HSBC | 69,6% |
iShares | 60,2% |
UBS | 58,6% |
Deka | 51,3% |
State Street | 49,1% |
Invesco | 45,1% |
Xtrackers | 37,2% |
BBVA | 33,3% |
Natixis | 33,3% |
Finex | 28,6% |
PIMCO | 28,6% |
Amundi | 20,9% |
BNP Paribas | 19,0% |
Handelsbanken | 13,3% |
Lyxor | 0,0% |
THEAM | 0,0% |
FundRock | 0,0% |
ETF Securities | 0,0% |
Quelle: Ali Masarwah (envestor.de)
Am besten schneidet wieder Vanguard ab: 89 % aller ETFs wurden nicht geschlossen und waren gleichzeitig besser als der Kategorieschnitt aller Fonds und ETFs. Danach kommen unter den großen Anbietern HSBC (70 %), iShares (60 %), UBS (59 %) und State Street mit 49 %. Zurück liegen Xtrackers und Amundi (37 bzw. 21 %).
Die starke Performance von Vanguard dürfte unter anderem auf die Produktstrategie des Unternehmens zurückzuführen sein. Wie erwähnt bietet Vanguard keine Themen- oder Branchen-ETFs an, sondern nur marktbreite ETFs auf den FTSE All-World, den S&P 500 und Co.
Spezialisierte ETFs werden häufiger geschlossen und schneiden gegenüber aktiven Fonds weniger stark ab, weil sie öfter in weniger informationseffiziente Kapitalmärkte investieren, etwa in Schwellenländer oder Small Caps. Außerdem sind die Gebühren von spezialisierten ETFs höher.
Preispolitik der Anbieter
Manche ETF-Anbieter verfolgen eine Preispolitik, die für Anleger nachteilig ist: Sie eröffnen neue ETFs mit einer günstigen TER und lassen alte ETFs mit einer höheren TER weiterlaufen.
Etwa bietet iShares zwei MSCI World-ETFs mit unterschiedlichen Kostenquoten – einen 2009 eröffneten ETF mit einer TER von 0,2 % pro Jahr und einen älteren, 2005 eröffneten ETF mit einer TER von 0,5 %.
Die Anleger in den alten ETFs, die das nicht bemerken und ihren Sparplan weiterlaufen lassen, profitieren nicht von den zwischenzeitlich gesunkenen Gebühren am Markt.
Das Onlinemedium Deutsche Wirtschaftsnachrichten hat überprüft, bei welchen Anbietern eine solche Preisgestaltung häufig vorkommt. Dazu untersuchte DWN stichprobenweise alle ETFs auf neun beliebte Indizes, etwa den MSCI World oder den S&P 500. Hier seht ihr die Ergebnisse:
Stand: August 2024
Anbieter | Zahl der Indizes, bei denen mindestens zwei ETFs mit einer unterschiedlich hohen TER angeboten wurden |
---|---|
Amundi | 6 |
Xtrackers | 4 |
iShares** | 2 |
UBS | 1 |
Invesco** | 1 |
SPDR, Deka, BNP Paribas, HSBC | 0 |
Quelle: Deutsche Wirtschaftsnachrichten
*Untersucht wurden alle ETFs auf der Vergleichsplattform justETF auf die Aktienindizes Dax, S&P 500, MSCI Emerging Markets, MSCI World, MSCI Europe, Stoxx Europe 600, Nasdaq 100, MSCI ACWI und MSCI ACWI IMI.
**iShares führt neben mehreren ETFs auf den MSCI World mit einer unterschiedlichen TER auch zwei ETFs auf den Nasdaq 100. Bei diesen sind die Kostenunterschiede allerdings sehr gering (TER von 0,31 und 0,33 %). Invesco führt zwei ETFs auf den Nasdaq 100 mit einer TER von 0,2 und 0,3 %. Allerdings handelt es sich bei dem günstigen ETF um einen synthetischen ETF. Diese gelten in der Verwaltung als kostengünstiger als physische ETFs. Die UBS führt drei ETFs auf den MSCI World mit Kostenquoten von 0,3 und 0,1 %.
Ihr seht, dass insbesondere Amundi und Xtrackers ETFs auf den gleichen Index mit unterschiedlichen TERs anbieten. Etwa führt Amundi sieben ETFs auf den MSCI Emerging Markets mit Kostenquoten von 0,14 bis 0,55 % pro Jahr. Xtrackers bietet vier MSCI World-ETFs mit einer TER zwischen 0,12 und 0,45 % an.
Für euch als Anleger können diese Kostenunterschiede nachteilig sein. Wenn ein ETF 0,2 % statt 0,5 % pro Jahr kostet, habt ihr bei einem monatlichen Sparplan von 100 oder 1.000 € nach 30 Jahren rund 5 % mehr Endvermögen (Annahme: 7 % Rendite pro Jahr).
Kleine Unterschiede in den Nachkommastellen der TER können sich also auf vier- bis fünfstellige Verluste summieren.
Unternehmensgröße des Anbieters und Übernahmerisiko
Kleine ETF-Anbieter werden häufig von großen Unternehmen aufgekauft. Dann können selbst ETFs mit über 100 Millionen Euro Fondsvermögen aufgelöst werden, erklärt der Fondsanalyst Ali Masarwah gegenüber dem Onlinemedium Deutsche Wirtschaftsnachrichten.
Etwa übernahm die Tech-Fondsmanagerin Cathie Woods mit ihrem Unternehmen Ark Invest den Anbieter Rize ETF, der vor allem Themen-ETFs herausgibt. Vier Rize-ETFs wurden nach der Übernahme im September 2023 geschlossen, wie das Fachmedium Das Investment berichtet.
Größere Anbieter können also als verlässlicher gelten. Besonders groß sind in Europa Amundi und Xtrackers, aber auch hinter US-Anbietern verbergen sich riesige Unternehmen.
Hier seht ihr eine Liste der größten Vermögensverwalter der Welt, auf der auch BlackRock (iShares), State Street (SPDR) und Invesco zu finden sind:
(in Milliarden US-Dollar)
Quelle: Statista
Für euch bedeutet das: Bei großen Vermögensverwaltern oder großen Banken wie der UBS dürfte eine Konzernübernahme oder ein Verkauf der ETF-Sparte weniger wahrscheinlich sein. Bei kleinen, kaum bekannten Anbieter ist die Gefahr größer.
Daher kann es je nach ETF-Angebot sinnvoll sein, im Zweifel einem großen Anbieter den Vorzug zu geben.
Welcher ETF-Anbieter ist der beste?
Den pauschal besten ETF-Anbieter gibt es natürlich nicht, weil alle Emittenten unterschiedlich sind. Vanguard führt beispielsweise bloß marktbreite ETFs und ist keine Option für aktive oder Themen-ETFs. Pimco hat nur Anleihen-ETFs im Angebot. Andere Anbieter konzentrieren sich wiederum ausschließlich auf Themen-ETFs.
In unserem Vergleich schneidet Vanguard am besten ab: Zum einen gab es keine Schließung und Fusion bei allen ETFs, die bereits im April 2014 existierten (bis März 2024). Außerdem liefen Vanguard-ETFs im Vergleich zu anderen ETFs und aktiven Fonds meistens überdurchschnittlich und der US-Vermögensverwalter verfolgt auch keine nachteilige TER-Preispolitik (siehe oben für Details).
Hier seht ihr die Ergebnisse unseres Vergleichs zusammengefasst:
Stand: August 2024
Anbieter | Fusionen und Schließungen in den vergangene 10 Jahren* | Erfolgsquote in den vergangenen 10 Jahren* | Nachteilige Preispolitik | Unternehmensgröße |
---|---|---|---|---|
Vanguard | 0 % | 89 % | Nein | Zweitgrößter Vermögensverwalter der Welt |
iShares | 15 % | 60 % | Ja, aber nur bei einem ETF | Größter Vermögensverwalter der Welt |
SPDR | 35 % | 49 % | Nein | Viertgrößter Vermögensverwalter der Welt |
UBS | 26 % | 59 % | Ja, aber nur bei einem ETF | Etablierte Großbank (größte Bank der Schweiz) |
HSBC | 13 % | 70 % | Nein | Großbank aus Großbritannien |
Invesco | 35 % | 45 % | Nein | Rang 14 auf der Liste der größten Vermögensverwalter der Welt und siebtgrößter ETF-Anbieter in Europa |
Xtrackers | 42 % | 37 % | Ja | Zweitgrößter ETF-Anbieter aus Europa |
Amundi | 74 % | 21 % | Ja | Größter ETF-Anbieter in Europa und neuntgrößter Vermögensverwalter der Welt |
Quelle: Recherchen von Zendepot
*Die Prozentangaben stammen aus der oben zitierten Analyse von Ali Masarwah und beziehen sich auf alle ETFs mit Sitz in Europa, die bereits im April 2014 existierten und im folgenden 10-Jahreszeitraum geschlossen oder fusioniert wurden. Die Erfolgsquote gibt an, wie viele ETFs in den zehn Jahren ab April 2014 nicht geschlossen oder fusioniert wurden und gleichzeitig den Durchschnitt aller aktiven Fonds und ETFs in ihrer Kategorie übertrafen.
Amundi und Xtrackers liegen in unserer Analyse etwas zurück. Zum einen gab es mehr Schließungen und Fusionen als bei anderen ETF-Anbietern. Zum anderen verfolgen die Anbieter eine nachteilige Preispolitik, indem sie die Gebühren (TER) im Zeitablauf bei manchen ETFs kaum oder gar nicht senken.
Sollte ich bei der Wahl eines ETFs auf den Anbieter achten?
Wenn ihr ETFs auf denselben Index vergleicht, ist der ETF-Anbieter ein wichtiges, aber nicht das allerwichtigste Auswahlkriterium. Entscheidender sind die Fondsgröße (mindestens 100 Millionen Euro) und eine möglichst geringe Kostenquote (TER).
Dennoch solltet ihr auch auf den Anbieter schauen. Achtet, falls möglich, darauf, einen ETF von einem großen Emittenten zu nehmen. Solche Anbieter sind weniger Übernahme-gefährdet. Bei einer Konzernübernahme können ETFs geschlossen oder fusioniert werden, was steuerlich nachteilig sein kann. Als groß zählen beispielsweise alle eben genannten Anbieter.
Wie unser Vergleich gezeigt hat, können bestimmte Anbieter zudem eine bessere Erfolgsbilanz und Preispolitik vorweisen. Auch das könnt ihr in eure Entscheidung einfließen lassen.
Fazit: Der richtige ETF-Anbieter
Ein ETF-Anbieter kümmert sich um die Auswahl und die Verwaltung der Wertpapiere in einem ETF und erstellt die gesetzlich vorgeschriebenen Informationsunterlagen.
Bekannte Anbieter sind iShares (größter ETF-Anbieter in Europa), Amundi (Nummer zwei in Europa), Xtrackers (Nummer drei), Vanguard (zweitgrößter Vermögensverwalter der Welt) und State Street (viertgrößter Vermögensverwalter, erkennbar am Kürzel „SPDR“).
In unserem Anbieter-Vergleich schneidet Vanguard am besten ab. Der Vermögensverwalter hat in den vergangenen zehn Jahren keinen der vor April 2014 eröffneten ETFs geschlossen oder fusioniert, die Performance der ETFs war vergleichsweise gut und es gibt keine nachteilige Preispolitik für Anleger.
Auch iShares, UBS, State Street, HSBC und Invesco haben gut abgeschnitten, während Amundi und Xtrackers leicht zurückliegen.
Wählt bevorzugt große, etablierte Anbieter, da Übernahmen oder Verkäufe dort weniger wahrscheinlich sind. Schließungen oder Fusionen von ETFs können nämlich steuerliche Nachteile mit sich bringen.
Häufige Fragen
Der größte ETF-Anbieter in Europa ist iShares. Die Fondsgesellschaft verwaltet mehr als 700 Milliarden Euro von europäischen Anlegern in ETFs. Das entspricht einem Marktanteil von 45 % (Stand: 31. Dezember 2023).
Danach kommen Amundi (207 Mrd. €) und Xtrackers (162 Mrd. €). iShares ist eine Tochter des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock.
Nach unserem Vergleich ist Vanguard der beste ETF-Anbieter. Der weltweit zweitgrößte Vermögensverwalter aus den USA hat in den vergangenen zehn Jahren keinen der vor April 2014 eröffneten ETFs geschlossen oder fusioniert, die Performance der ETFs war vergleichsweise gut und die US-Amerikaner verfolgen keine für Anleger nachteilige Preispolitik.
Achtet nach Möglichkeit darauf, ETFs von großen Anbietern zu wählen. Hier ist ein Verkauf der ETF-Sparte oder eine Übernahme des Unternehmens vergleichsweise unwahrscheinlich. Das kann nämlich steuerlich nachteilig für euch sein. In unserem Anbietervergleich erfahrt ihr, welche Anbieter als groß gelten und eine gute ETF-Bilanz vorweisen können.
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