MSCI World Alternative: 5 kluge Optionen für ein besseres Welt-Portfolio
Der MSCI World gilt für viele als das Basis-Investment schlechthin: Der berühmte Index hat in den letzten zehn Jahren auch eine beachtliche Rendite erzielt. Ein „richtiger“ Welt-ETF ist ein MSCI World-ETF allerdings nicht – denn de facto legt ihr euer Geld damit vor allem in den USA und einer Handvoll großer Tech-Konzerne an.
Warum diese Konzentration zum Risiko werden kann und wie ihr euer ETF-Portfolio wirklich global aufstellt, zeigen wir euch in diesem Artikel.
Der MSCI World ist grundsätzlich breit gestreut, hat jedoch mit über 70 % USA-Anteil und dem hohen Gewicht großer Tech-Konzerne ein starkes Klumpenrisiko. Zudem investiert ihr nur in Industrieländer, was einen großen Teil der Welt ausklammert.
Wenn ihr wirklich in die ganze Welt investieren wollt, ist die bequemste Alternative ein einziger, breit gestreuter Welt-ETF (z. B. auf den FTSE All-World), der auch Schwellenländer abdeckt.
Alternativ könnt ihr mit zwei ETFs (z. B. nach der 70/30-Strategie) den Schwellenländer-Anteil selbst steuern. Das gibt euch mehr Kontrolle über das Portfolio, erfordert aber etwas mehr Aufwand.
Erweiterte Strategien wie Equal Weight oder der komplette Eigenbau eines Portfolios bieten noch mehr Möglichkeiten zur Feinjustierung, sind aber eher etwas für erfahrene Anleger:innen.
Egal welchen Weg ihr wählt, eine breitere globale Streuung macht euer Portfolio robuster gegenüber Krisen in einzelnen Märkten oder Branchen.

Warum eine Alternative? Der MSCI World ist nicht die ganze Welt!
Der MSCI World ist so etwas wie das Standard-Betriebssystem für den Vermögensaufbau mit ETFs. Er ist breit gestreut, unkompliziert aufgebaut und wird von vielen als Synonym für einen Welt-ETF verwendet – also einen ETF, der vermeintlich die ganze Welt abdeckt. Deshalb ist er bei Anleger:innen, die ihr Geld unkompliziert und global investieren wollen, sehr beliebt.
Doch: Der Name führt in die Irre. Denn der MSCI World bildet keineswegs die ganze Welt ab – nicht einmal annähernd. Die folgende Grafik macht das auf einen Blick deutlich:

Der MSCI World bildet in Wirklichkeit nur einen Teil der Welt ab - nämlich die Industrieländer (Developed Markets).
Industrieländer (Developed Markets): Das sind die etablierten, wohlhabenden Volkswirtschaften wie die USA, Deutschland oder Japan.
Schwellenländer (Emerging Markets): Hierzu zählen aufstrebende Nationen mit hohem Wachstumspotenzial wie China, Indien oder Brasilien.
Grenzländer (Frontier Markets): Das sind Märkte, die noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, wie Vietnam oder Rumänien.
In der folgenden Tabelle von MSCI könnt ihr sehen, welche Länder in welchen Märkten verortet sind. Das ist übrigens von Indexanbieter zu Indexanbieter verschieden.

„Americas” bezieht sich auf den nord- und südamerikanischen Kontinent. „EMEA” beinhaltet Europa, den Nahen Osten (Region) und Afrika (Kontinent). „APAC” umfasst Asien (Kontinent) und den Pazifik (Region). Quelle: MSCI
Der entscheidende Punkt ist: Der MSCI World enthält ausschließlich Aktien aus 23 Industrieländern. Wichtige und riesige Volkswirtschaften wie China oder Indien fehlen komplett. Auf der Weltkarte oben wird schnell deutlich, wie viele Regionen dabei außen vor bleiben.
Der „Welt-Index“ ist damit in Wahrheit ein „Industrieländer-Index“. Das ist an sich völlig in Ordnung – aber es ist wichtig, diese Einschränkung zu kennen.
Das Problem: Übergewicht USA & Tech-Aktien
Aber selbst innerhalb dieser Industrieländer-Auswahl gibt es eine starke Unwucht, die viele Anleger:innen zu Recht als Klumpenrisiko bezeichnen. Gemeint ist die übermäßige Konzentration auf ein einziges Land und eine einzige Branche.
Aktuell stecken über 70 % des Kapitals im MSCI World in US-amerikanischen Unternehmen. Euer Investment hängt also extrem stark von der wirtschaftlichen Entwicklung und dem politischen Kurs der USA ab.
| Land | Anteil |
|---|---|
| 70,4 % | |
| 5,5 % | |
| 3,5 % | |
| 3,4 % | |
| 2,5 % | |
| 2,4 % | |
| 2,4 % | |
| 1,7 % | |
| 1,7 % | |
| 1,6 % |
Zusätzlich werden die Top-Positionen von einer kleinen Gruppe von US-Tech-Giganten – wie z. B. Apple, Microsoft und Nvidia – dominiert.
| Sektor | Anteil |
|---|---|
| 28,9 % | |
| 14,5 % | |
| 10,4 % | |
| 10,2 % | |
| 8,7 % | |
| 8,3 % | |
| 5,3 % | |
| 3,5 % | |
| 3,0 % | |
| 2,7 % | |
| 2,6 % | |
| 1,9 % |
Euer Investment ist damit weniger eine Anlage in die gesamte Weltwirtschaft, sondern vor allem eine Wette auf die fortgesetzte Stärke des US-Marktes und der globalen Technologiebranche.
Sollte die US-Wirtschaft aber in eine längere Schwächephase geraten oder speziell die hoch bewerteten Tech-Aktien eine Korrektur erleben, würde das euer gesamtes „Welt-Investment“ spürbar nach unten ziehen.
Die Konzentration auf einzelne Länder und Konzerne ist keine Besonderheit des MSCI World, sondern eine direkte Folge seiner Konstruktion – der Gewichtung nach Marktkapitalisierung: Je höher der Börsenwert eines Unternehmens ist, desto größer ist sein Anteil im Index.
Da die wertvollsten Unternehmen der Welt überwiegend aus den USA stammen und vor allem im Technologiesektor angesiedelt sind, entsteht automatisch ein hoher US- und Tech-Fokus – ganz ohne aktive Entscheidung des Indexanbieters.
Fairerweise muss man dazu sagen: Genau dieses US-Übergewicht hat dem MSCI World in den letzten 15 Jahren zu einer besseren Rendite verholfen als breiteren Indizes. Hier seht ihr beispielsweise die Performance des MSCI World (ohne Schwellenländer) im Vergleich zur Performance des MSCI ACWI (mit Schwellenländern) in den vergangenen zehn Jahren:
| Jahr | Rendite |
|---|---|
| 2015 | 10,8 % |
| 2016 | 10,7 % |
| 2017 | 7,7 % |
| 2018 | -5,1 % |
| 2019 | 31,1 % |
| 2020 | 5,5 % |
| 2021 | 32,8 % |
| 2022 | -13,7 % |
| 2023 | 20,2 % |
| 2024 | 26,0 % |
| Jahr | Rendite |
|---|---|
| 2015 | 8,3 % |
| 2016 | 10,9 % |
| 2017 | 9,1 % |
| 2018 | -6,0 % |
| 2019 | 30,1 % |
| 2020 | 4,9 % |
| 2021 | 29,1 % |
| 2022 | -13,6 % |
| 2023 | 18,6 % |
| 2024 | 24,5 % |
Doch diese vergangene Performance ist natürlich keine Garantie für die Zukunft. Zudem war der Unterschied mit 1 % p. a. zwar spürbar, aber nicht außergewöhnlich hoch. Für diese Differenz hättet ihr ein insgesamt risikoärmeres und globaler aufgestelltes Portfolio erhalten.
Die Lösung: breitere Welt-ETFs (oder mehrere)
Glücklicherweise ist es sehr einfach, das Klumpenrisiko des MSCI World zu reduzieren: Die Lösung liegt in einem breiter aufgestellten Welt-ETF, der auch Schwellenländer abdeckt. Ein solcher Index hinterlässt auf der Weltkarte deutlich weniger weiße Flecken:

Diese Weltkarte zeigt, wie der Indexanbieter MSCI die Länder klassifiziert.
Allein die beiden großen Indexanbieter MSCI und FTSE bieten zahlreiche Welt-Indizes an, die sich in ihrer Abdeckung und damit in ihrer Risikostreuung unterscheiden.
Hier seht ihr ein paar Beispiele bekannter Welt-Indizes. Achtet besonders auf die beiden Kategorien „Strategie“ und „Diversifikation“ – dort findet ihr die wichtigsten Unterschiede schnell und übersichtlich:
| Positionen ▼ | Anteil Top 10 ▼ | Anteil größtes Land ▼ | Anteil größte Branche ▼ | |
|---|---|---|---|---|
Vanguard FTSE All-World Thesaurierend IE00BK5BQT80 | 3.624 | 22,9 % | 60,4 %USA | 27,7 %Technologie |
iShares MSCI ACWI Thesaurierend IE00B6R52259 | 2.330 | 23,5 % | 62,7 %USA | 28,4 %Technologie |
Vanguard FTSE All-World Ausschüttend IE00B3RBWM25 | 3.624 | 22,9 % | 60,4 %USA | 27,7 %Technologie |
SPDR MSCI All Country World Thesaurierend IE00B44Z5B48 | 2.274 | 23,5 % | 63,1 %USA | 28,4 %Technologie |
SPDR MSCI All Country World Investable Market Thesaurierend IE00B3YLTY66 | 4.184 | 20,9 % | 61,4 %USA | 26,6 %Technologie |
Invesco FTSE All-World Thesaurierend IE000716YHJ7 | 2.345 | 23,2 % | 62,9 %USA | 27,8 %Technologie |
Amundi MSCI All Country World Thesaurierend Swap LU1829220216 | 2.330 | 23,5 % | 62,7 %USA | 28,4 %Technologie |
UBS MSCI ACWI SF Thesaurierend Swap IE00BYM11H29 | 2.330 | 23,5 % | 62,7 %USA | 28,4 %Technologie |
Scalable MSCI AC World Xtrackers Thesaurierend LU2903252349 | 2.330 | 23,5 % | 62,7 %USA | 28,4 %Technologie |
Amundi MSCI All Country World Thesaurierend Swap LU1829220133 | 2.330 | 23,5 % | 62,7 %USA | 28,4 %Technologie |
Zwei Dinge könnt ihr aus dieser Tabelle mitnehmen:
Mehr Länder
Indizes mit dem Kürzel ACWI (All Country World Index) oder All-World im Namen schließen zusätzlich zu den Industrieländern auch Schwellenländer wie China oder Indien mit ein. Das erhöht die Streuung erheblich.Mehr Unternehmen
Indizes mit dem Zusatz „IMI“ (Investable Market Index) gehen noch einen Schritt weiter. Sie enthalten zusätzlich auch kleinere Unternehmen (Small Caps) und decken so bis zu 99 % des investierbaren Aktienmarktes ab.
Ihr müsst das Klumpenrisiko des MSCI World also nicht einfach hinnehmen und könnt mit ETFs tatsächlich bis zu 99 % des weltweit investierbaren Marktes abdecken. Eure konkreten Alternativen schauen wir uns jetzt im Detail an.
5 smarte Alternativen zum MSCI World im Check
Hier sind fünf Alternativen zum MSCI World, mit denen ihr euer Depot globaler und ausgewogener aufstellen könnt – je nachdem, wie viel Kontrolle ihr wollt:
Schwellenländer mit ins Boot holen
Der schnellste Weg, die größte Lücke des MSCI World zu schließen, ist ein Index, der Schwellenländer bereits enthält. Damit wird aus einem reinen „Industrieländer-ETF“ ein echter Welt-ETF, der seinen Namen auch verdient.
Euer Investment ist damit sofort breiter aufgestellt, das US-Klumpenrisiko sinkt und ihr nehmt die wirtschaftliche Dynamik aufstrebender Nationen mit. Schwellenländer wie Indien oder Grenzmärkte wie Vietnam haben nämlich unter Umständen ein deutlich höheres Wachstumspotenzial als bereits entwickelte Volkswirtschaften.
Um Industrie- und Schwellenländer gemeinsam abzudecken, habt ihr zwei Möglichkeiten: Entweder entscheidet ihr euch für einen einzigen ETF, der beides umfasst, oder ihr kombiniert zwei ETFs miteinander.
A) Die Ein-ETF-Lösung (FTSE All-World & MSCI ACWI)
Die einfachste Variante ist ein ETF auf einen Index wie den FTSE All-World oder den MSCI ACWI. Stellt euch diese Indizes wie ein Upgrade des MSCI World vor: Sie enthalten alle Industrieländer plus einen festen Anteil an Schwellenländern wie China, Brasilien, Indien oder Südkorea.

Die Ein-ETF-Strategie ist eine gute Option, wenn ihr es euch so einfach wie möglich machen wollt. Mit nur einem ETF erhaltet ihr ein vollständig diversifiziertes Weltportfolio.
Die folgende Tabelle zeigt euch eine Auswahl passender ETFs auf diese breiteren Welt-Indizes. Nutzt die Filter, um sie nach Kosten, Alter, Größe oder Diversifikation zu sortieren und euren Favoriten zu finden:
| Größe ▼ | Alter ▼ | Kosten ▲ | Score ▼ | |
|---|---|---|---|---|
iShares MSCI ACWI Thesaurierend IE00B6R52259 | 20,3 Mrd. € | 14 Jahre | 0,20 % | |
SPDR MSCI All Country World Thesaurierend IE00B44Z5B48 | 6,4 Mrd. € | 14 Jahre | 0,12 % | |
Amundi MSCI All Country World Thesaurierend Swap LU1829220216 | 1,8 Mrd. € | 14 Jahre | 0,45 % | |
UBS MSCI ACWI SF Thesaurierend Swap IE00BYM11H29 | 1,7 Mrd. € | 7 Jahre | 0,21 % | |
Scalable MSCI AC World Xtrackers Thesaurierend LU2903252349 | 324 Mio. € | <1 Jahr | 0,17 % | |
Amundi MSCI All Country World Thesaurierend Swap LU1829220133 | 182 Mio. € | 12 Jahre | 0,45 % | |
UBS MSCI ACWI SF Ausschüttend Swap IE00BJXFZ989 | 58 Mio. € | 6 Jahre | 0,21 % | |
iShares Inclusion and Diversity Thesaurierend IE00BD0B9B76 | 37 Mio. € | 7 Jahre | 0,25 % | |
iShares MSCI ACWI Ausschüttend IE0002FCUS29 | 0,0 Mio. € | <1 Jahr | 0,20 % |
B) Die Zwei-ETF-Lösung (70/30-Strategie)
Wenn ihr mehr Kontrolle wollt, könnt ihr die Gewichtung der Schwellenländer auch selbst festlegen. Eine klassische Methode dafür ist die 70/30-Strategie. Dabei kombiniert ihr zwei ETFs: 70 % eures Geldes investiert ihr in einen MSCI World (Industrieländer) und 30 % in einen MSCI Emerging Markets (Schwellenländer).

Die Zwei-ETF-Lösung ist besser geeignet, wenn ihr den Anteil an Schwellenländern bewusst steuern wollt. Glaubt ihr stärker an deren Wachstumspotenzial, könnt ihr den Anteil auch auf 40 % oder 50 % erhöhen. Diese Flexibilität erfordert, dass ihr die Balance aber einmal im Jahr überprüft und anpasst (Rebalancing).
Um diese Strategie umzusetzen, benötigt ihr neben eurem MSCI World ETF noch einen passenden ETF auf die Schwellenländer. Die folgende Übersicht zeigt euch eine Auswahl der größten und beliebtesten ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index:
| Größe ▼ | Alter ▼ | Kosten ▲ | Score ▼ | |
|---|---|---|---|---|
Xtrackers MSCI Emerging Markets Thesaurierend IE00BTJRMP35 | 8,2 Mrd. € | 8 Jahre | 0,18 % | |
iShares MSCI EM Ausschüttend IE00B0M63177 | 5,6 Mrd. € | 20 Jahre | 0,18 % | |
iShares MSCI EM Thesaurierend IE00B4L5YC18 | 5,0 Mrd. € | 16 Jahre | 0,18 % | |
UBS Core MSCI EM Thesaurierend LU0950674175 | 4,0 Mrd. € | 7 Jahre | 0,15 % | |
Amundi Core MSCI Emerging Markets Ausschüttend Swap LU2573966905 | 3,4 Mrd. € | 2 Jahre | 0,14 % | |
Amundi Core MSCI Emerging Markets Thesaurierend LU1437017350 | 3,2 Mrd. € | 9 Jahre | 0,18 % | |
Amundi MSCI Emerging Markets Thesaurierend Swap LU1681045370 | 3,0 Mrd. € | 7 Jahre | 0,20 % | |
Amundi Core MSCI Emerging Markets Thesaurierend Swap LU2573967036 | 3,0 Mrd. € | 2 Jahre | 0,14 % | |
HSBC MSCI Emerging Markets Ausschüttend IE00B5SSQT16 | 2,6 Mrd. € | 14 Jahre | 0,15 % | |
UBS Core MSCI EM Ausschüttend LU0480132876 | 1,9 Mrd. € | 15 Jahre | 0,15 % |
Für maximale Streuung: Schwellenländer + Small Caps mit aufnehmen
Wenn ihr noch breiter streuen wollt als mit All-World oder ACWI, könnt ihr euer Portfolio um einen wichtigen Baustein erweitern: Small Caps.
Small Caps sind kleinere, oft hochspezialisierte Unternehmen, die in den Standard-Indizes oft nicht vorkommen. Sie gelten als agiler und haben potenziell höhere Wachstumschancen als die etablierten Riesen, können aber auch schneller pleitegehen.
Wenn ihr den gesamten investierbaren Aktienmarkt – von den größten US-Giganten bis zum kleinsten Unternehmen in einem Schwellenland – in einem einzigen ETF bündeln wollt, ist der ACWI IMI (All Country World Investable Market Index) eine logische Wahl.
Der ACWI IMI umfasst:
Industrieländer
Schwellenländer und
Small Caps aus beiden Segmenten
Damit deckt ihr rund 99 % der weltweiten, an Börsen handelbaren Aktien ab. Das Besondere am ACWI IMI ist, dass er auch die kleineren und weniger entwickelten Schwellenländer enthält, die an der Schwelle zu den Grenzmärkten stehen. Breiter geht es mit einem einzigen Produkt kaum.
Die ETF-Auswahl ist hier ziemlich unkompliziert. Aktuell gibt es in Deutschland nur zwei ACWI-IMI-ETFs:
| Größe ▼ | Alter ▼ | Kosten ▲ | Score ▼ | |
|---|---|---|---|---|
SPDR MSCI All Country World Investable Market Thesaurierend IE00B3YLTY66 | 3,7 Mrd. € | 14 Jahre | 0,17 % | |
SPDR MSCI All Country World Investable Market Ausschüttend IE000DD75KQ5 | 63 Mio. € | 1 Jahr | 0,17 % |
Ihr habt also klassisch die Wahl zwischen einer thesaurierenden und einer ausschüttenden Option:
Die thesaurierende Variante (ISIN: IE00B3YLTY66) reinvestiert Erträge automatisch und eignet sich damit ideal für den langfristigen Vermögensaufbau.
Die ausschüttende Variante (ISIN: IE000DD75KQ5) zahlt Dividenden direkt auf euer Verrechnungskonto aus und ist sinnvoll, wenn ihr regelmäßige Ausschüttungen bevorzugt.
Mit einer jährlichen Kostenquote (TER) von 0,17 % sind beide ETFs zudem exakt gleich teuer. Eure Entscheidung hängt also allein davon ab, ob ihr eure Erträge lieber automatisch wiederangelegt oder direkt ausgezahlt haben möchtet.
Gegen das Klumpenrisiko: Jede Aktie zählt gleich viel
Wenn euch das Klumpenrisiko einiger weniger Tech-Giganten (Tesla, Nvidia usw.) Sorgen bereitet, gibt es eine Alternative, die nicht an der Zahl der Länder ansetzt, sondern an der Gewichtung der Unternehmen: den Equal-Weight-Ansatz.
Der Gedanke dahinter ist simpel: Statt wie bei der üblichen Gewichtung nach Marktkapitalisierung den größten Unternehmen das meiste Gewicht zu geben, erhält jede Aktie denselben Anteil am Index. In einem MSCI World Equal Weight haben Apple und Microsoft also exakt dasselbe Gewicht wie das kleinste Unternehmen im Index – das Ergebnis ist ein deutlich „gleichmäßigeres“ Portfolio.
Die praktische Umsetzung ist unkompliziert: Es gibt einen etablierten ETF, der diesen Ansatz abbildet – den Invesco MSCI World Equal Weight ETF (ISIN: IE00BDR55927):
| Größe ▼ | Alter ▼ | Kosten ▲ | Score ▼ | |
|---|---|---|---|---|
Invesco MSCI World Equal Weight Thesaurierend IE000OEF25S1 | 616 Mio. € | 1 Jahr | 0,20 % |
Vor- und Nachteile von Equal Weight
Bessere Diversifikation: Das Risiko wird auf viel mehr Unternehmen und Branchen verteilt.
Geringeres Klumpenrisiko: Die Abhängigkeit von den großen Tech-Firmen und dem US-Markt sinkt deutlich.
Antizyklisches Verhalten: Der Ansatz kauft günstig und verkauft teuer, was in schwankenden Märkten ein Vorteil sein kann.
Potenziell geringere Rendite: Ihr wettet systematisch gegen die Gewinner des Marktes und seid bei den größten Wachstumstreibern bewusst untergewichtet.
Höhere Kosten: Das ständige Umschichten im Fonds verursacht mehr Kosten für den Anbieter, was sich in einer höheren Gesamtkostenquote (TER) niederschlagen kann.
Wette gegen den Markttrend: Die Strategie kann über Jahre schlechter abschneiden, wenn der Markt – wie in der Vergangenheit – von wenigen starken Tech-Unternehmen angetrieben wird.
Generell ist Equal Weight eher eine Nischenstrategie und für die meisten Privatanleger:innen nicht relevant.
Für gezielte Steuerung: Den US-Anteil bewusst senken
Wenn ihr eine klare Meinung zum US-Markt habt und euch nicht von der Standardgewichtung des MSCI World abhängig machen wollt, könnt ihr euren US-Anteil im Portfolio auch selbst steuern.
Das zentrale Werkzeug dafür ist ein ETF auf den MSCI World ex USA. Dabei handelt es sich um eine Variante des MSCI World, die US-Unternehmen bewusst ausklammert. Dadurch rücken Länder wie Japan, Großbritannien und Frankreich automatisch stärker in den Fokus.
| Land | Anteil |
|---|---|
| 19,5 % | |
| 12,7 % | |
| 11,9 % | |
| 8,7 % | |
| 8,6 % | |
| 8,2 % | |
| 5,9 % | |
| 5,6 % | |
| 3,0 % | |
| 2,7 % |
Um eure Zielgewichtung umzusetzen, fügt ihr die USA dann gezielt wieder hinzu. Euer Portfolio besteht somit aus zwei Bausteinen:
Baustein 1: Die Welt ohne USA
Dafür nutzt ihr einen ETF auf den MSCI World ex USA. Hier ist eine Auswahl passender ETFs:
| Größe ▼ | Alter ▼ | Kosten ▲ | Score ▼ | |
|---|---|---|---|---|
Xtrackers MSCI World ex USA Thesaurierend IE0006WW1TQ4 | 3,6 Mrd. € | 1 Jahr | 0,15 % | |
iShares MSCI World ex-USA Thesaurierend IE000R4ZNTN3 | 2,6 Mrd. € | <1 Jahr | 0,15 % | |
Amundi MSCI World Ex USA Thesaurierend IE00085PWS28 | 449 Mio. € | 1 Jahr | 0,15 % | |
Xtrackers MSCI World ex USA Ausschüttend IE000Z0FC0G5 | 160 Mio. € | <1 Jahr | 0,15 % | |
Amundi MSCI World Ex USA Ausschüttend IE0009BI8Z04 | 80 Mio. € | <1 Jahr | 0,15 % | |
UBS MSCI World ex USA Thesaurierend LU2807512947 | 54 Mio. € | <1 Jahr | 0,24 % |
Baustein 2: Der US-Markt
Diesen könnt ihr mit einem ETF auf den S&P 500 abdecken. Hier seht ihr eine Auswahl geeigneter ETFs:
| Größe ▼ | Alter ▼ | Kosten ▲ | Score ▼ | |
|---|---|---|---|---|
iShares Core S&P 500 Thesaurierend IE00B5BMR087 | 112,8 Mrd. € | 15 Jahre | 0,07 % | |
Vanguard S&P 500 Ausschüttend IE00B3XXRP09 | 42,1 Mrd. € | 13 Jahre | 0,07 % | |
Invesco S&P 500 Thesaurierend Swap IE00B3YCGJ38 | 30,0 Mrd. € | 15 Jahre | 0,05 % | |
Vanguard S&P 500 Thesaurierend IE00BFMXXD54 | 24,5 Mrd. € | 6 Jahre | 0,07 % | |
iShares Core S&P 500 Ausschüttend IE0031442068 | 17,1 Mrd. € | 23 Jahre | 0,07 % | |
SPDR S&P 500 Ausschüttend IE00B6YX5C33 | 14,8 Mrd. € | 13 Jahre | 0,03 % | |
Amundi Core S&P 500 Thesaurierend Swap LU1135865084 | 12,2 Mrd. € | 10 Jahre | 0,05 % | |
SPDR S&P 500 Thesaurierend IE000XZSV718 | 10,8 Mrd. € | 2 Jahre | 0,03 % | |
iShares S&P 500 Thesaurierend Swap IE00BMTX1Y45 | 9,8 Mrd. € | 5 Jahre | 0,05 % | |
Invesco S&P 500 Ausschüttend Swap IE00BYML9W36 | 7,3 Mrd. € | 10 Jahre | 0,05 % |
Mit diesen beiden Bausteinen könnt ihr nun selbst mischen. Statt der vom Markt vorgegebenen 70 % US-Anteil könntet ihr euch für eine 50/50-Mischung entscheiden oder den US-Anteil sogar auf 30 % senken.
Vor- und Nachteile der gezielten US-Reduzierung
Volle Kontrolle: Ihr bestimmt den US-Anteil und damit den größten Risikofaktor in eurem Depot selbst.
Taktische Flexibilität: Ihr könnt eure Gewichtung an eure langfristige Markteinschätzung anpassen.
Gefahr des Market Timing: Die Freiheit zur Steuerung kann dazu verleiten, auf kurzfristige Trends zu reagieren und teure Fehler zu machen.
Höherer Aufwand: Ihr müsst zwei ETFs managen und regelmäßig die Balance wiederherstellen (Rebalancing).
Aktive Wette: Ihr weicht bewusst von der Gewichtung ab, die sich aus dem Erfolg der Unternehmen am Weltmarkt ergeben hat.
Dieser Ansatz könnte eine Option für euch sein, wenn ihr nicht nur passiv investieren, sondern eure eigene, fundierte Meinung zum US-Markt aktiv im Depot abbilden wollt und bereit seid, den damit verbundenen Mehraufwand und die psychologischen Herausforderungen anzunehmen.
Für Selbermacher: Das Welt-Portfolio aus Regionen-ETFs bauen
Diese Variante ist die aufwendigste und komplexeste. Sie richtet sich an erfahrene Anleger:innen, die ihr Welt-Portfolio nicht als fertiges Produkt kaufen, sondern es aus einzelnen regionalen Bausteinen selbst zusammensetzen möchten.
Der Ansatz ist, die Weltwirtschaft nicht mit einem einzigen Welt-ETF, sondern mit vier bis sechs regionalen ETFs selbst nachzubilden. So könnt ihr eure eigene Gewichtung festlegen und seid nicht an die Vorgaben eines Index gebunden.
Hier sind zwei beispielhafte Wege, wie ein solches Portfolio aussehen könnte. Eure Umsetzung kann natürlich davon abweichen.
Die 4-Regionen-Strategie:
Dies ist ein bewährter Ansatz, um die wichtigsten Wirtschaftsräume der Welt mit vier ETFs abzudecken. Eine mögliche Aufteilung könnte so aussehen:
50 % Nordamerika (z. B. mit einem ETF auf den S&P 500)
20 % Europa (z. B. mit einem ETF auf den STOXX Europe 600)
10 % Pazifikregion (z. B. mit einem ETF auf den MSCI Pacific)
20 % Schwellenländer (z. B. mit einem ETF auf den MSCI Emerging Markets)
Die 5-ETF-Strategie zur Steuerung von China:
Wenn ihr noch mehr Kontrolle wollt, könnt ihr einzelne Länder oder Regionen feiner aufteilen. Ein häufiger Grund dafür ist z. B. die gezielte Steuerung des China-Anteils. Eine solche Strategie könnte so aussehen:
40 % USA (z. B. ein ETF auf den MSCI USA)
20 % Europa (z. B. ein ETF auf den MSCI Europe)
10 % Pazifikregion (z. B. ein ETF auf den MSCI Pacific)
20 % Schwellenländer ohne China (z. B. ein ETF auf den MSCI EM ex China)
10 % China (z. B. ein ETF auf den MSCI China)
Der größte Vorteil beider Ansätze liegt auf der Hand: Ihr habt die volle Kontrolle über die geografische Gewichtung eures Portfolios. Wenn ihr glaubt, dass Europa unterbewertet ist oder Asien das größte Wachstumspotenzial hat, könnt ihr eure eigenen Schwerpunkte setzen.
Euer Ziel sollte dabei aber immer sein, die Weltmarktrendite zu erzielen – nur eben nach eurer eigenen, bewussten Gewichtung. Niemand weiß, welche Region in den nächsten 15 Jahren am besten laufen wird. Aber mit dieser Methode könnt ihr eine Allokation festlegen, die zu eurer persönlichen, langfristigen Weltsicht passt.
Die größten Gefahren der DIY-Methode
Doch diese Freiheit und Kontrolle haben ihren Preis. Während ein einzelner Welt-ETF unkompliziert und fehlerresistent ist, lauern beim Selberbauen einige Fallen.
Die Gefahr der Komplexität: Habt ihr wirklich alle wichtigen Regionen abgedeckt? Gibt es ungewollte Überschneidungen? Ein Land wie Kanada kann schnell unter den Tisch fallen, wenn man nicht aufpasst.
Die Falle des ständigen Optimierens: Die volle Kontrolle verleitet dazu, ständig an den Reglern zu drehen. „Tinkering” nennen das die Profis. Wer seine Gewichtung ständig an die Nachrichtenlage anpasst, betreibt am Ende doch nur teures Market Timing.
Der „Home Bias“-Effekt: Aus einem Gefühl der Vertrautheit neigen viele Anleger:innen dazu, ihre Heimatregion überzugewichten. Ein ETF-Depot mit 40 % Europa-Anteil ist aber keine neutrale Welt-Abbildung mehr.
Höherer Aufwand und Kosten: Ihr müsst nicht nur mehr ETFs im Blick behalten und regelmäßig rebalancen, sondern auch sicherstellen, dass euer Broker alle gewünschten ETFs als kostenlosen Sparplan anbietet.

Für die allermeisten Anleger:innen, und insbesondere für Einsteiger:innen, ist diese Methode nicht der richtige Weg. Sie maximiert nicht die Rendite, sondern vor allem die Komplexität und die Gefahr, teure Fehler zu machen.
Ein einziger, breit gestreuter Welt-ETF liefert ein fast identisches Ergebnis, aber mit einem Bruchteil des Aufwands und der Risiken. Wenn ihr nicht die Zeit und das tiefe Interesse habt, euch regelmäßig mit eurem Portfolio zu beschäftigen, ist die Einfachheit der Ein-ETF-Lösung der weitaus klügere und entspanntere Weg.
Weltportfolio mit eigener Gewichtung: Was sagen die Experten?
Wenn ihr vom MSCI World weg wollt, habt ihr also zwei grundsätzliche Wege:
- 1.
Ihr könnt einfach einen noch breiter aufgestellten Weltindex wählen (Option 1 und 2).
- 2.
Oder ihr entscheidet euch für Strategien, die bewusst von der Standardgewichtung abweichen – etwa alternative Gewichtungen oder eigene regionale Mischungen (Option 3, 4 und 5).
Doch wie sinnvoll sind solche Abweichungen vom klassischen Weltmarktansatz? Hier gehen die Meinungen auseinander.
Der Finanzexperte und Bestseller-Autor Dr. Gerd Kommer ist ein bekannter Kritiker der reinen Marktkapitalisierung. In seinem eigenen ETF, dem L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF, setzt er darauf, Risiken gezielter zu streuen, anstatt die Gewichtung großer Unternehmen unverändert zu übernehmen.
Sowohl sein Multifaktor-Ansatz als auch andere Abweichungen von der Marktkapitalisierung verfolgen letztlich dasselbe Ziel: die starke Konzentration klassischer Standard-Indizes zu reduzieren. In einem Webinar mit Flatex beschreibt er das Problem folgendermaßen:
„Die Stärke [solcher Strategien liegt] darin, dass sie die Konzentrations- und Klumpenrisiken, [die man bei] Apple oder Nvidia mit 4 % bis 5 % Gewicht in einer einzelnen Aktie [sieht], nicht haben. [In unserem ETF haben wir] die nur mit 1 % drin. Die USA [werden] von 70 % auf 47 % runtergewichtet und der Tech-Sektor auf ein gesünderes Maß [reduziert].“
Auch der Finanzmathematiker und Fondsstratege Dr. Andreas Beck ist ein prominenter Verfechter davon, Portfolios intelligenter zu konstruieren, anstatt blind der Marktkapitalisierung zu folgen. Er begründet die Notwendigkeit, Portfolios intelligenter zu konstruieren, mit einem klaren Argument:
„Wenn ich so breit in die Weltwirtschaft investiere – Schwellenländer, Industriestaaten, große, mittlere, kleine Unternehmen –, dann kann mir egal sein, welches Unternehmen oder welche Region sich durchsetzt, weil ich immer am Gesamtertrag der Weltwirtschaft partizipiere.“
Auf der anderen Seite steht die Philosophie von Vanguard-Gründer John C. Bogle, der in seinem Buch „Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens“ eine grundlegend andere Sicht vertritt.
Er plädiert dafür, gar nicht erst zu versuchen, Gewinner im Markt zu identifizieren oder die Gewichtung bewusst zu verändern – ein Ansatz, den er mit seiner berühmten „Heuhaufen“-Analogie zusammenfasste:
„Sucht nicht nach der Nadel im Heuhaufen. Kauft einfach den ganzen Heuhaufen.“
Übertragen auf unsere Frage bedeutet das: Die Marktkapitalisierung ist der Heuhaufen. Jede Abweichung davon, wie der Equal-Weight-Ansatz, ist der Versuch, bestimmte „Nadeln“ (in diesem Fall kleinere oder unterbewertete Aktien) zu finden – ein Unterfangen, das laut Bogle durch höhere Kosten und das Risiko von Fehlentscheidungen meist scheitert.
Soll heißen: Ändert eure Strategie nicht als Reaktion auf Marktnachrichten oder eure persönliche Meinung über die USA. Der Versuch, den Markt zu „steuern“, führt laut Bogle fast immer zu schlechteren Ergebnissen als das disziplinierte Festhalten an der ursprünglichen, breit gestreuten Allokation nach Marktkapitalisierung.
Fazit: Ein breiterer Welt-ETF ist eine sinnvolle Alternative zum MSCI World
Der MSCI World ist ein solider Basisbaustein für euer ETF-Portfolio. Doch wie ihr jetzt wisst, konzentriert sich der Index stark auf die USA und wenige große Tech-Konzerne – bildet also große Teile der Weltwirtschaft gar nicht ab.
Wenn ihr diese Lücke schließen und wirklich in die ganze Welt investieren wollt, könnt ihr einfach zu einem breiter aufgestellten Welt-ETF wie dem FTSE All-World oder dem MSCI ACWI IMI greifen. Sie holen Schwellenländer (und evtl. Small Caps) automatisch mit ins Depot und sorgen so für eine deutlich ausgewogenere globale Verteilung – ohne dass ihr dafür mehrere Bausteine managen müsst.
Ansätze wie Equal Weight oder regionale Eigenkonstruktionen können funktionieren, richten sich aber eher an erfahrene Anleger:innen, die gezielt von der klassischen Marktkapitalisierung abweichen wollen und bereit sind, mehr Zeit und Verantwortung zu übernehmen.
Egal, welchen Weg ihr einschlagt: Entscheidend ist, dass ihr versteht, warum ihr welchen Index wählt – und eine Strategie verfolgt, die ihr langfristig durchhalten könnt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Das sind einfach zwei konkurrierende Indexanbieter, so wie Adidas und Nike. Ihre Welt-Indizes sind sich sehr ähnlich und für euch als Anleger:innen macht die Wahl kaum einen spürbaren Unterschied. Der bekannteste Unterschied ist, dass FTSE Südkorea als Industrieland zählt, während es bei MSCI noch ein Schwellenland ist.
Ja, wenn euch Nachhaltigkeit als Anlageziel wichtig ist. ESG-ETFs filtern Unternehmen nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien. Das schränkt die Auswahl aber zwangsläufig etwas ein und ist nicht primär eine Lösung für das Klumpenrisiko. Seht sie als eine Alternative, die eure persönlichen Werte abbildet.
In der Regel nicht. Ein Verkauf kostet Gebühren und kann Steuern auf eure Gewinne auslösen. Eine einfachere Strategie ist oft, den alten Sparplan zu stoppen oder zu reduzieren – und einen neuen auf eine breitere Alternative zu starten. So vermeidet ihr unnötige Kosten und euer Depot wird über die Zeit globaler. Ein kostenloses Umschichten ginge nur, wenn ihr Jahr für Jahr eure Freibeträge (Steuer) ausnutzt.
Die Kosten sind sehr vergleichbar. Die meisten breiten Welt-ETFs wie der FTSE All-World oder MSCI ACWI haben eine jährliche Kostenquote (TER) zwischen 0,15 % und 0,25 %. Strategien wie Equal Weight sind durch das häufigere Umschichten meist etwas teurer und liegen oft bei über 0,30 %.
Das ist eine Strategie-Frage. Ein All-World ETF ist die einfachste „Ein-Klick-Lösung“ ohne weiteren Aufwand. Die 70/30-Kombination aus MSCI World und Emerging Markets gibt euch dagegen die volle Kontrolle über den Schwellenländer-Anteil. Sie erfordert aber auch, dass ihr die Balance einmal im Jahr selbst wiederherstellt (Rebalancing).
Ja, das ist eine gängige Strategie, um die Diversifikation nach Unternehmensgröße zu erhöhen. Bedenkt aber, dass ihr damit nur die „Small Caps“ der Industrieländer abdeckt. Die Schwellenländer, die größte Lücke des MSCI World, fehlen euch dann immer noch. Ein MSCI ACWI IMI ist hier die umfassendere Ein-ETF-Lösung.
Das liegt an der Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Dabei bekommen die größten und wertvollsten Unternehmen automatisch den größten Anteil am Index. Da die US-Konzerne wie Apple, Microsoft und Nvidia die wertvollsten Firmen der Welt sind, dominieren sie den MSCI World Index. Es ist also ein direktes Spiegelbild des aktuellen Marktes.








